War was?

Ich glaube nicht. Achso doch, dieses eine Spiel war da ja tatsächlich. Was soll man dazu groß sagen. Ich hatte es geschrieben: Um die Bazis zu schlagen brauchst du die pure Leidenschaft, absoluten Willen und den nötigen Biss. Bis auf das Foul von Aigner nach 0,562 Sekunden war aber mal sowas von kein Biss, keine Leidenschaft und kein Wille zu spüren. Bis zum 1:0 ging es ja noch, aber was die Mannschaft danach anbot, war nichts. Absolut nichts. Wenn ich als Amatuerkicker gegen den Tabellenersten der Kreisliga A spiele, bin ich doch nochmal extra motiviert, es denen da oben zu zeigen. Wie man sich dann als Profisportler (!) so derart vorführen lassen kann und nur nebenher trabt, ist mir unbegreiflich.

Europa? Ist halt echt noch drin

Die einzigen, die ich von dieser Kritik ausnehme, sind Sonny und Trappo. Trappo zeigte endlich mal wieder eine ansprechende Leistung und hielt auch mal wieder Bälle, die nicht jeder Bundesligakeeper hält. Sonny war als einziger Feldspieler sichtlich bemüht und immer mit vollem Einsatz dabei. Es kommt nicht von ungefähr, dass er die einzige Chance auf Seiten der Eintracht hatte – die man dann allerdings auch ruhig machen darf. Es wäre das 1:1 gewesen, und was dann drin gewesen wäre… Hätte, wäre, wenn und aber bringen uns an dieser Stelle jedoch leider nicht weiter. An dieser Stelle wird dieses Spiel jetzt unter „scheißegal“ zu den Akten gelegt.

So merkwürdig es auch klingen mag, Europa ist dagegen noch nicht endgültig zu den Akten gelegt. Ob das verdient wäre und ob eine Saison mit Dreifach- bzw. Doppelbelastung für die Mannschaft machbar wäre, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass scheinbar keines der Teams in unserer unmittelbaren Nachbarschaft Bock auf die Europa League hat. Dafür beginnen mit Stuttgart und Paderborn Teams aus dem Keller zu punkten. Es scheint eine interessante Rest-Saison zu werden – sieht man von dem Meisterschafts-„Kampf“ einmal ab. Einer kann bei der Jagd auf Europa leider nicht mehr mitwirken. Der Fußballgott wurde am Dienstag am Knie operiert, fällt nun angeblich bis zu vier Monate aus. Das ist ne Menge Holz. Schade, ich hatte ihm die Torjägerkanone auf jeden Fall gegönnt. Sieht nun also so aus, als würden Robert L. aus München und der Sportverein aus Hamburg tatsächlich noch am Langen vorbeiziehen – ärgerlich.

Gladbacher Entwicklung nicht von schlechten Eltern

Morgen kommen die Pferdchen aus Gladbach ins Waldstadion. Erwartungen? Wird brutal. Aber im negativen Sinne. Kann mir nicht vorstellen, dass wir ohne Russ, Zambrano, Meier, Stendera ( hat gegen die Bauern seine 5. Gelbe gesehen) und wohl auch Aigner gegen formstarke Gladbacher was reißen. Zwar sahen wir gegen die „Großen“ daheim stets gut aus, trotzdem glaube ich, dass Gladbach uns mehr oder weniger überrollen wird. Kleiner Einschub: Eigentlich schade, dass man Gladbach mittlerweile als „Großen“ bezeichnen muss wenn man bedenkt, dass sie sich im Mai 2011 gerade so in der Relegation gegen Bochum vor dem Abstieg in die Zweite Liga retten konnten. Seitdem wurde in Gladbach viel richtig gemacht. Klar, mit den Transfererlösen von Reus und Dante hatte Sportdirektor Eberl auch gut Asche zum Einkaufen, aber trotzdem musst du da erstmal die richtigen Leute holen. Und die Platzierungen in den folgenden Jahren belegen diese positive Entwicklung. Mal sehen, wo das in Zukunft hinführen wird.

Wie gesagt, ich erwarte für das Spiel nichts Gutes. Ich kann das Spiel auch gar nicht sehen, da ich Bachelor-Arbeit-mäßig unterwegs bin. Umso schöner wäre es, wenn ich zwischendurch im Live-Ticker eines Besseren belehrt werde. In diesem Sinne,

Eintracht! (mak)

Yes Baby!

Sieg! Und zwar ein verdammt wichtiger. Irgendwie benutze ich das Wort „wichtig“ sehr häufig in letzter Zeit im Bezug auf Siege der magischen Eintracht – es stimmt aber ja auch. Nicht auszumalen, hätten wir dem HSV geholfen, da unten ein bisschen rauszukommen. WICHTIG! Aber auch in Bezug auf die eigene Situation war dieser vierte Bwin-Topspiel-Sieg in Serie sehr geil. Mittlerweile sind es acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, weiterhin zwei auf Rang Sieben, der (sollten die Bauern den Pokal gewinnen (soll man denen jetzt deswegen eigentlich die Daumen drücken? Ist ja ekelhaft!)) wohl zur Teilnahme an der EL reicht. Aber so weit sind wir noch lange nicht.

Die Mannschaft hat am Samstagabend die richtige Antwort auf das Mainzspiel gefunden. Die Einstellung hat mal sowas von gestimmt, kämpferisch war sie voll da, und auch spielerisch war das ein gewaltiger Fortschritt zum Spiel beim Karnevalsverein. Da ich das Spiel dieses Mal mit Arbeitskollegen schaute und wir 20150228_181950auch einige HSV-Liebhaber (ja, sie stehen auf Schmerzen) dabei hatten, hatte ich das „Vergnügen“, das Spiel aus einer etwas anderen Position zu sehen. So konnte ich mich etwas mehr mit der taktischen Ausrichtung beschäftigen als sonst aus dem Steher – zur Abwechslung auch mal ganz nett. Trotzdem hatte dieser Platz ohne Wenn und Aber seine Schwächen. Zum einen die gefühlten 6194558105 Stufen bis zum Platz, die man in meinem Alter erst einmal bewältigen muss und zum anderen diese unsäglichen HSV-Fans, die in unserem Block zu Hauf vertreten waren. Zum Glück waren die nach zehn Minuten still. Weiß nicht, ob ich das ein ganzes Spiel ausgehalten hätte.

Zwei Japaner drehen auf

Rein ins Spiel. Es begann typisch – hin, her, hin, her. Der HSV hatte die erste Chance nach zwei Minuten, die Eintracht die ihre nach vier – und ab da hätten die Hamburger eigentlich zu zehnt weiterspielen müssen. Im Stadion sah das ganze gar nicht so wild aus, als ich später dann die Szene nochmal im TV sah, revidierte ich meine Meinung. Ostrzolek schiebt Aigner knapp vor dem Sechzehner und nimmt ihm so die Chance, aus sehr guter Position zum Abschluss zu kommen – Freistoß und eigentlich auch ne rote Karte. Naja. Die Eintracht und die Schiedsrichter. Kennt man ja diese Saison.

Nach dieser Aktion war die Eintrachrt drin im Spiel, setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest. Inui, Meier, Piazon und Aigner waren vorne sehr beweglich, wechselten oft die Positionen – besonders Inui gefiel mir als Haris-Ersatz gut da vorne drin. Schnell, wuselig, wendig. Er rannte sich zwar auch oft fest, aber trotzdem war er ein steter Unruheherd. Im Mittelfeld zog unser zweiter Japaner die Fäden, kontrollierte das Spiel. Und wie. Ruhig, unaufgeregt, gelassen. Machte das Spiel schnell, nahm aber auch mal das Tempo raus, wenn es sein musste – ein idealer Stratege. Behält er diese Form bei, weine ich Pirmin keine Träne nach.

Oh Wunder – Meyer hat die Eier

Dann die elfte Minute. Schiri Meyer hatte wohl noch ein schlechtes Gewissen wegen der ominösen vierten Minute – Blauschwarze_Fahnen HSVnach einem äußerst zweifelhaften Foul von Djourou an Piazon zeigte er auf den Punkt. Der Fußballgott ließ sich das Geschenk nicht nehmen und verwandelte sicher. Dann wie gesagt, endlich Ruhe von diesen blau-weiß-schwarzen Hansels um uns herum. Apropos blau-schwarz: Wusste gar nicht, dass am Samstag ein Stadtderby gegen den FSV anstand. Die Fahnen im HSV-Block ließen das zumindest vermuten. Und die Lautstärke der Auswärtsfans eigentlich auch. Gut, nach dem Ausgleich waren sie logischerweise wieder voller Hoffnung und dementsprechend für kurze Zeit etwas lauter, trotzdem war ich von dem Auftritt eher enttäuscht.

Achja, der Ausgleich. Da war sie wieder, die berühmte Frankfurter Schlafmützigkeit. In Mainz noch nahm sich die Mannschaft kurz nach der Halbzeit eine Auszeit, diesmal nahm man sie sich unmittelbar (45.+2) vor der Halbzeit. Chandler liefert dem Gouaida erstklassigen Begleitschutz, anstatt ihn mal (optimalerweise mit dem Ball zusammen) gepflegt über die Auslinie zu befördern. Madlung kann das Foul da nicht ziehen, da er bereits die Gelbe gesehen hatte. Und dann stehts halt wieder 1:1. Zum Kotzen. Doch glücklicherweise ließ sich die Eintracht davon nicht beeinflussen.

In der zweiten Halbzeit kann man der Eintracht dann nur einen Vorwurf machen: Normalerweise musst du so ein Spiel 5:1 gewinnen. Nachdem erneut Meier zur 2:1-Führung überlegt eingeschoben hatte, war es Aus mit dem HSV – vor allem nach der überfälligen gelb-roten gegen Ostrzolek. Beide gelbe Karten übrigens herausgeholt von Aigner, der ein super Spiel machte und nach seiner Auswechslung etwas angefressen reagierte und die Trinkflasche per lehrbuchmäßigem Vollspannstoß wegschoss, allerdings niemanden auf der Bank traf. Nach dem Spiel entschuldigte er sich und lud die Mannschaft zum gemeinsamen Schnitzel-Essen ein – guter Mann. Gerade jetzt wo ich das schreibe wird mir aber auch klar, warum Schaaf in den letzten Minuten des Spiels nicht wechselte, um Zeit von der Uhr zu nehmen – er wollte keine Verletzung durch weitere umherfliegende Trinkflaschen riskieren. Ebenfalls guter Mann.

Die Heimbilanz stimmt

Wo waren wir? Achja. Der HSV hatte wie gesagt nichts mehr zu bieten und die Eintracht versäumte es, den sich nun bietenden Raum sinnvoll zu nutzen. Viele Konter wurden schwach ausgesspielt, teilweise nicht mal abgeschlossen. Das muss besser werden. So wurde es am Ende dann doch noch mal unnötigerweise eng, als der HSV durch meinen Liebling Beister (2. Liga, Düsseldorf, eine Millionen Elfmeter undso.. schöner fliegen als er kann er aber trotzdem nicht) zur Ausgleichs-Chance kam. Trappo war jedoch auf dem Posten und hielt die drei Punkte fest. Den hätte Meier mit seinem zweiten Elfmeter (Ja wo sind wir denn? Zwei Elefmeter für die Eintracht – und das in einem Spiel?) dann endgültig sichern können, doch er hatte scheinbar keine Lust und hämmerte den Ball an die Latte. Seis drum, einige Sekunden später war dann Schluss. Uff.

So konnte man also den vierten Sieg aus den letzten sechs Spielen im heimischen Waldstadion feiern. Die anderen beiden Spiele (Hertha, Golfsburg) gingen bekanntlich unentschieden aus. Heimbilanz läuft also. Heimbilanz läuft nicht so bei dem kommenden Auswärtsgegner, dem 1. FC Köln. Ich glaube, die haben erst einen Sieg daheim geholt. Wir aber nur zwei auswärts. Na, wenn das mal nicht nach dem Aufbaugegner Eintracht schreit. In den kommenden Tagen werde ich eine kleine Spielvorschau schreiben. Bis dahin,

Eintracht! (mak)

Fehler in der Matrix?

So langsam glaube ich, es liegt an mir. Immer, wenn ich in der Bundesliga auswärts fahre, kriegt die Eintracht auf den Senkel oder teilt sich die Punkte mit dem Gastgeber. Noch nie konnte ein Sieg bejubelt werden – Bordeaux ausgenommen. Aber da Bordeaux mit der Bundesliga bekanntlich so viel zu tun hat wie die Eintracht mit einer kompakten und sicheren Defensive, zählt das ja leider nicht.

So ging es also vergangenen Sonntag mit einem Kumpel per Bus nach Augsburg. Der Dank geht an dieser Stelle an den EFC Bergen, der die Fahrt organisierte und wieder einmal für eine reibungslose Anreise sorgte. Nach Bordeaux und Hoppenheim (nach dem Mitgliederentscheid diese Woche kann man den Verein eigentlich offiziell so nennen!) war dies die dritte Auswärtsfahrt mit den Bergenern – gerne wieder. Wo wir beim Thema sind: Nächste Woche geht es zu den Pappnasen nach Mainz. Wird witzig. Nach knapp fünf Stunden Fahrzeit kamen wir dann an der schmucken Augsburger Arena an – auch wenn sie eigentlich mittendrin im Nirgendwo steht. Schick tiefergelegt liegt sie im Augsburger Industriegebiet da. Bei gutem Wetter hat man einen wunderschönen Blick auf die entfernten Alpen, wie ich vom Besuch von vor zwei Jahren noch weiß. Doch der wurde uns leider nicht gewährt.

Dickes, fettes Minus

Dafür empfing uns beim Aussteigen eine Eiseskälte. Mannomann. Da diese supermodernen Reisebusse heutzutage ja alle eine Außentemperatur-Anzeige haben konnten wir bereits auf der Fahrt ahnen, worauf wir uns einstellen mussten. Bei der Abfahrt in Frankfurt um 11 Uhr zeigte die Anzeige noch 5 Grad, während der Fahrt fiel sie dann kontinuierlich ab, bis sie bei der Ankunft in der Fuggerstadt um 16 Uhr eppes die selbe Zahl anzeigte – allerdings mit nem dicken fetten Minus davor. Brr. Zudem war es auch noch windig wie sau, sodass die warme Rindswurst vorm Stadion innerhalb von Sekundenbruchteilen zur kalten Rindswurst wurde.

FeldstudieAchja: Scheinbar führte die Augsburger Polizei am Sonntag eine Art Feldstudie vor dem Stadion durch. Mit Kamera und Mikrofon wurden die anreisenden Hessen aus schwarzen Kleinbussen überwacht – scheinbar wollte man herausfinden, ob die bösen Frankfurter gefährlich aussehende Schuhe trugen. Ob bei dieser alles anderen als geheimen Observation allerdings Gefahrengut sichergestellt wurde, stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest.  Sicher ist aber wohl eins: An besagtem Ort rutschte einem Mitfahrer unseres Busses die allseits bekannte Abkürzung für „All Colors Are Beautiful“ über die Lippen. Was ihn dazu trieb, wird wohl für alle Zeit sein Geheimnis bleiben. Die Konsequenz dieses überaus genialen Geistesblitzes lautet jedenfalls Anzeige wegen Beamtenbeleidigung, obendrauf bekam er auch noch ein deutschlandweites Stadionverbot aufgebrummt. Pikante bzw. tragische Randnotiz: Der besagte Knabe war gegen Augsburg das erste Mal auswärts dabei – eine Premiere also, wie man sie keinem wünscht.

Im Block angekommen war die Mannschaft schon dabei, sich warm zu machen. Ich wäre gerne dabei gewesen – es war so kalt! Ein Blick ins weite Stadionrund offenbarte, dass sich bis dato (ca. eine halbe Stunde vor Anpfiff) noch relativ wenige Zuschauer eingefunden hatten. Es wurden nicht viel mehr. Quatsch, Späßchen gemacht. Aber Daniel Baier sollte sich später nicht zu Unrecht darüber beschweren, dass man bei dem 20150208_170034derzeitigen Augsburger Höhenflug ja doch etwas mehr Unterstützung der Fans erwarten könne und das es ja wohl nicht angehe, dass die 3000 Frankfurter über 90 Minuten mehr Alarm machen würden als die eigenen Fans. Daniel, ich sage dir eins: Du bist in Frankfurt immer Wilkommen. Kannst auch gerne zu uns wechseln. Bist ein Guter!

Zum Spiel hat Paul im Beitrag vorher schon einiges geschrieben, dass ich prinzipiell nur bestätigen kann – erste Halbzeit pfui, zweite Halbzeit hui – wobei, eher mittelhui. So richtig gut war der Auftritt auch in der zweiten Hälfte nicht. Sonny Kittel konnte als einer der wenigen positiv auf sich aufmerksam machen und stellt für das Schalke-Spiel am Samstag eine echte Alternative für den gegen die Puppenkiste äußerst schwachen Takashi dar. Wobei man jetzt nicht den Stab über unseren Japan-Trickser brechen darf, hatte er ja kaum eine Winterpause. Vielleicht täte ihm eine kleine kreative Schaffenspause gegen die Schalker gut – ich würde es befürworten.

Caaaarlooos Zambraaaanoooo!

Ein Sonderlob verdiente sich Carlos Zambrano an diesem Sonntag, nicht von Ungefähr wurde er von der Kurve drei mal lautstark gefeiert. Es ist sooooooooooooooooooooooooooooooooo wichtig, dass unser Peruaner wieder an Bord ist. Zwar hat die Mannschaft auch mit ihm auf dem Platz in der Rückrunde wieder Tore gefangen, aber man merkt sofort, dass er der Abwehr enorme Stabilität verleiht. Leider fehlt er gegen Schalke, da er sich gegen Augsburg seine fünfte Gelbe abgeholte. Eine Gelbe übrigens, die nicht hätte sein müssen. Stellt er normal seinen Körper in den Zweikampf, kommt er vielleicht mit einer Ermahnung davon. Mit dem Ellenbogen voran allerdings – da darf man sich über Gelb nicht beschweren. Das ist sowieso der einzige Punkt, der mir an Carlos nicht gefällt: manchmal übertreibt er es mit der Härte einfach. Doch damit müssen wir wohl leben. Sollte er diesen „Schöhnheitsfehler“ nicht haben, würde er wohl kaum bei unserer SGE kicken.

Nach dem Spiel ging es dann (dank Alex Meier) gut gelaunt zurück in den Bus. Da wir alle aber irgendwie doch etwas im Eimer waren, wurde kurzerhand eine DVD eingelegt – jaha, der supermoderne Reisebus konnte auch DVD´s abspielen. Und so tuckerten wir gemächlich gen Heimat und stellten während des Films Überlegungen an, ob die vielen Gegentore nicht doch einfach nur ein Fehler in der Matrix sind. So hat es jedenfalls den Anschein. Und es würde die vielen Gegentore auch recht einfach erklären.

Ziemlich fertig kamen wir dann um halb eins in Bergen-Enkheim an. Relativ zufrieden, konnte man doch bei der Mannschaft der Stunde (neben Bremen) einen Punkt entführen. Was bleibt zum Schluss? Richtig..

Eintracht! (mak)

 

Nichts für schwache Nerven

Nach mehreren Tagen habe auch ich es endlich geschafft, die vergangenen drei Spiele zu verdauen und einzuordnen. Uff! Bin zufrieden. Wirklich. Obwohl es nur zwei Punkte zu holen gab.

Auch wenn das prognostizierte 6:5 gegen Hoppelheim ausblieb, war ich doch gar nicht weit davon entfernt. Nach dem locker-leichten Sieg gegen Werder verlor man also das Spiel gegen Schwegler & Co. mit 3:2. Ich muss sagen, dass ich das Spiel leider nicht in voller Länge schauen konnte – habe genauer gesagt nur die letzten zehn Minuten mitbekommen. Aber ich war entschuldigt, Weihnachtsfeiern gehen schließlich vor. Dennoch, diese zehn Minuten reichten mal wieder aus, um den Puls auf 470 steigen zu lassen. Wie man sich kurz vor Schluss so ein schlafmütziges Tor reindrücken lassen kann, will irgendwie immer noch nicht in meinen Kopf rein. Da war die gesamte Hintermannschaft aber mal so richtig im Winterschlaf. Und als Russi Sekunden vor Schluss wegen wenigen Millimetern nicht an den Ball kam, sackte ich kurz auf dem Bar-Boden zusammen. Wäre er doch nur schnell in die Schuhe vom Madlung geschlüpft, hätte er den Ball garantiert an Baumann vorbei ins Tor gespitzelt. Genau das mag er sich auch gedacht haben, denn Russ lag noch Minuten nach dem Abpfiff an eben jenem Ort, an dem er die Chance vergab. Egal, Kopf hoch!

Denn das nächste Spiel gegen die alte Dame (nicht gegen jene aus Turin, die gastiert dann nächstes Jahr im Waldstadion) aus Berlin stand bereits fünf Tage später an. Und es sollte spektakulär werden. Die ersten 35 Minuten ignoriere ich an dieser Stelle einfach mal, denn sie waren mehr als merkwürdig. Eine so schlechte Mannschaft wie die von Hertha BSC Berlin KANN eigentlich keine drei Tore erzielen. Geschweige denn in einem Spiel. Geschweige denn in weniger als einer Halbzeit. Unfassbar. Und das aus nicht einmal zwei Chancen. Dieser Ben-Hatira wird so ein Tor niemals wieder erzielen – aber gegen die Eintracht gelingt ihm so ein krummes Ding. Klar. Ihr merkt, ich bin immer noch etwas gereizt, wenn ich an diese Momente denke – so ganz kann man so etwas dann eben doch nicht ignorieren. Oh Mann. Wenigstens gelang der Eintracht kurz vor der Halbzeit noch der Anschlusstreffer. Was dann in der zweiten Hälfte geschah, lässt mir auch jetzt wieder die Gänsehaut den Rücken hochkrabbeln. Treffer Haris, Treffer Niemeyer (auch hier wieder: wie geht das?), absolute Resignation. Ein Kumpel aus dem Block wollte da bereits die Heimreise antreten. Das wäre schön blöd gewesen, hätte ich mich da belabern lassen. Dann der Treffer von Meier zum 4:3. Meine erste Reaktion: Scheiß drauf, kommt zu spät. 60 Sekunden später: Oh Shit. So einen Jubel habe ich im Waldstadion bis dato selten erlebt, die Szenerie hat mich stark an das 3:3 gegen Dortmund vor zwei Jahren oder das Eurobbapokaaaal-2:2 gegen Wolfsburg erinnert. Mit dem kleinen Unterschied, dass dieses mal statt der kühlenden Bier- eine erwärmende Äppler-Dusche folgte. Einfach stark. Dass man gegen so eine schwache Berliner Mannschaft niemals nur unentschieden spielen darf, wurde mir erst am nächsten Morgen bewusst – an dem Abend war der Adrenalinspiegel einfach zu hoch. Und der Alkoholspiegel eventuell auch.

Und dann war es auch schon so weit, das letzte Hinrundenspiel stand in Leverkusen an. Und es sollte Historisches geschehen: Die Eintracht bekam (völlig zurecht, danke Tin Jedvai) im letzten Pflichtspiel des Jahres 2014 den ersten Pflichtspiel-Elfer dieses Jahres zugesprochen. Nicht, dass es nicht genügend Gelegenheiten gab, der Eintracht dieses Elfmeterglück bereits zu einem früheren Zeitpunkt zu bescheren – aber die Schiedsrichter waren dieses Jahr irgendwie böse auf die Eintracht. Wieso auch immer. Sei´s drum – Meier – Bumm – 1:0. Auch der Spielstand ging völlig in Ordnung, die Leverkusener hatten zu diesem Zeitpunkt nicht einmal aufs Tor geschossen, sie bekamen ihre Offensiv-Maschinerie (zum Glück) nicht zum Laufen. Dass dann Medo seinen großen Auftritt haben muss… Gut, passiert. Und dass Hildebrand nicht schnell genug ins Torwarteck runter kommt… Gut, passiert auch. Sollte es halt nicht. Aber passiert. So stehen nach 17 Spieltagen also 23 Punkte auf dem Konto. #Läuft BeiUns.

Insgesamt ist die Mannschaft – im Vergleich zum Jahresanfang sowieso nicht – aber auch im Vergleich zum Hinrundenstart nicht mehr wieder zu erkennen. Die Offensive ist einfach brutal, der junge Stendera ist eine Bereicherung für unser Spiel, und auch Inui und Aigner zeigen auf den Außen wieder das, was sie 2012/2013 ausgemacht haben: Power, Schnelligkeit, Unberechenbarkeit. Zum Fußballgott muss man nicht viel sagen, der Typ ist ein Phänomen. Haris – auch der Typ ist der Wahnsinn. Verdammt guter Einkauf, er hat der Eintracht schon jetzt massig Freude bereitet – und spült bald möglicherweise eine saftige Ablöse in die Kasse. Denn wenn er so weiter spielt, weiter so kämpft, weiter Tore schießt und vorbereitet, dann denke ich nicht, dass die Eintracht ihn halten kann. Einziges Sorgenkind dieser Hinrunde bleibt die Abwehr – das sind einfach zu viele Gegentore. Auch wenn das Hin-Und-Her zum Teil sehr aufregend und auch schön anzusehen ist – ich wäre der Eintracht sehr verbunden, wenn sie mich noch einige Jahre am Leben ließe. Und das ist mit der derzeitigen Spielweise definitiv nicht drin. Vielleicht bringt ja Trappo wieder etwas Stabilität rein. Und auch Carlos befindet sich auf dem Wege der Besserung. Mit diesen beiden ist mir dann auch endlich in der Defensive nicht mehr bange. Und dann könnte es im neuen Jahr sogar was werden mit der Eintracht – lassen wir uns überraschen!

In diesem Sinne, euch allen einen guten Rutsch und ein gutes neues Jahr 2015.

Eintracht! (mak)

Ob Rom, Mailand oder London…

Leute, ich bin glücklich. Überglücklich. Nach dem starken Spiel gegen die Bayern wurde im Spiel gegen die überforderten Augsburger an die gute Leistung angeknüpft – die 3 Punkte blieben somit im Waldstadion!

In der 7. Minute hämmerte unser Kapitano den Ball mit einem Freistoß frech an den Innenpfosten, von dort sprang der Ball etwas glücklich an Mölders Knie und von dort ins Tor. Wer war nochmal gleich dieser Argano, Agarano… Arango? Wir haben Pirmin! Es entwickelte sich ein flottes Spiel unserer Elf, die die Augsburger kaum aus ihrer Hälfte ließ. Folgerichtig fiel nach einer halben Stunde nach einem weltklasse Pass von Tiki-Takashi das 2:0 durch Stefan Aigner. Als sich dann Ottl in der 41. Minute durch das Mittelfeld ellenbogte und unseren Seppl mit einer heftigen Platzwunde niederstreckte, dachte ich an Lanig, der eingewechselt wird und aus Rache noch fünf Buden macht. Doch es kam anders, Rode stand nach der Halbzeit mit genähter Wunde und zwei Pflastern aufm Kopp wieder auf dem Platz. Zu diesem Zeitpunkt stand es 2:1, der FCA hatte durch Koo kurz vor der Pause den Anschlusstreffer erzielt. Doch nach der Pause zeigte die Mannschaft das, was sie diese Saison so stark macht. Druckvoll und kreativ nach vorne spielen. So entstand in der 53. Minute das schönste Tor des Tages, unten nochmal zu sehen. Um es mit den Worten des Kommentators zu sagen: „Überragend, überragend Eintracht Frankfurt!“ Das 3:2 nach Schnitzer von Aigner und das 4:2 durch einen Elfer von Alex Meier waren die weiteren Highlights der Partie. Die Eintracht hatte genug Chancen um deutlich höher zu gewinnen, doch das macht nichts. Wichtig sind die 3 Punkte gegen den Abstieg. Oder für Europa. Je nachdem, sucht es euch aus! Die Stimmung im weiten Rund war wie immer eigentlich herrlich, fast magisch. Der Support war unglaublich. Deshalb liebe ich diesen Verein so sehr!

Die beiden vor der Eintracht platzierten Teams konnten am Wochenende nicht gewinnen, wodurch der Abstand auf die Spitze verringert wurde. Die Bazis verloren in Nürnberg mit 1:1 und heulten sich danach bei Gott und der Welt aus. Schweinsteiger kann also nicht nur gut Umfallen, er hat dieses Wochenende auch bewiesen, dass er auf sehr hohem Niveau Jammern kann. Bravo! Schalke verlor nach grottiger Leistung mit 0:2 in Leverkusen. Wahrscheinlich haben sie schon an den Gegner am kommenden Spieltag gedacht. Kein Wunder, dass einem da die Knie schlackern!

Männer des Wochenendes:

Nicht nur die Hoffenheimer Fußballspieler stehen derzeit etwas neben sich (1:3 Heimschlappe gegen Wolfsburg) – auch die Sinsheimer Ordnungshüter haben sich dieses Wochenende nicht grade mit Ruhm bekleckert. Da lotsen die doch tatsächlich einen Wolfsburger Fanbus ins Stadioninnere, und nicht den eigentlichen Mannschaftsbus! Zugegeben, der Fanbus macht äußerlich schon etwas her und sieht auch höchst offiziell aus. Dennoch müssten die Gesetzeshüter doch eigentlich merken, dass ihnen der „dickbäuchige Manni“ mit Fanschal und Tröte aus dem Busfenster zuwinkt, und nicht irgendein hochbezahlter Spieler des VFL mit Plautze. Man munkelt zwar, der Wolfsburger Spielmacher Diego habe auch mal etwas zu viel auf den Rippen gehabt, dennoch dürften diese zwei Herren auch von den Polizisten nicht miteinander zu verwechseln sein.

Tor Meier 3:1, Eintracht Frankfurt vs. FC Augsburg.