Nichts für schwache Nerven

Nach mehreren Tagen habe auch ich es endlich geschafft, die vergangenen drei Spiele zu verdauen und einzuordnen. Uff! Bin zufrieden. Wirklich. Obwohl es nur zwei Punkte zu holen gab.

Auch wenn das prognostizierte 6:5 gegen Hoppelheim ausblieb, war ich doch gar nicht weit davon entfernt. Nach dem locker-leichten Sieg gegen Werder verlor man also das Spiel gegen Schwegler & Co. mit 3:2. Ich muss sagen, dass ich das Spiel leider nicht in voller Länge schauen konnte – habe genauer gesagt nur die letzten zehn Minuten mitbekommen. Aber ich war entschuldigt, Weihnachtsfeiern gehen schließlich vor. Dennoch, diese zehn Minuten reichten mal wieder aus, um den Puls auf 470 steigen zu lassen. Wie man sich kurz vor Schluss so ein schlafmütziges Tor reindrücken lassen kann, will irgendwie immer noch nicht in meinen Kopf rein. Da war die gesamte Hintermannschaft aber mal so richtig im Winterschlaf. Und als Russi Sekunden vor Schluss wegen wenigen Millimetern nicht an den Ball kam, sackte ich kurz auf dem Bar-Boden zusammen. Wäre er doch nur schnell in die Schuhe vom Madlung geschlüpft, hätte er den Ball garantiert an Baumann vorbei ins Tor gespitzelt. Genau das mag er sich auch gedacht haben, denn Russ lag noch Minuten nach dem Abpfiff an eben jenem Ort, an dem er die Chance vergab. Egal, Kopf hoch!

Denn das nächste Spiel gegen die alte Dame (nicht gegen jene aus Turin, die gastiert dann nächstes Jahr im Waldstadion) aus Berlin stand bereits fünf Tage später an. Und es sollte spektakulär werden. Die ersten 35 Minuten ignoriere ich an dieser Stelle einfach mal, denn sie waren mehr als merkwürdig. Eine so schlechte Mannschaft wie die von Hertha BSC Berlin KANN eigentlich keine drei Tore erzielen. Geschweige denn in einem Spiel. Geschweige denn in weniger als einer Halbzeit. Unfassbar. Und das aus nicht einmal zwei Chancen. Dieser Ben-Hatira wird so ein Tor niemals wieder erzielen – aber gegen die Eintracht gelingt ihm so ein krummes Ding. Klar. Ihr merkt, ich bin immer noch etwas gereizt, wenn ich an diese Momente denke – so ganz kann man so etwas dann eben doch nicht ignorieren. Oh Mann. Wenigstens gelang der Eintracht kurz vor der Halbzeit noch der Anschlusstreffer. Was dann in der zweiten Hälfte geschah, lässt mir auch jetzt wieder die Gänsehaut den Rücken hochkrabbeln. Treffer Haris, Treffer Niemeyer (auch hier wieder: wie geht das?), absolute Resignation. Ein Kumpel aus dem Block wollte da bereits die Heimreise antreten. Das wäre schön blöd gewesen, hätte ich mich da belabern lassen. Dann der Treffer von Meier zum 4:3. Meine erste Reaktion: Scheiß drauf, kommt zu spät. 60 Sekunden später: Oh Shit. So einen Jubel habe ich im Waldstadion bis dato selten erlebt, die Szenerie hat mich stark an das 3:3 gegen Dortmund vor zwei Jahren oder das Eurobbapokaaaal-2:2 gegen Wolfsburg erinnert. Mit dem kleinen Unterschied, dass dieses mal statt der kühlenden Bier- eine erwärmende Äppler-Dusche folgte. Einfach stark. Dass man gegen so eine schwache Berliner Mannschaft niemals nur unentschieden spielen darf, wurde mir erst am nächsten Morgen bewusst – an dem Abend war der Adrenalinspiegel einfach zu hoch. Und der Alkoholspiegel eventuell auch.

Und dann war es auch schon so weit, das letzte Hinrundenspiel stand in Leverkusen an. Und es sollte Historisches geschehen: Die Eintracht bekam (völlig zurecht, danke Tin Jedvai) im letzten Pflichtspiel des Jahres 2014 den ersten Pflichtspiel-Elfer dieses Jahres zugesprochen. Nicht, dass es nicht genügend Gelegenheiten gab, der Eintracht dieses Elfmeterglück bereits zu einem früheren Zeitpunkt zu bescheren – aber die Schiedsrichter waren dieses Jahr irgendwie böse auf die Eintracht. Wieso auch immer. Sei´s drum – Meier – Bumm – 1:0. Auch der Spielstand ging völlig in Ordnung, die Leverkusener hatten zu diesem Zeitpunkt nicht einmal aufs Tor geschossen, sie bekamen ihre Offensiv-Maschinerie (zum Glück) nicht zum Laufen. Dass dann Medo seinen großen Auftritt haben muss… Gut, passiert. Und dass Hildebrand nicht schnell genug ins Torwarteck runter kommt… Gut, passiert auch. Sollte es halt nicht. Aber passiert. So stehen nach 17 Spieltagen also 23 Punkte auf dem Konto. #Läuft BeiUns.

Insgesamt ist die Mannschaft – im Vergleich zum Jahresanfang sowieso nicht – aber auch im Vergleich zum Hinrundenstart nicht mehr wieder zu erkennen. Die Offensive ist einfach brutal, der junge Stendera ist eine Bereicherung für unser Spiel, und auch Inui und Aigner zeigen auf den Außen wieder das, was sie 2012/2013 ausgemacht haben: Power, Schnelligkeit, Unberechenbarkeit. Zum Fußballgott muss man nicht viel sagen, der Typ ist ein Phänomen. Haris – auch der Typ ist der Wahnsinn. Verdammt guter Einkauf, er hat der Eintracht schon jetzt massig Freude bereitet – und spült bald möglicherweise eine saftige Ablöse in die Kasse. Denn wenn er so weiter spielt, weiter so kämpft, weiter Tore schießt und vorbereitet, dann denke ich nicht, dass die Eintracht ihn halten kann. Einziges Sorgenkind dieser Hinrunde bleibt die Abwehr – das sind einfach zu viele Gegentore. Auch wenn das Hin-Und-Her zum Teil sehr aufregend und auch schön anzusehen ist – ich wäre der Eintracht sehr verbunden, wenn sie mich noch einige Jahre am Leben ließe. Und das ist mit der derzeitigen Spielweise definitiv nicht drin. Vielleicht bringt ja Trappo wieder etwas Stabilität rein. Und auch Carlos befindet sich auf dem Wege der Besserung. Mit diesen beiden ist mir dann auch endlich in der Defensive nicht mehr bange. Und dann könnte es im neuen Jahr sogar was werden mit der Eintracht – lassen wir uns überraschen!

In diesem Sinne, euch allen einen guten Rutsch und ein gutes neues Jahr 2015.

Eintracht! (mak)

Fröhliche Hessen überall

Ich mag ja die Adventszeit. Endlich wieder Weihnachtsmarkt, Glühwein, Lebkuchen. Doch am meisten freue ich mich in dieser besinnlichen Zeit auf den (meist) heißen Äppelwoi im und um das Waldstadion herum… was gibt es Schöneres? Richtig. Wenn die Eintracht einem dann auch noch – wie gegen Bremen – ein vorweihnachtliches Geschenk macht, gibt es wirklich nichts mehr zu meckern. Da nimmt man auch die eiskalten Füße gerne in Kauf.

Und das Spiel gegen den Kontrahenten aus dem hohen Norden war wirklich ein Geschenk. Es war nicht nur der dritte Dreier in Folge, sondern auch der mit Abstand am wenigsten gefährdete Sieg dieser Saison. Vor dem Spiel, das gebe ich gerne zu, war ich hibbelisch wie sonst was. Die Eintracht, so munkelt man, ist ja gemeinhin als Diva bekannt – und so war das Spiel gegen vermeintlich schwache Bremer nach den Siegen gegen die beiden Borussias prädestiniert zum Verkacken. Doch nach fünf gespielten Minuten bestand für mich kein Zweifel daran, dass wir das Ding gewinnen werden. Bremen hatte einfach, so Leid mir das auch tut (als ob), keine Chance, sie waren in allen Belangen unterlegen. So regte ich mich auch nicht wirklich über den nicht gegebenen Elfer, den abgepfiffenen Vorteil (Takashi wäre durch gewesen!) oder den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer auf. Viel mehr genoss ich im Block meinen vierten (oder war es der fünfte?) heißen Äppelwoi und freute mich einfach darüber, ein Spiel der Eintracht zu sehen, das mich nicht um mehrere Jahre altern ließ.

Am kommenden Freitag kann das schon wieder ganz anders aussehen. Der Ausflug zu den Hopps steht an – und die haben im Gegensatz zu Bremen leider ein paar Jungs in der Mannschaft, die Kicken können. Firmino, Volland und nicht zuletzt unser Ex-Capitano Schwegler wissen durchaus was mit dem Bällchen anzufangen. Doch auch die Eintracht spielt seit drei Wochen einen gepflegten Ball – es kann also ein attraktives Spiel werden. Mir schwebt da ein unterhaltsames 6:5 vor. Natürlich für die Eintracht. (mak)

 

Mit frischem Wind in die Rückrunde!

Liebe Freunde des gepflegten Rasensports, endlich rollt der Ball wieder! Der erste Rückrundenspieltag stand an, und aus Sicht der Eintracht hätte er gar nicht ärgerlicher beginnen können. Da die Werksclubs offenbar alle noch in den Betriebsferien waren, konnten die direkten Konkurrenten Hannover, Nürnberg und Freiburg allesamt punkten. Hannover durfte gegen die Gelddruckmaschine aus Wolfsburg siegen, Nürnberg zerstörte Hoppenheim mit 4:0 und auch der SC Freiburg landete gegen die Apotheker aus Leverkusen einen Last-Minute-Sieg. Somit war die Eintracht ohne eigenes Eingreifen auf den Relegationsrang 16 abgerutscht. Was´n Mist!

Um 18.30 Uhr empfing die Eintracht im Waldstadion die „Alte Dame“ aus Berlin zum Bwin-Mega-Super-Duper-Topspiel der Woche. Es sollte nicht wirklich mega-super-duper-top werden. Im Gegenteil, es war wirklich grausig anzusehen. Die Eintracht war durch die Ergebnisse des Nachmittags wohl noch verunsicherter, als sie es sowieso schon gewesen wäre, denn eine Niederlage konnte man sich nun wirklich nicht erlauben. So ging man sehr verkrampft in die Partie, nach vorne ging rein gar nichts, wenigstens ließ man hinten nichts anbrennen. Die Innenverteidigung stand super, Russ machte seine Sache wunderbar und hat Bamba wohl erst mal den Rang abgelaufen. Unsere Nummer Vier war es auch, der in „Kick-and-Russ“ Manier den Ball nach einem Angriff der Hertha kilometerweit nach vorne drosch, um den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Damit hatten die Berliner Kollegen wohl überhaupt nicht gerechnet, denn Niemeyer und Skjelbred behinderten sich gegenseitig, sodass unser Fußballgott mit wehenden Haaren von dannen ziehen konnte. Drei Sekunden später zappelte der Ball im Netz – Alex hatte wunderbar abgeschlossen, wie es nur die wenigsten Spieler können. Die Eintracht führte zum Ende der ersten Halbzeit mit 1:0, und keiner wusste so richtig warum.

Die zweite Halbzeit plätscherte dann vor sich hin. Die Eintracht konnte und wollte scheinbar nicht, die Hertha wollte, konnte aber auch nicht. Die aufregendste Aktion war wohl, als Zambrano den Herthaner Ramos mit einem doppelten Ellenbogen-Schlag zu Boden streckte. Über einen Pfiff des Schiris hätte sich die Eintracht sicher nicht beschweren können – Rot und Elfer wären die Folge gewesen. Schwein gehabt. So blieb es beim glücklichen, aber nicht unverdienten 1:0 Heimerfolg, der erste der Saison und der 400. Bundesliga-Heimsieg für die Eintracht überhaupt. Glückwunsch, Männers!

Die beiden Sonntagspartien waren für die Eintracht gar nicht besser laufen können, Bremen trennte sich von der falschen Eintracht torlos 0:0, und der HahaSV geriet gegen Schalke mit 0:3 unter die Räder. Somit beendete die Eintracht den Spieltag auf dem 14. Tabellenrang. Ober gut!

Nächste Woche steht das leichteste Spiel der Saison an. Die Reise geht gen Süden, wo die Münchner Bauern auf ihr nächstes Opfer warten. Da man dort nur gewinnen kann, bin ich guter Dinge und freue mich drauf! Zambrano, Schwegler und Rode sollten geschont werden, da alle drei bei der nächsten gelben Karte gesperrt wären. Das muss man gegen die Bazis nicht unbedingt riskieren, zumal es im darauf folgenden Spiel gegen die Braunschweiger um viel mehr geht.

In diesem Sinne, Eintracht!

Europacup… in diesem Jahr?

Morgen sind wir schlauer. Da ist es. Das Spiel. 90 Minuten. Die darüber entscheiden, ob und in welchem Maße die Eintracht nächste Saison europäisch spielt. Von Champions-League Quali, Euro League oder dem „Dumm-In-Die-Röhre-Gucken“ sind alle Szenarien noch möglich.

Doch wie kam man eigentlich in den vergangenen Wochen in diese Position? Blicken wir einmal zurück.

Nach dem fast schon blamablen Auftritt in Augsburg stand am 30. Spieltag das Heimspiel gegen Schalke 06 an. Die Mannschaft stand vor einer Reifeprüfung. Konnte und wollte man trotz der unbefriedigenden Ergebnisse der letzten Wochen den Europa-League Platz halten und verteidigen, oder würde man langsam aber sicher ins „Niemandsland“ der Tabelle abrutschen? Als Aufsteiger wäre selbst diese Platzierung am Ende der Saison ein Erfolg. Gegen den direkten Konkurrenten aus dem Ruhrpott war die Personalsituation zu allem Überfluss noch ziemlich bescheiden. Mit Schwegler, Meier, Trapp und Jung fielen gleich vier wichtige Säulen aufgrund von Verletzungen oder Sperre aus. Es musste also mit Russ, Celozzi, Oka und dem gerade mal 17-jährigen Marc Stendera die 2. Garde ran. Und diese war maßgeblich am 1:0 Heimsieg beteiligt. Oka erwischte einen Sahnetag, hielt alles was auf den Kasten kam, inklusive einen Elfmeter von Bastos. Vorne zirkelte Stendera einen Freistoß auf den Kopf von Russ, der stark vollendete. Die Sensation war geschafft, der Euro-League Rang behauptet.

Mit dem 0:0 eine Woche drauf in Mainz konnte man sich einen weiteren Konkurrenten um Europa auf Abstand halten und die Europa-Träume der Mainzelmännchen endgültig zerschlagen. Das Spiel war ein typisches 0:0 Spiel, es wurden kaum klare Torchancen erarbeitet. Die wenigen die man hatte, wurden mehr oder weniger kläglich vergeben. Überraschenderweise hatten sich die Eintracht-Anhänger wirklich unter Kontrolle, sodass Ausschreitungen bei diesem „Derby“ glücklicherweise ausblieben.

Am 32. Spieltag war der nächste Karnevalsverein zu Gast in Frankfurt. Das Düsseldorfer Schauspielensamble gab sich die Ehre und trat im Waldstadion auf. Nach der 0:4 Hinspiel-Schmach (beschissenste Auswärtsfahrt meinerseits bis hierhin!) war die Eintracht auf Revanche aus. Und die gelang! Mit 3:1 katapultierte man die Düsseldorfer dahin, wo sie hingehören: In den Abstiegskampf. Wie ihr vielleicht gemerkt haben dürftet, kann ich diese Truppe 0,0 leiden. Sollten eines Tages „Trainer“ Norbert Meier und dieser senile Wolf Werner verschwinden, wird mir der Verein eventuell wieder sympathisch. Ich kann allerdings für nichts garantieren!

Durch diesen Sieg war eines klar: Zwei Punkte aus den kommenden zwei Spielen gegen die Fischköppe aus Bremen und die Polos aus Golfsburg würden sicher für die Qualifikation für die Europa-League reichen. Und mit ein wenig Glück wäre sogar noch der 4. Platz drin, der zur Qualifikation für die Champions-League berechtigt. Das war zu diesem Zeitpunkt einfach nur unfassbar und unglaublich.

So ging man also in das Spiel gegen Bremen. Das Resultat ist bekannt. Dank dem 1:1 langt uns morgen ein Unentschieden gegen die Wolfsburger zur sicheren Teilnahme an der EL-Quali. Sollte der HSV gegen Leverkusen nicht gewinnen, dürften wir uns sogar eine Niederlage erlauben. Doch darauf sollten wir es nicht wirklich ankommen lassen. Achso, wo wir schon beim HSV sind. Habe selten eine so peinliche Aussage eines Trainers aus der Bundesliga gehört. Herr Fink ist der Meinung, die Eintracht habe den Druck, die Euro-League erreichen zu MÜSSEN, weil sie ja ab Spieltag Nummer Eins nie schlechter platziert war als Rang Sechs. Der HSV könne dagegen ganz befreit aufspielen, weil sie ja sowieso nichts zu verlieren habe. Ja Herr Fink, mit Sicherheit, der Druck liegt ganz alleine bei der Eintracht. Wir sind Aufsteiger, wir müssen also zwingend nach Europa. Ich glaub der Typ hat den Schuss nicht gehört! Wessen Verein spielt seit einigen Jahren einen so grottigen Fußball?  Wessen Verein hat in den vergangenen Jahren einen Schuldenberg angehäuft, der größer ist als der momentane Etat der Eintracht? Da bleibt mir echt die Spucke weg bei solchen Aussagen. Und Torwart Rene Adler bläst ins gleiche Horn. Wie kann jemand mit solch einem schönen Nachnamen nur so ein verdorbenes Zeug von sich geben. Komisch.

Zurück zum Spiel. Dank der Resultate vom vergangenen Spieltag braucht es schon ein mittleres Fußballwunder, um noch den 4. Platz zu erreichen. Zuerst einmal müssten wir morgen mit wenigstens fünf Toren Unterschied gewinnen. Das bereitet mir keine Sorge, ich tippe morgen auf ein souveränes 9:1. Das eigentliche Problem ist, dass sich Schalke und Freiburg unentschieden trennen müssten. Und das wird leider nicht geschehen. Hat mir ein Vögelchen gezwitschert. Naja, warten wir es einfach ab. Ich kann sagen, dass ich jetzt schon ganz hibbelisch bin. Das werden nervenaufreibende 90 Minuten.

Doch das Spiel gegen Wolfsburg ist auch noch aus einem anderen Grund etwas Besonderes. Es wird für lange, lange Zeit das letzte Spiel der Eintracht sein. Wer hat sich diese dämliche Sommerpause eigentlich ausgedacht? Nicht umsonst gibt es derzeit Überlegungen, den Bundesliga-Spielplan in dieser Hinsicht etwas zu optimieren. Doch bis sich da etwas tut, ist Uli H. mit Sicherheit schon längst wieder aus dem Knast draußen. Die U-21 EM in Israel schafft da etwas Linderung, sind doch mit unseren beiden Sebastians zwei Adler mit dabei.

Dennoch, morgen gilt es. Volle Unterstützung für den großen Traum! Alle Zusammen!

Eintracht!

Etwas Erwähnenswertes noch zum Schluss. Fernando Torres und Juan Mata sind amtierende Weltmeister, Europameister, Champions-League Sieger und Europa–League Sieger! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Mehr geht wirklich nicht.

 

Heute Abend gibts Fohlen-Lasagne!

Zuerst einmal – um die Überschrift kam ich nicht herum. Dank des Pferdefleisch-Skandal-Gedöns derzeit war diese Überschrift ja quasi Pflicht. So, nun aber zu den ernsten Dingen des Lebens.

Abendspiel, Flutlicht, ein ausverkauftes Haus – Erinnerungen an Europa league und Champions League werden wach. Doch (leider) handelt es sich heute um keinen Auftritt auf europäischer Bühne, sondern „nur“ um tristen Bundesliga-Alltag. Zu Gast ist die Borussia aus Mönchengladbach. Moment mal. Gladbach, da war doch was…? Ganz genau! Diese Mannschaft hat uns am 7. Spieltag der laufenden Saison die erste Niederlage beigebracht. Das schreit ja förmlich nach Rache.

Das wird allerdings ziemlich schwer. Die Gladbacher sind diese Saison nicht gerade für ihre Offensivstärke bekannt, sie spielen viel eher ziemlich defensiv, ziehen sich mit zwei Viererketten bis an den eigenen Strafraum zurück. Kurzum, sie sind nicht darum bemüht, selbst das Spiel zu machen und Fußball zu spielen. Sie legen viel mehr den Wert darauf, das Spiel der gegnerischen Mannschaft zu Zerstören. Das man damit leider Erfolg haben kann, zeigt nicht zuletzt der Champions League Sieg des FC Chelsea letztes Jahr gegen die Bazis.

Man kann sich also auf ein zähes Spiel einstellen, gegen tief stehende Mannschaften tut sich das Team ja eher schwer. Vielleicht packt unser Armin aber ja auch so einen taktischen Kniff wie gegen Freiburg aus. Da zudem Inui nach gelb-rot Sperre und Lakic (hatte Rücken) wieder mit an Bord sind, kann der Trainer aus dem Vollen schöpfen. Wird also wieder das „bewährte System“ gespielt oder sehen wir was ganz Neues? Lassen wir uns also überraschen!

Vergangenen Freitag entführte man beim Tabellen-Fünften aus Freiburg einen Punkt. Dank der taktischen Umstellung mit einer Raute im Mittelfeld und zwei Stürmern überrumpelte man die Freiburger Mannschaft. So hätte man in der ersten Halbzeit durchaus in Führung gehen können, die Freiburger kamen mit unserem System gar nicht klar. In der zweiten Halbzeit hatten sie sich dann besser darauf eingestellt, die Eintracht konnte sich mit dem eingewechselten Occean keine einzige wirklich gefährliche Chance herausspielen. Viel eher hatten die Männer von Trainer Christian Streich mehrere Gelegenheiten zum Führungstreffer. Doch entweder waren Trappo oder Celozzi zur Stelle, der gleich zwei Mal innerhalb einer Minute auf der Linie klärte. So konnte man letzten Endes mit dem einen Punkt sehr gut leben, die Freiburger wurden auf Abstand gehalten. Da auch die Konkurrenz hinter uns nicht punkten konnte, bleib tabellarisch gesehen alles beim Alten. Das könnte also ein verdammt wichtiger Punkt gewesen sein!

Gelingt heute Abend im kalten Waldstadion (lange Unnerhos´ ist vorsorglich eingepackt) ein Sieg, würde man die berüchtigten 40 Punkte endlich vollmachen und dann auch offiziell neue Ziele anstreben. Außerdem würde der Abstand auf den Mitkonkurrenten Gladbach auf 10 Punkte anwachsen, man würde den 4. Tabellenplatz sichern. Und damit den Traum von europäischen Spielen im ausverkauften Waldstadion unter Flutlicht am Leben erhalten. Also, wenn das mal nicht genug Motivation ist.

Eintracht!

Oh, diese Vorfreude!

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Ganz Fußball-Deutschland fiebert dem heutigen Topspiel des 22. Spieltages entgegen. Die Eintracht bittet um 18.30 Uhr den Ballspiel Verein Borussia aus Dortmund zum heißen Tanz. Doch werfen wir zunächst einen (wirklich) kurzen Blick zurück auf das vergangene Wochenende.

In einem ziemlich mageren Spiel trennte man sich im heimischen Waldstadion mit 0:0 vom 1.FC Nürnberg. Damit ist im Prinzip schon alles gesagt. Auf Seiten der Eintracht gab es kaum Höhepunkte, einzig Meiers Freistoß-Knaller in der ersten Halbzeit konnte die eingefrorenen Emotionen etwas zum Auftauen bringen. Dagegen kam der Club auf einige gute Chancen, alleine Pekhart lief zwei Mal annähernd alleine auf Trappo zu. Doch dieser war auch am vergangenen Samstag nicht zu überwinden. Es wird schon fast unheimlich, doch der Dank geht mal wieder an unseren Keeper! Ich muss wirklich mal zählen, in wie viele Beiträgen ich ihm meinen Dank ausgesprochen habe. Damit sicherte er der Mannschaft und sich selbst das zweite Spiel in Folge zu Null! Und außerdem. Solche Spiele hat die Eintracht in vergangenen Tagen auch gerne mal mit 0:1 verloren. Dass man mit so einer „bescheidenen“ Leistung trotzdem noch einen Punkt holt, zeugt auch von einer gewissen Qualität. Da haben wir unsere zwei positiven Aspekte dieser Partie, das soll genügen!

Kommen wir jetzt also zu einem der Höhepunkte der laufenden Saison. Die Eintracht gastiert beim amtierenden deutschen Meister aus Dortmund. Dabei werden unweigerlich Gedanken an das spektakuläre 3:3 im Hinspiel wach. Man, war das ein Spiel. Beim Schreiben bekomme ich doch gerade tatsächlich eine Gänsehaut. Jeder, der dabei war, wird mich verstehen können. Beim Jubel nach dem Kopfballtreffer durch Inui zum zwischenzeitlichen 2:2 saß ich mit einem Kumpel plötzlich auf dem Schoß von Herr Schuster im Oberrang der Ostkurve. So eine Action im Block habe ich noch nicht erlebt. Dieses Spiel ist definitiv eines, wenn nicht sogar das Highlight meiner relativ jungen „Stadion-Karriere“. Unten gibt es als kleinen Heißmacher auf heute Abend die Highlights des Spiels aus Sicht der Stehplätze.

Und heute steht das Rückspiel an. Gegen ein erneutes Unentschieden hätte ich definitiv nichts einzuwenden. Obwohl beim BVB Lewandowski und wohl auch Gündogan wegen Sperre bzw. Grippe ausfallen, ist diese Mannschaft einfach super stark besetzt. Alles andere als eine Niederlage würde mich definitiv überraschen. Andererseits, gegen Leverkusen, Bremen, Hamburg und Hannover hatte ich auch mit Niederlagen gerechnet. Also Eintracht, kämpfen und siegen, denn ihr könnt eigentlich nur gewinnen! Doch Mooooment. Grade fällt mir ein, dass die Cheeseburger die Doofmunder letzte Woche mit 4:1 abgefiedelt haben. Wir haben gegen den HSV mit 2:0 gewonnen. Das heißt, wir gewinnen 6:1. Diskussion beendet!

Eine kleine Randnotiz: Alle Topspiele, die samstags um 18:30 Uhr angepfiffen wurden, sprich gegen Leverkusen, Bremen und Hamburg (was für Namen!) konnte die magische SGE für sich entscheiden. Also, lasst uns diese Serie im Biene-Maja-Land fortsetzen!

Ach ja, noch etwas.  Das deutsche Quartett in der Euro-League hat unter der Woche ja mehr oder weniger im Kollektiv versagt. Gladbach bekommt es trotz drei Elfmetern nicht hin, gegen die Italiener von Lazio Rom zu gewinnen. Leverkusen spielte mal wieder schön. Nutzt aber nix, wenn man vergisst, worauf es beim Fußballspielen letztlich ankommt: Das Tore schießen. Hannover hatte mit Anschi Machtschkalalalachatschkala (oder so ähnlich) wohl den schwersten Brocken. Trotzdem kann man sich durchaus besser anstellen. Von Stuttgart ganz zu schweigen. Es wird endlich Zeit für eine wirklich starke deutsche Mannschaft, die die Bundesliga in der Euro-League würdig vertritt.

Eintracht!

Oh du magische SGE..

..hol uns den nächsten Sieg! Am Wochenende wurde der Cheeseburger SV (nur dank Van der Vaart!) mit 2:0 besiegt. Die Geschichte schlechthin in diesem Spiel waren ja wohl die zwei Tore unserer neuen Nummer 11, Srdjan Lakic. Im Eintracht-Forum wird er schon liebevoll Sir John genannt, ich werde das an dieser Stelle einfach mal übernehmen. Obwohl ich ja schon etwas enttäuscht bin, ich hatte schließlich drei Tore von ihm gefordert. Naja, dann fordere ich für morgen einfach vier Buden, dann macht er folglich seine drei Dinger. Pure Logik, oder nicht?

Das Spiel unserer Mannschaft war speziell in der ersten Halbzeit fantastisch. Es wurde geradlinig nach vorne kombiniert, auch über die Flügel ging einiges. So kam dann auch die erste Chance für Lakic zustanden, als er eine Jung-Flanke haarscharf vorbeiköpfte. Ich bin aufgesprungen und habe gejubelt ohne Ende. Angemerkt, ich habe in einem HSV verseuchten Haus geguckt, war also insgesamt doch sehr amüsant der Tag. Naja, nachdem ich Lakic etwas bedröppelt auf dem Boden habe liegen sehen habe auch ich dann verstanden, dass er das Ding doch nicht versenkt hatte. Doch nur einige Minuten später war es dann soweit: Sir John feierte nach guter Aigner-Hereingabe sein Tor-Debüt für die Eintracht per Abstauber. Wiederrum einige Minuten später köpfte er lehrbuchmäßig zum 2:0 Endstand ein. Sein Einstand nach Maß war damit perfekt.

In der zweiten Halbzeit ließ man den HSV etwas kommen, doch richtig gefährlich wurde es nicht wirklich. Und wenn doch, war unser Held zwischen den Pfosten hellwach. Der obligatorische Dank geht natürlich an Trappo! Alex hatte was den Torabschluss angeht keinen guten Tag erwischt. In der zweiten Halbzeit scheiterte er zwei, drei Mal aus aussichtsreicher Position. Normalerweise macht er die Dinger rein. Doch nun haben wir mit Sir John wohl einen, der den Langen auch mal entlasten kann. Perfekt! Da die Konkurrenz hinter uns im Kollektiv versagt hat, konnte die Mannschaft den Abstand auf Rang 6 auf 7 Punkte ausbauen. Früher hätten wir garantiert auch verloren. Doch diese Saison sehen wir eine andere Eintracht aus Frankfurt! Geil!

Nun geht’s am 21.Spieltag im Waldstadion gegen Nürnberg um die nächsten 3 Punkte. Und ich werde endlich mal wieder live dabei sein können. Wird denke ich ne schwierige, aber durchaus machbare Sache. Mal ein paar statistische Facts: Nürnberg wartet seit dem 3.Spieltag auf einen Auswärtssieg und ist damit am längsten von allen Erstligateams ohne Sieg in der Ferne. Mit 7 Toren stellt der Club zudem die schwächste Auswärtsoffensive der Liga. Dagegen steht die unglaubliche Heimbilanz unserer Eintracht. Mit 7 Siegen aus 10 Spielen und damit 23 Punkten liegen wir in der Heimtabelle auf Platz 3. CHAMPIONS LEAGUE! Auf dem Papier sieht das also erst mal nach einer glasklaren Sache aus. Dennoch tut sich die Eintracht gegen vermeintlich schwächere Gegner häufig doch etwas schwer, wie unter anderem die Heimspiele gegen Fürth und Freiburg beweisen. Trotzdem denke ich, dass mit einer konzentrierten Leistung die 3 Punkte im Waldstadion bleiben werden. Die Nürnberger wissen also, warum sie vor knapp 85 Jahren das Tempo-Taschentuch erfunden haben: Um es morgen zu benutzen!

Eintracht!

PS: Die deutsche Wettmafia um A.Sapina hat wohl Kontakte nach Venezuela. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso das dortige Militär die Weiterreise von Claudio Pizarro, Jefferson Farfan und unserem Abwehrchef Carlos Zambrano verhindert hat. Die 3 Profis werden erst morgen Vormittag in Frankfurt am Flughafen erwartet. Sollte Zambrano zu spät ankommen und somit ausfallen, wäre dies äußerst schade und unglücklich. Denn immer wenn Carlos und Bamba zusammen auf dem Platz standen, wurde nicht verloren.

PS die Zweite: Sehe grade, wie Jimmy Hoffer für den 1.FCK das 3:0 gegen Dresden erzielt hat. Freut mich für den Jungen!

Es geht doch!

Da fällt einem schon ein riesen Stein vom Herzen. Die von den Medien herbei geredete „Mini-Krise“ ist ad acta gelegt, die Mannschaft lebt und gewinnt wieder. Und das in bester Manier. Gute Stimmung im Waldstadion, wenn auch arsch kalt. Der heiße Äppler war mindestens genauso wichtig wie Pirmins Tor! Aber der Reihe nach.

Erste Halbzeit nicht wirklich gut, aber auch nicht schlecht. Ein paar Chancen wurden zugelassen, und selbst kam man nicht besonders gefährlich vors Tor der Bremer. Viel Kampf und Krampf im Mittelfeld. Schiri Aytekin hatte am Mittag wohl ein gut schmeckendes Fischbrötchen und einen schlecht schmeckenden Frankfurter Döner gegessen, so pfiff er in der ersten Hälfte zumindest. Jedes Foul von uns zog (berechtigterweise) die Gelbe nach sich. Bremen durfte da ähnlich zulangen und wurde kartentechnisch verschont. Hatte ernsthaft befürchtet, dass wir das Spiel nicht vollständig beenden. Letztendlich war das unbegründet – zum Glück. In Halbzeit zwei war Herr Aytekin völlig unsichtbar. So wie es sein soll, top! In der Halbzeit dann wieder das etwas gewöhnungsbedürftige Krombacher-Kasten Halbzeitspiel. Keine Treffer dabei, also kein Unterschied zur Halbzeit vorher.

Doch dann sollte es groß werden. Im wahrsten Sinne des Wortes. Oczipka mit der Flanke, und unser Alex versenkt das Ding locker flockig mit dem Kopf zum 1:0. Dank an Prödl, der Respektabstand war sicherlich angebracht. Mit 10 Toren liegt er nun an der Spitze der Torjäger. Glückwunsch, Fußballgott! Relativ schnell fiel dann der 1:1 Ausgleich durch Petersen. Ziemlich Ärgerlich. Noch vor ein oder zwei Jahren hätten wir das Spiel mit hundertprozentiger Sicherheit aus der Hand gegeben und verloren. Doch diese Mannschaft ist anders. Sie kann Rückschläge super wegstecken, sie kämpft bis zum Umfallen, will unbedingt gewinnen. Und das zeigte sie auch am Samstag wieder. Mit dem Doppelschlag in der 63. Minute durch einen perfekten Schuss von Pirmin zum wichtigen 2:1 und dem 3:1 von Aigner (nach super Vorarbeit von Occean) war das Ding dann im Prinzip durch. Takashi setzte in der letzen Minute den Schlusspunkt, indem er Mielitz gekonnt umkurvte und unbedrängt einschob.

Mit diesem Spiel sind die zwei Niederlagen gegen die beiden Karnevalsvereine so ziemlich vergessen. Die Mannschaft hat wieder das gezeigt, was sie zu Beginn stark gemacht hat. Schnelles und flüssiges Kombinationsspiel, aber auch der Kampf wurde angenommen. Zudem zeigen einige Spieler wie Takashi und Aigner eine verbesserte Form wie in den letzten Spielen. Occean für mich mit einem guten Spiel, er hat viel geackert und hat sich die Füße wund gelaufen. Dazu die starke Vorarbeit zum 3:1. Bezeichnend für die Mannschaft, dass sie Occean mehr bejubelte als den Torschützen Aigner. Bin mir sicher, mit ihm geht’s weiter bergauf. Vielleicht sogar mit einem Tor gegen Golfsburg nächste Woche. Ich wünsche es ihm. 27 Punkte nach 16 Spieltagen, beste Heimmannschaft, punktgleich mit dem amtierenden deutschen Meister, Platz 4 – der Hammer. Die beste Hinrunde, die eine Eintracht Mannschaft bisher hingelegt hat. Und es folgt ja noch ein Spiel. Egal was in der Autostadt passiert – sie hat ihren Soll mehr als erfüllt. Danke, danke, danke, Eintracht!

Morgen blickt ganz Fußball-Deutschland gespannt nach Frankfurt – ausnahmsweise mal nicht wegen der Eintracht. Dort wird auf der DFL-Mitgliederversammlung entschieden, ob das mittlerweile überarbeitete Projekt „Sicheres Stadionerlebnis“ akzeptiert oder abgelehnt wird. Dabei können die 36 Profiklubs aus Deutschland für sich entscheiden, ob und in welchen Punkten sie dem Papier zustimmen oder es ablehnen. Ich bin auf besonders darauf gespannt, ob die Aktion 12:12 in den Stadien etwas bewirkt hat. Morgen sind wir endlich schlauer.

Zahl der Woche: 86

Wie könnte sie auch anders lauten. Mit 86 Toren im Kalenderjahr 2012 hat Lionel Messi die Bestmarke vom legendären Gerd Müller geknackt. Den  40 Jahre währenden Rekord brach er mit seinen Toren Nummer 85 und 86 beim 2:1 Sieg seines FC Barcelona gegen Betis Sevilla. Wenn es einer verdient, dann er. Glückwunsch, großer „Floh“!

  Frankfurt vs. Bremen

Uns gehen die Spieler aus!

Nun ja, das war dann wohl nix. Absolut nix. Mehr als nix. Aber fangen wir mit dem positiven an. Die Aktion „12:12“ kann man durchaus als Erfolg verbuchen. In allen Stadien wurde an diesem 14. Spieltag konsequent zu Beginn geschwiegen. Auch in den Medien wurde dieses Thema aufgegriffen und sachlich darüber berichtet. Daumen hoch! Dass dieser Mainzer Wetklo-Kasper (der sich tatsächlich Torwart schimpft) den Fans im Waldstadion Anlass zu spontanen Olé-Rufen  gibt, sobald er an den Ball kommt, war so zwar nicht zu erwarten. Dennoch hat ganz Fußball-Deutschland gemerkt, was in Zukunft auf den geneigten Stadionbesucher zukommen wird, sollte das Projekt „Sicheres Stadionerlebnis“ durchgebracht werden. DFB und DFL können also damit rechnen, dass dieser Protest an den Spieltagen 15 & 16 weiter geht.

Jetzt wird’s bitter. Wir haben unser erstes Heimspiel verloren. Am 14. Spieltag. Klingt gut. Aber dass wir diese verdiente (!) erste Heimniederlage gegen die Mainzer einstecken mussten, ist hart. War das zu Erwarten? Nicht wirklich! War es zu Verhindern? Durchaus! Zieht die Mannschaft eine Lehre daraus? Hoffentlich! Das war irgendwie ein blutleerer Auftritt. Keine Aggressivität, keine Kreativität, nichts. Gut, den Kampf in der zweiten Hälfte kann man der Mannschaft nicht absprechen. Aber trotzdem. Wer sich gegen Mainz keine wirkliche Torchance herausspielt, kann kein gutes Spiel abgeliefert haben. Bezeichnend dafür, dass „unser“ Torschütze einer von den Falschen war. Uns fehlte einfach der Zugriff zum Spiel. Die Mainzelmännchen haben uns im Mittelfeld mit ihrem Pressing den Zahn gezogen. Dass sie dann in Hälfte eins auch noch aus eineinhalb Chancen zwei Tore machen, ist verdammt ärgerlich. Aber es ist mittlerweile deutlich zu sehen, dass sich unsere Eintracht gegen Gegner, die im Mittelfeld ein aggressives Pressing spielen, verdammt schwer tut. Siehe Freiburg, Fürth, Stuttgart. Und jetzt eben Mainz. Naja, es ist passiert. Und ändern lässt es sich auch nicht mehr. Hoffen wir, dass Armin die richtigen Schlüsse daraus zieht.

Und morgen geht’s bereits weiter, ab nach Düsseldorf! Die Karten sind besorgt, das Auto startklar, die Stimmbänder geölt. Und die Mannschaft dezimiert. Zambrano und unser Kapitän sind jeweils wegen der 5. Gelben gesperrt. Bambas Teilabriss der Bauchmuskulatur wurde am Dienstag erfolgreich operiert, er fällt mindestens bis zur Rückrunde aus. Kopf hoch! Damit fehlt mal eben die komplette Stamm-Innenverteidigung. Das ist die Chance für unseren 17-jährigen Jungspund Marc-Oliver Kempf, der seine solide Leistung gegen Mainz bestätigen kann. Neben ihm wird wohl Demidov spielen, der laut Veh wieder fit ist. Im Mittelfeld fehlt mit Pirmin natürlich mit der wichtigste Spieler im Team. Für ihn wird wohl Martin Lanig, das Kopfballmonster, auflaufen. Und im Sturm steht Matmour nach seiner Sperre wieder zur Verfügung. Er wird wohl auch von Beginn auflaufen, Occean hat sich gegen Mainz (leider) erneut nicht mit Ruhm bekleckert. Wir werden also eine ziemlich umgekrempelte erste Elf aufs Feld schicken. Mit einem Punkt gegen die Falltuna wäre ich zufrieden. Die sind im Aufwind, haben am Wochenende den HSV geschlagen und am Dienstag ein beachtliches 1:1 gegen den BVB erkämpft. Wird spannend werden.

Das Spiel hat auch aus anderen Gründen noch eine gewisse Brisanz. Nach diversen Scharmützeln (Veh vs. Rösler) in der vergangenen 2.Liga Saison ist das Verhältnis von Frankfurtern und Duseldorfern nicht gerade das Beste. Dennoch sind die wohl größten Reizobjekte der vergangenen Saison entschwunden. Rösler stolpert mittlerweile bei der Alemannia aus Aachen in Liga 3 rum, der treue Bröker wechselte zum Lieblingsnachbar nach Köln und Maxi Beister versucht mittlerweile in den Hamburger Strafräumen, standhaft zu bleiben. Bleibt noch der Trainer der Bande, gemeinhin bekannt als „Kopfnuss-Meier“. Den kann ich schon gar nicht mehr ernst nehmen. Link fürs Video gibts unten, wer es noch nicht kennt.

Also auf nach Düsseldorf, und am besten mit drei Punkten wieder zurück kommen! Auswärtssieg! Eintracht!

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Soo, wieder ein Spieltag vorbei. Und was muss ich sehen? Die Eintracht auf Platz 4? Mei Nerve, wir werden langsam aber sicher durchgereicht. Und Leverkusen kommt auch immer näher… Oh mein Gott, alles geht den Bach runter!

Ok, jetzt mal ernsthaft. Mit einer richtig starken ersten Halbzeit hat sich die Eintracht ein verdientes Unentschieden auf Schalke erkämpft. Gut, dass Aigner einen ziemlich merkwürdigen Tag zwischen Genie und Wahsinn erwischt hat, ist bitter. Noch bitterer ist , dass der Schiri und der Linienrichter (Schalk!!) das klare Foul an Taka „übersehen“ haben. Am bittersten ist allerdings, dass dieser Käse-Bomber der Schalker ausgerechnet gegen uns seine Tor-Flaute beendet. Ich hätte darauf wetten können! Aber es ist wie es ist. Wer beim Champions League Achtelfinalisten einen Punkt holt, darf mehr als zufrieden sein. Und als Aufsteiger erst recht! Nach einer sensationellen ersten Halbzeit baute die Mannschaft in der zweiten Hälfte zwar etwas ab, dennoch konnten sich die Schalker kaum Tormöglichkeiten erspielen. Und die eine große Chance zum Siegtreffer, die sie dann in Person von Pukki (den ich übrigens gerne bei der Eintracht sehen würde) hatten, wurde von Trappo in bester Manier vereitelt. Wieder einmal. Danke Junge!

Doch es bleibt kaum Zeit, den Punktgewinn zu feiern. Bereits morgen gastieren die Bonbonschmeißer aus Mainz im Waldstadion. Ohne den gelb-rot gesperrten Matmour und den verletzten Bamba befürchte ich, dass das ein heißer Tanz wird. Bamba fällt übrigens voraussichtlich bis zur Rückrunde aus, hoffen wir dass er früher wieder auf die Beine kommt. Gute Besserung! Wer für die beiden in die Anfangsformation rückt, ist unklar. Occean ist im absoluten Formtief, kriegt auf Schalke nicht mal einen Befreiungsschlag hin (Sorry Mate). Sollte er spielen, ist es die Aufgabe der Kurve bzw. des gesamten Stadions, ihn zu seinen Toren zu „Brüllen“. Hat seinerzeit bei Arie van Lent auch geklappt. In der Innenverteidigung gibt es wohl zwei Optionen. Entweder wird Demidov rechtzeitig fit und spielt neben Zambrano. Oder der junge Kempf darf zeigen, was er draufhat. Ich bin bei beiden Varianten zuversichtlich. Da die Mainzer nicht in Top-Form anreisen, sind die 3 Punkte wirklich machbar.

Was gibt es sonst zu dem Spiel zu sagen? Es gibt wohl tatsächlich um die 2000 Mainzer, die die lange Anreise nach Frankfurt antreten werden. Volle Bahnen und eine halbe Weltumrundung zum Trotz. Respekt an dieser Stelle. Ansonsten ist zu erwähnen, dass die Kurve die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden des Spiels schweigen wird. Also nicht wundern. Grund dafür ist der bundesweite Protest der Fanlager gegen das DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“, dass am 12.12. verabschiedet werden soll. Dies würde die langsame Zerstörung der Fankultur bedeuten. Emotionale und treue Fans würden aus den Stadien vertrieben werden, damit Platz für Operettenpublikum und unkritischere Zuschauer frei wird. Stimmung und Atmosphäre wie in England wären die Folge. Ob dieser Boykott allerdings noch etwas Positives ausrichten kann, ist fraglich. Doch warten wir ab. Nach dem 12.12 sind wir schlauer.

Eintracht!

Weitere Infos zu der 12:12 Aktion unter: http://www.12doppelpunkt12.de/