Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel

Ähm ja, bevor ich es vergesse: Nachträglich noch frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr euch allen. Gab mal wieder eine lange Auszeit von uns, wir bitten hochachtungsvoll um Vergebung. Die Eintracht macht es einem aber auch echt nicht leicht. So wie heute.

Das Positive zuerst – es gab in der jüngeren Vergangenheit schon schlechtere Spiele als das am Sonntagabend gegen Euro-League-gedemütigte Schalker. Das war es dann aber auch schon. Und wenn man mal genauer darüber nachdenkt, ist das auch nicht wirklich postitiv, sondern allenfalls traurig. Einfach nur traurig.

Bedenkliche Entwicklung

Was ist nur aus unserer Eintracht geworden? Ich kann mich nur wiederholen. Auch unter Thomas Schaaf war nicht alles rosig, doch was Armin Veh innerhalb weniger Monate aus der Mannschaft geformt hat, spottet jeder Beschreibung. Es ist nach 23 (!) Spieltagen kein Plan, kein System, keine Ausrichtung zu erkennen. Es ist nicht zu erahnen, wie die Mannschaft zu Torchancen, geschweige denn zu Toren kommen soll. Es wirkt planlos, unsicher, peinlich. Keiner weiß, was der andere macht, es sind keine Laufwege einstudiert, keine Spielzüge – nichts. Wenn dann dazu ein Huszti – von dem ich wirklich dachte, dass er uns weiterhelfen könnte – regelmäßig an die 90 Minuten alibimäßig über den Platz traben darf, ja dann ist eh alles zu spät. Es kann doch nicht sein, dass die immer gleichen Spieler seit der Rückrunde die immer gleiche Scheiße auf dem Platz abliefern dürfen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Würde Aigner in diesen Stunden nicht Vater werden, hätte er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch wieder auf dem Platz gestanden.

Was ist mit Gacinovic? Was ist mit Waldschmidt? Für was hat man Ben-Hatira geholt? Wenigstens scheint Sonny Kittel wieder eine echte Alternative darzustellen, der nach seinem gefühlt 385. Kreuzbandriss wieder am Start ist. Doch Veh wird kommenden Mittwoch sicher wieder Huszti in die erste Elf beordern. Der kann ja Standards. Oder so. Es ist einfach nur – ich glaube, ich wiederhole mich – traurig. Und warum sich ein hochbegnadeter Fußballer wie Marc Stendera eher auf Diskussionen mit dem Schiri-Gespann einlässt, statt Taten auf dem Platz sprechen zu lassen, das weiß auch nur er selbst. Es hakt bei der Eintracht an allen Ecken und Enden. Traurig.

Ekelhaft bis zum bitteren Ende

Und es gibt wenig Anlass zur Hoffnung, dass diese Traurigkeit in den nächsten Wochen und Monaten der Erleichterung weicht. Es wird ekelhaft bleiben, bis zum letzten Spieltag. Nimmt man die aktuelle Form aller Abstiegskandidaten, dann kann einem nur übel werden. Die Hopps spielen unter Nagelsmann einen gepflegten Ball und werden uns im Rückspiel, Stand jetzt, einfach nur überrollen. Hannover scheint auch zu leben, dazu haben die mit Kiyotake einen feinen Fußballer zurückbekommen, der ein Spiel auch mal alleine entscheiden kann. Bremen ist halt Bremen, die leben auch noch irgendwie, und von Darmstadt und Augsburg muss ich ja nicht reden. Ich will mir nicht das Resultat ausmalen, wenn eine dieser beiden Mannschaften heute im Waldstadion zu Gast gewesen wäre.

Da muss man ja wirklich dankbar sein, dass mit Schalke eine Mannschaft vorstellig wurde, die selber ziemlich am Boden liegt, dazu noch schwere Beine aus der Euro-League mitbrachte. Doch da sind wir mal wieder beim Traurigen angelangt. Wenn man es gegen solch eine Truppe nicht schafft, mehr als eine zufällige Chance durch Meier „heraus zu spielen“, dann weiß ich auch nicht weiter. Ein Punkt ist in unserer Situation einfach zu wenig. Die momentane Eintracht wirft einfach viel zu viele Fragen auf. Und deswegen steht man auch zu Recht da unten drin.

Am Mittwoch muss man gegen die Hertha ja fast schon froh sein, wenn man sich nicht das Torverhältnis ruiniert. Denn das könnte im Kampf um den Relegationsplatz durchaus von Bedeutung sein. In diesem Sinne,

Eintracht! (mak)