Mir fällt keine Überschrift ein?!

Genau heute vor einem Jahr schaffte die Eintracht den sofortigen Wiederaufstieg in die 1.Bundesliga. Nach nur einem Jahr der Zweitligazugehörigkeit gelang am 23.04.2012 durch den 3:0 Auswärtserfolg gegen die Alemannia aus Aachen die Rückkehr ins Oberhaus. Das war bisher definitiv die emotionalste Auswärtsfahrt, die ich miterlebt habe. Montagabend, Flutlicht, stimmungstechnisch ein Heimspiel in Aachen – und dann der unfassbar geile Aufstieg. Das sind glückliche Erinnerungen. Definitiv.

Doch unverständlicherweise war dies nicht die Nachricht, die heute vormittag durch sämtliche Medien kursierte. Nein, es war die Meldung, die wohl das Herz eines jeden BVB-Fans für kurze Zeit zum Aussetzen brachte: Mario Götze wechselt zur kommenden Saison zum FC Bayern! Das sitzt! Immerhin wird der Ballsportverein Borussia mit 37 Millionen Euro, die er als Ablöse erhält, besänftigt. Doch was steht dagegen? Das Wissen, das man mit Mario Götze den wohl talentiertesten jungen Spieler im deutschen Fußball verloren hat? Das Wissen, dass das kongeniale Duo aus Götze und Reus in Zukunft nicht mehr in schwarz/gelb auf Torejagd gehen wird? Oder sogar die Erkenntnis, dass man mit den Bazis eben doch nicht auf einer Augenhöhe steht, wechselt doch der Superstar des Teams mal eben fix zum Konkurrenten?

Man mag von den Bayern halten was man möchte, der Zeitpunkt, zu dem diese Meldung in den Medien erscheint, ist sicher kein Zufall. Einen Tag vor dem wohl wichtigsten Spiel der jüngeren Dortmunder Vergangenheit haut man so eine Info raus. Es erweckt den Anschein, als wollen die Bayern die einzige deutsche Mannschaft im Finale der Champions-League sein. Und nicht nur das. Durch diese taktische Meisterleistung sind die privaten Querelen eines gewissen Uli H., der Gerüchten zufolge ein kleines bisschen mit dem FC Bayern zu tun hat, plötzlich wie vergessen.

A propos Uli H. Vor wenigen Tagen trat er mit der Aussage vor die Presse, er sorge sich um den allgemeinen Zustand der Bundesliga. Er wolle es unbedingt vermeiden, dass sich Parallelen zur spanischen Primera Division bilden, in der mit Real Madrid und dem FC Barcelona zwei Mannschaften die Meisterschaft seit Jahren nur noch untereinander ausmachen. Man müsse sich sofort zusammensetzen und reden, scheint sich doch seiner Meinung nach seit etwa drei Jahren ein ähnlicher Trend mit BVB und FC Bäh in Deutschland abzuzeichnen. Logische Konsequenz? Genau! Man schwäche einfach mal den argen Konkurrenten, indem DER Spieler vom Konkrrenten einfach verpflichtet wird. Clever! Ist ja nicht so, dass diese Praktik noch nie zum Einsatz gekommen ist. Zig Vereine können ein Lied davon singen.

Die Befürchtung liegt nahe, dass aus den angeblich „spanischen“ Verhältnissen in der Liga bald „schottische“ Verhältnisse werden. Seit dem Zwangsabstieg der Glasgow Rangers gewinnt Celtic Glasgow dort nämlich alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Achja, an dieser Stelle Glückwunsch an Celtic, die am vergangenen Wochenende den 44. Meisterschaftstitel perfekt gemacht haben. In etwa zwanzig Jahren könnte Meisterschaft Nummer 44 auch den Bayern gehören. Den kann Uli H. dann genüsslich feiern. Vielleicht in der Schweiz. Vielleicht aber auch hinter schwedischen Gardinen.