Spieltagssplitter Volume I

Das Wichtigste kommt an diesem Abend natürlich zuerst: YEEEES! Das war ein verdammt wichtiger Sieg unserer Eintracht. Nicht nur für das Punktekonto, sondern vor allem für die Moral der Spieler. Aber bevor ich zu sehr ins Schwärmen gerate, werfen wir erst einmal einen Blick zurück auf die Nachmittagsspiele dieses Samstages. Da mich seit der Augsburgfahrt ein absolut ekelhafter Tinnitus plagt und mir der HNO-Arzt für dieses Wochenende ein weltweites Stadionverbot aufbrummte, hatte ich an diesem Samstagnachmittag viel Zeit, während der Konferenz einen Blick auf die übrigen Flaschen-Teams der Liga zu werfen.

Da hätten wir zum einen die Münchener Bauern. Nicht ganz so souverän aus der Winterpause gestartet wie man das hätte annehmen müssen, aber dennoch: Sie ziehen da oben an der Spitze weiter einsam ihre Kreise. Überraschenderweise konnte der voll motivierte HSV bei der 8:0-Klatsche in der Oper von München nichts Zählbares mitnehmen – zumindest nicht in positiver Hinsicht. Acht Gegentore kann man ja dann doch irgendwie zählen. Einen Grund zur Freude dürften die ca. 6000 mitgereisten Nordlichter allerdings haben: Gerüchten zufolge verließen die HSV-Fanvertreter in der 56. Spielminute die Arena (Lewandowski hatte gerade das 6:0 erzielt), um reichlich Grillkohle und Bratwürstchen zu besorgen. Da steht dem erneuten Grillabend mit der Mannschaft doch nichts mehr im Wege.

In Leverkusen tat sich heute Erstaunliches. Die eine Werkself aus der Apotheke schickte sich an, gegen die andere Werkself vom Automobilhersteller den legendären „Eintracht-Style“ der laufenden Saison zu kopieren. Aus 0:3 mach 2:3, aus 2:4 mach 4:4, um dann in letzter Sekunde noch 4:5 zu verlieren. Was für Lappen. Dass sich die euphorischen Leverkusener beim Torjubel zum 4:4-Ausgleich beinahe untereinander die Beine brachen, als sie nacheinander den Ball dreimal in den Himmel schossen, hätte zu diesem Spiel gepasst. Doch da die Golfsburger mit dem vierfachen Torschützen Bas Dost den Matchwinner auf ihrer Seite hatten, gab es für Bayer Leverkusene an diesem Abend nichts zu Lachen. Egal, nen paar Aspirin müsste da in Leverkusen ja irgendwo aufzutreiben sein.

Ein weiterer „Superstar“ in der Bundesliga?

In Stuttgart hat sich übrigens ein Wechsel zugetragen, der aber mal völlig an mir vorbei ging. Die Bundesliga darf sich auf ab sofort auf Mario Balotelli freuen. Ich wusste gar nicht, dass die knauserigen Schwaben plötzlich so viel Kohle übrig haben, um sich so einen „Weltklasse-Spieler“ zu angeln. Ahja okay, verstehe. Nach kurzer Google-Suche bin ich schlauer. Dieser Bursche hier ist gar nicht der heißblütige Italiener. Sondern ein anderer. Die sehen sich aber auch wirklich zum verwechseln ähnlich, mit ihrem herrlichen Mayo-Streifen aufm‘ Kopp. Aber naja, jeder wie er will. Geholfen hat die schwäbische Verwirrungstaktik übrigens nicht. In letzter Minute verlor man 2:1 gegen die Dietmars aus Hoffenheim.

Wo wir schon dabei sind. Jeder wie er will, das passt derzeit auch zu Werder Bremen. Zum fünftem mal in Folge feiern die Fischköpfe aus dem Norden einen Sieg – eigentlich unfassbar. Unter Dutt war die Mannschaft in der Vorrunde tot, es gab nichts, dass auf Besserung schließen ließ. Und dann kam da ein gewisser Herr Skripnik und brachte dem Bremer Fischkutter wieder Wasser unter den Bug – und nun schwimmt Werder auf der Welle des Erfolges. Krass. Das Schlimme ist, dass beim heutigen Sieg gegen die Augsburger Puppenkiste alle drei Tore nach Standards fielen. Das nötige Glück scheint derzeit also auch noch auf deren Seite zu sein.

Was war sonst noch los? Gladbach schlägt Köln mit 1:0, auch hier fiel der Treffer erst Sekunden vor dem Schlusspfiff. Mehr gibts zu dem Spiel eigentlich auch nicht zu sagen. Außer vielleicht, dass ich Max Kruse gerne bei der Eintracht sehen würde. Aber das wird so bald wohl nicht geschehen. Schade.

So, genug für diesen Abend. Morgen gibt es dann alles rund um den glorreichen Sieg der Eintracht gegen Gazprom 04. Genießt den Abend und bis dann,

Eintracht! (mak)

 

 

 

Fehler in der Matrix?

So langsam glaube ich, es liegt an mir. Immer, wenn ich in der Bundesliga auswärts fahre, kriegt die Eintracht auf den Senkel oder teilt sich die Punkte mit dem Gastgeber. Noch nie konnte ein Sieg bejubelt werden – Bordeaux ausgenommen. Aber da Bordeaux mit der Bundesliga bekanntlich so viel zu tun hat wie die Eintracht mit einer kompakten und sicheren Defensive, zählt das ja leider nicht.

So ging es also vergangenen Sonntag mit einem Kumpel per Bus nach Augsburg. Der Dank geht an dieser Stelle an den EFC Bergen, der die Fahrt organisierte und wieder einmal für eine reibungslose Anreise sorgte. Nach Bordeaux und Hoppenheim (nach dem Mitgliederentscheid diese Woche kann man den Verein eigentlich offiziell so nennen!) war dies die dritte Auswärtsfahrt mit den Bergenern – gerne wieder. Wo wir beim Thema sind: Nächste Woche geht es zu den Pappnasen nach Mainz. Wird witzig. Nach knapp fünf Stunden Fahrzeit kamen wir dann an der schmucken Augsburger Arena an – auch wenn sie eigentlich mittendrin im Nirgendwo steht. Schick tiefergelegt liegt sie im Augsburger Industriegebiet da. Bei gutem Wetter hat man einen wunderschönen Blick auf die entfernten Alpen, wie ich vom Besuch von vor zwei Jahren noch weiß. Doch der wurde uns leider nicht gewährt.

Dickes, fettes Minus

Dafür empfing uns beim Aussteigen eine Eiseskälte. Mannomann. Da diese supermodernen Reisebusse heutzutage ja alle eine Außentemperatur-Anzeige haben konnten wir bereits auf der Fahrt ahnen, worauf wir uns einstellen mussten. Bei der Abfahrt in Frankfurt um 11 Uhr zeigte die Anzeige noch 5 Grad, während der Fahrt fiel sie dann kontinuierlich ab, bis sie bei der Ankunft in der Fuggerstadt um 16 Uhr eppes die selbe Zahl anzeigte – allerdings mit nem dicken fetten Minus davor. Brr. Zudem war es auch noch windig wie sau, sodass die warme Rindswurst vorm Stadion innerhalb von Sekundenbruchteilen zur kalten Rindswurst wurde.

FeldstudieAchja: Scheinbar führte die Augsburger Polizei am Sonntag eine Art Feldstudie vor dem Stadion durch. Mit Kamera und Mikrofon wurden die anreisenden Hessen aus schwarzen Kleinbussen überwacht – scheinbar wollte man herausfinden, ob die bösen Frankfurter gefährlich aussehende Schuhe trugen. Ob bei dieser alles anderen als geheimen Observation allerdings Gefahrengut sichergestellt wurde, stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest.  Sicher ist aber wohl eins: An besagtem Ort rutschte einem Mitfahrer unseres Busses die allseits bekannte Abkürzung für „All Colors Are Beautiful“ über die Lippen. Was ihn dazu trieb, wird wohl für alle Zeit sein Geheimnis bleiben. Die Konsequenz dieses überaus genialen Geistesblitzes lautet jedenfalls Anzeige wegen Beamtenbeleidigung, obendrauf bekam er auch noch ein deutschlandweites Stadionverbot aufgebrummt. Pikante bzw. tragische Randnotiz: Der besagte Knabe war gegen Augsburg das erste Mal auswärts dabei – eine Premiere also, wie man sie keinem wünscht.

Im Block angekommen war die Mannschaft schon dabei, sich warm zu machen. Ich wäre gerne dabei gewesen – es war so kalt! Ein Blick ins weite Stadionrund offenbarte, dass sich bis dato (ca. eine halbe Stunde vor Anpfiff) noch relativ wenige Zuschauer eingefunden hatten. Es wurden nicht viel mehr. Quatsch, Späßchen gemacht. Aber Daniel Baier sollte sich später nicht zu Unrecht darüber beschweren, dass man bei dem 20150208_170034derzeitigen Augsburger Höhenflug ja doch etwas mehr Unterstützung der Fans erwarten könne und das es ja wohl nicht angehe, dass die 3000 Frankfurter über 90 Minuten mehr Alarm machen würden als die eigenen Fans. Daniel, ich sage dir eins: Du bist in Frankfurt immer Wilkommen. Kannst auch gerne zu uns wechseln. Bist ein Guter!

Zum Spiel hat Paul im Beitrag vorher schon einiges geschrieben, dass ich prinzipiell nur bestätigen kann – erste Halbzeit pfui, zweite Halbzeit hui – wobei, eher mittelhui. So richtig gut war der Auftritt auch in der zweiten Hälfte nicht. Sonny Kittel konnte als einer der wenigen positiv auf sich aufmerksam machen und stellt für das Schalke-Spiel am Samstag eine echte Alternative für den gegen die Puppenkiste äußerst schwachen Takashi dar. Wobei man jetzt nicht den Stab über unseren Japan-Trickser brechen darf, hatte er ja kaum eine Winterpause. Vielleicht täte ihm eine kleine kreative Schaffenspause gegen die Schalker gut – ich würde es befürworten.

Caaaarlooos Zambraaaanoooo!

Ein Sonderlob verdiente sich Carlos Zambrano an diesem Sonntag, nicht von Ungefähr wurde er von der Kurve drei mal lautstark gefeiert. Es ist sooooooooooooooooooooooooooooooooo wichtig, dass unser Peruaner wieder an Bord ist. Zwar hat die Mannschaft auch mit ihm auf dem Platz in der Rückrunde wieder Tore gefangen, aber man merkt sofort, dass er der Abwehr enorme Stabilität verleiht. Leider fehlt er gegen Schalke, da er sich gegen Augsburg seine fünfte Gelbe abgeholte. Eine Gelbe übrigens, die nicht hätte sein müssen. Stellt er normal seinen Körper in den Zweikampf, kommt er vielleicht mit einer Ermahnung davon. Mit dem Ellenbogen voran allerdings – da darf man sich über Gelb nicht beschweren. Das ist sowieso der einzige Punkt, der mir an Carlos nicht gefällt: manchmal übertreibt er es mit der Härte einfach. Doch damit müssen wir wohl leben. Sollte er diesen „Schöhnheitsfehler“ nicht haben, würde er wohl kaum bei unserer SGE kicken.

Nach dem Spiel ging es dann (dank Alex Meier) gut gelaunt zurück in den Bus. Da wir alle aber irgendwie doch etwas im Eimer waren, wurde kurzerhand eine DVD eingelegt – jaha, der supermoderne Reisebus konnte auch DVD´s abspielen. Und so tuckerten wir gemächlich gen Heimat und stellten während des Films Überlegungen an, ob die vielen Gegentore nicht doch einfach nur ein Fehler in der Matrix sind. So hat es jedenfalls den Anschein. Und es würde die vielen Gegentore auch recht einfach erklären.

Ziemlich fertig kamen wir dann um halb eins in Bergen-Enkheim an. Relativ zufrieden, konnte man doch bei der Mannschaft der Stunde (neben Bremen) einen Punkt entführen. Was bleibt zum Schluss? Richtig..

Eintracht! (mak)

 

Weiter geht’s!

Yo. Bin da. Fangen wir beim weniger erfreulichen Spiel der Woche an.

Zum Rückrundenauftakt war die magische SGE im Schwarzwaldstadion in Freiburg zu Gast – auf dem Papier ein machbarer Gegner, stand der SC doch zu diesem Zeitpunkt auf dem 18. Tabellenplatz. Problem dabei: Kein anderer Verein baut das Tabellenschlusslicht so oft auf wie die Eintracht, ganze 38-mal verlor man gegen den Letzten der Tabelle. Wiederum kein Problem: Vor dem Spiel kannte ich die Statistik nicht. Also alles easy.

Samstag früh ging es mit zwei Kumpels nach Freiburg, um den glorreichen Sieg der Eintracht zu feiern. In Freiburg angekommen machten wir Zwischenhalt bei einem weiteren Kumpel, der vor einigen Monaten studienbedingt  dorthin ziehen „musste“ – quasi ein Exil-Frankfurter. Ihn also abgeholt, und zack ab ins Stadtgetümmel. In der Straßenbahn wurden wir dann erstmal von zwei älteren Damen angequatscht mit der Frage, ob denn heute der SC spiele. Wir bejahten und gaben energisch zu Protokoll, dass wir zu den „Annern“ gehören würden. Den Damen war dies allerdings herzlich egal, sie wünschten uns ein gutes Spiel und ließen uns einigermaßen perplex zurück. Als wir uns wenig später im Supermarkt etwas zu Essen besorgten: das selbe Spiel. Auch hier wusste die Verkäuferin nicht, dass heute ein Bundesligaspiel stattfinden sollte. Sehr sehr merkwürdig. Wie auch immer.. Nach den ersten paar Bierchen in der wirklich schönen Freiburger Innenstadt beschlich mich dennoch ein merkwürdiges Gefühl (nein, hatte nichts mit den Bierchen zu tun). Irgendwie ahnte ich, dass da etwas Böses auf die Eintracht zukommen sollte.

Im wirklich schmucken Stadion angekommen, gleich der nächste „Schock“. Obwohl wir Karten unmittelbar neben dem Gästeblock hatten, waren wir quasi umzingelt von Freiburgern. Zwar waren alle wirklich freundlich und echt locker drauf, aber mit Gleichgesinnten lässt sich ein Spiel dann halt irgendwie doch besser gucken. Die Freundlichkeit verging ihnen dann allerdings kurz beim 1:0 durch Russ, witzigerweise aber nicht wegen dem Tor, sondern wegen der Bierdusche, die sie dank unseres überschwinglichen Jubels über sich ergehen lassen mussten. Egal, war ja warm. Ist also schnell getrocknet. Zum Spiel sei gesagt: Gute erste Halbzeit der Eintracht, gut gepresst, stark kombiniert, nur blöderweise kein Tor gemacht – die Chancen waren durch Taka und Haris durchaus da.

Schwarzwaldstadion

Zweite Halbzeit war dann halt bitter. Dass ausgerechnet dieser Piels Nedersen drei Dinger macht, der bei Bremen in der Hinrunde gerade mal drei gefühlte Minuten überhaupt auf dem Platz stand, ist blanker Hohn. Update von den höflichen Freiburgern: Nach jedem Tor haben sie sich für ihren Torjubel bei uns entschuldigt – Sachen gibts.

So ging es dann nach dem Spiel mit ner 1:4-Klatsche zurück in die Innenstadt, wo wir dann dennoch einen netten und langen Abend verlebten. Mit einem Sieg wäre er wahrscheinlich noch netter und noch länger geworden – aber hätte hätte Fahrradkette, ne?!

Gestern ging es dann auch schon direkt weiter. Die Mitarbeiter des VW-Werkes aus Wolfsburg waren zu Gast im Waldstadion. Und die kamen mit breiter Brust, hatte man doch den Branchenprimus aus München vier Tage zuvor mit 4:1 nach Hause geschickt. Zusammen mit unserem Auftritt in Freiburg betrachtet also wahrhaftig keine guten Vorzeichen. Doch es sollte anders kommen.

Zuerst einmal die beste Nachricht der letzten Wochen: Der Kapitän bleibt drei weitere Jahre an Bord! Trappo, du bist ein Ehrenmann! Ganz großer Coup, der den Verantwortlichen da gelungen ist – Chapeau. Mit diesem Elan ging die Eintracht das Spiel dann auch an, es schien, als würde die Verlängerung ihres Rückhalts die gesamte Mannschaft beflügeln. Sie zeigte eine engagierte Leistung, Zambrano feierte ein wirklich starkes Comeback (du verlängerst als Nächster!) und spielte zwischendurch Innenverteidiger UND rechter Außenverteidiger, da der junge Kinsombi leider haarsträubende Stellungsfehler drin hatte. Trotzdem, aus ihm wird was, zumal er eigentlich linker Außenverteidiger ist – die pure Not (Chandler Gelbsperre, Iggy krank) veranlasste Schaaf, ihn dort aufzustellen.

Nach der Halbzeit der Führungstreffer durch Aigner, nach hervorragender Vorarbeit von Takashi. Wenige Minuten später hätte Marco Russ aka „Lionel Lucio“ das 2:0 erzielen können, als er sich im Zusammenspiel mit Haris energisch nach vorne kombinierte und nur von Rodriguez aufgehalten werden konnte, der den Ball per Fallrückzieher gerade noch so von der Linie kratzte. Das Ding wäre definitiv das Tor des Jahrtausends geworden. Shit. Mit der Zeit baute die Eintracht dann leider immer mehr ab, bereits zehn Minuten vor Schluss waren Meier, Seferovic, Kinsombi und Russ sichtlich am Ende ihrer Kräfte. Und hier kommt der einzige Punkt, den man Schaaf bei diesem Spiel vorwerfen kann: Wieso zur Hölle hat er nicht gewechselt?? Nicht nur, um Zeit von der Uhr zu nehmen, sondern auch um den armen Kinsombi, der sich mit Krämpfen plagte, zu erlösen. Madlung in die Innenverteidigung und Bamba nach außen, fertig. Gut, hinterher ist man immer schlauer, aber dass der beschissene Ausgleichsstreffer dann über Kinsombis Seite fiel, ist dann halt bitter und wäre eventuell vermeidbar gewesen.

Am Ende stand also das 1:1 auf dem Videowürfel. In der Halbzeit hätte ich das Unentschieden unterschrieben, nach dem Spielverlauf ist es dann halt schade. Aber egal – wir haben die selbe Bilanz wie der große FCB. Und darauf kann man sich schon was einbilden. Oder auch nicht. Am Sonntag geht es direkt weiter, die Eintracht hat in Augsburg die nächste Aufgabe vor der Brust. In diesem Sinne,

Eintracht! (mak)

Nichts für schwache Nerven

Nach mehreren Tagen habe auch ich es endlich geschafft, die vergangenen drei Spiele zu verdauen und einzuordnen. Uff! Bin zufrieden. Wirklich. Obwohl es nur zwei Punkte zu holen gab.

Auch wenn das prognostizierte 6:5 gegen Hoppelheim ausblieb, war ich doch gar nicht weit davon entfernt. Nach dem locker-leichten Sieg gegen Werder verlor man also das Spiel gegen Schwegler & Co. mit 3:2. Ich muss sagen, dass ich das Spiel leider nicht in voller Länge schauen konnte – habe genauer gesagt nur die letzten zehn Minuten mitbekommen. Aber ich war entschuldigt, Weihnachtsfeiern gehen schließlich vor. Dennoch, diese zehn Minuten reichten mal wieder aus, um den Puls auf 470 steigen zu lassen. Wie man sich kurz vor Schluss so ein schlafmütziges Tor reindrücken lassen kann, will irgendwie immer noch nicht in meinen Kopf rein. Da war die gesamte Hintermannschaft aber mal so richtig im Winterschlaf. Und als Russi Sekunden vor Schluss wegen wenigen Millimetern nicht an den Ball kam, sackte ich kurz auf dem Bar-Boden zusammen. Wäre er doch nur schnell in die Schuhe vom Madlung geschlüpft, hätte er den Ball garantiert an Baumann vorbei ins Tor gespitzelt. Genau das mag er sich auch gedacht haben, denn Russ lag noch Minuten nach dem Abpfiff an eben jenem Ort, an dem er die Chance vergab. Egal, Kopf hoch!

Denn das nächste Spiel gegen die alte Dame (nicht gegen jene aus Turin, die gastiert dann nächstes Jahr im Waldstadion) aus Berlin stand bereits fünf Tage später an. Und es sollte spektakulär werden. Die ersten 35 Minuten ignoriere ich an dieser Stelle einfach mal, denn sie waren mehr als merkwürdig. Eine so schlechte Mannschaft wie die von Hertha BSC Berlin KANN eigentlich keine drei Tore erzielen. Geschweige denn in einem Spiel. Geschweige denn in weniger als einer Halbzeit. Unfassbar. Und das aus nicht einmal zwei Chancen. Dieser Ben-Hatira wird so ein Tor niemals wieder erzielen – aber gegen die Eintracht gelingt ihm so ein krummes Ding. Klar. Ihr merkt, ich bin immer noch etwas gereizt, wenn ich an diese Momente denke – so ganz kann man so etwas dann eben doch nicht ignorieren. Oh Mann. Wenigstens gelang der Eintracht kurz vor der Halbzeit noch der Anschlusstreffer. Was dann in der zweiten Hälfte geschah, lässt mir auch jetzt wieder die Gänsehaut den Rücken hochkrabbeln. Treffer Haris, Treffer Niemeyer (auch hier wieder: wie geht das?), absolute Resignation. Ein Kumpel aus dem Block wollte da bereits die Heimreise antreten. Das wäre schön blöd gewesen, hätte ich mich da belabern lassen. Dann der Treffer von Meier zum 4:3. Meine erste Reaktion: Scheiß drauf, kommt zu spät. 60 Sekunden später: Oh Shit. So einen Jubel habe ich im Waldstadion bis dato selten erlebt, die Szenerie hat mich stark an das 3:3 gegen Dortmund vor zwei Jahren oder das Eurobbapokaaaal-2:2 gegen Wolfsburg erinnert. Mit dem kleinen Unterschied, dass dieses mal statt der kühlenden Bier- eine erwärmende Äppler-Dusche folgte. Einfach stark. Dass man gegen so eine schwache Berliner Mannschaft niemals nur unentschieden spielen darf, wurde mir erst am nächsten Morgen bewusst – an dem Abend war der Adrenalinspiegel einfach zu hoch. Und der Alkoholspiegel eventuell auch.

Und dann war es auch schon so weit, das letzte Hinrundenspiel stand in Leverkusen an. Und es sollte Historisches geschehen: Die Eintracht bekam (völlig zurecht, danke Tin Jedvai) im letzten Pflichtspiel des Jahres 2014 den ersten Pflichtspiel-Elfer dieses Jahres zugesprochen. Nicht, dass es nicht genügend Gelegenheiten gab, der Eintracht dieses Elfmeterglück bereits zu einem früheren Zeitpunkt zu bescheren – aber die Schiedsrichter waren dieses Jahr irgendwie böse auf die Eintracht. Wieso auch immer. Sei´s drum – Meier – Bumm – 1:0. Auch der Spielstand ging völlig in Ordnung, die Leverkusener hatten zu diesem Zeitpunkt nicht einmal aufs Tor geschossen, sie bekamen ihre Offensiv-Maschinerie (zum Glück) nicht zum Laufen. Dass dann Medo seinen großen Auftritt haben muss… Gut, passiert. Und dass Hildebrand nicht schnell genug ins Torwarteck runter kommt… Gut, passiert auch. Sollte es halt nicht. Aber passiert. So stehen nach 17 Spieltagen also 23 Punkte auf dem Konto. #Läuft BeiUns.

Insgesamt ist die Mannschaft – im Vergleich zum Jahresanfang sowieso nicht – aber auch im Vergleich zum Hinrundenstart nicht mehr wieder zu erkennen. Die Offensive ist einfach brutal, der junge Stendera ist eine Bereicherung für unser Spiel, und auch Inui und Aigner zeigen auf den Außen wieder das, was sie 2012/2013 ausgemacht haben: Power, Schnelligkeit, Unberechenbarkeit. Zum Fußballgott muss man nicht viel sagen, der Typ ist ein Phänomen. Haris – auch der Typ ist der Wahnsinn. Verdammt guter Einkauf, er hat der Eintracht schon jetzt massig Freude bereitet – und spült bald möglicherweise eine saftige Ablöse in die Kasse. Denn wenn er so weiter spielt, weiter so kämpft, weiter Tore schießt und vorbereitet, dann denke ich nicht, dass die Eintracht ihn halten kann. Einziges Sorgenkind dieser Hinrunde bleibt die Abwehr – das sind einfach zu viele Gegentore. Auch wenn das Hin-Und-Her zum Teil sehr aufregend und auch schön anzusehen ist – ich wäre der Eintracht sehr verbunden, wenn sie mich noch einige Jahre am Leben ließe. Und das ist mit der derzeitigen Spielweise definitiv nicht drin. Vielleicht bringt ja Trappo wieder etwas Stabilität rein. Und auch Carlos befindet sich auf dem Wege der Besserung. Mit diesen beiden ist mir dann auch endlich in der Defensive nicht mehr bange. Und dann könnte es im neuen Jahr sogar was werden mit der Eintracht – lassen wir uns überraschen!

In diesem Sinne, euch allen einen guten Rutsch und ein gutes neues Jahr 2015.

Eintracht! (mak)

Erste Runde Qarabag, zweite Runde Wien…

…und dann befrein‘ wir Sadd.. Ok, wir wissen wie es (hoffentlich) weitergeht. Heute ist es also so weit. Die Eintracht kehrt auf die europäische Bühne zurück, wo sie definitiv auch hingehört! Obwohl, ob Aserbaidschan wirklich zur europäische Bühne gehört? Ich weiß ja nicht. Um 18 Uhr wird das super-wichtige Auswärtsspiel bei FK Qarabag Agdam angepfiffen. Zum Gegner kann ich so gut wie nichts sagen, außer dass das Spiel nicht in Qarabag, sondern im Tofiq-Behramov-Stadion in der Hauptstadt Baku stattfindet. Das Stadion ist übrigens nach dem legendären Linienrichter Tofiq Behramov benannt, der 1966 das Wembley-Tor anerkannt hatte. Grund für den Umzug nach Baku ist die traurige Tatsache, dass nach dem Zerfall der Sowjetunion ein Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien um die Region Bergkarabach ausgebrochen ist. Armenische Soldaten halten die umkämpfte Region deshalb seit mehreren Jahren besetzt. Karabach gibt es im Prinzip garnicht mehr, die Stadt ist fast komplett zerstört und zu einer echten Geisterstadt geworden.

So, jetzt aber genug Geschichte und Politik, heute zählt der Sport. Ziel ist es, eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Donnerstag im Waldstadion zu schaffen. Alles andere als ein Auswärtssieg, am besten ohne Gegentor, wäre wohl eine große Enttäuschung für die Eintracht-Anhänger. Rund 600 von Ihnen werden die Eintracht in Baku unterstützen. Das lassen sie sich einiges kosten, das billigste Reisepaket mit Flug, Ticket und Visum kostete rund 700 Euro. Das wäre selbst mir zu teuer. Der HR überträgt das Spiel ab 17.50 Uhr live, eine Riesensache wie ich finde. Daumen hoch. Trotzdem kann ich es mir nicht angucken, ich muss zeitgleich ebenfalls das Fußballbein schwingen. Gegner ist der SV Hoch-Weisel. Die gehören mit Sicherheit ebenso zur großen europäischen Fußballbühne wie Qarabag Agdam.

Blicken wir auf die Bundesliga. Oder lieber nicht. Über das Berlin-Spiel möchte ich an dieser Stelle einen Mantel des Schweigens legen. Ist für alle Beteiligten das Beste, denke ich. Zu dem Spiel gegen die Bauern am letzten Samstag gibt es eigentlich auch nicht viel zu sagen. Außer dass die Hinfahrt zum Stadion einer wahren Odyssee glich: Verspätung der Bahn, Stehenbleiben der Bahn auf der Strecke, gefühlt stundenlanges Warten in der Bahn, dann endgültiges Ausfallen der Bahn. Einsteigen ins Auto, Hinfahren zum Stadion, im Stau Stehen, Erhöhung des Blutdrucks. Troootzdem haben wir es relativ pünktlich zum Stadion geschafft. Und was hat es genutzt? Richtig. Nix. Dennoch hat die Mannschaft vieles besser gemacht als vergangene Woche beim unsäglichen Spiel in Berlin.

In der ersten Halbzeit merkte man der Mannschaft den Respekt deutlich an, deshalb ließ man die Bazis auch machen und versuchte es selbst fast immer nur mit langen Bällen. Nach einer Viertelstunde klingelte es dann leider im falschen Kasten, der kroatische Bauer hatte nach Flanke von der Müllermilch artistisch vollendet. In der Folgezeit änderte sich nicht viel, die Bayern mit viel Ballbesitzt, die Eintracht eigentlich nur mit langen Bällen, vor allem von Trapp und Bamba. Schröck wurde mit der Zeit gegen Ribery immer besser, nachdem dieser ihm in der Anfangszeit ungefähr 27 Knoten in die Beine gespielt hatte. Kurz vor der Halbzeit dann der Ausgleichtreffer von Meier, der warum-auch-immer nicht zählte. Der Linienrichter hatte warum-auch-immer auf Abseits entschieden. Wir halten fest: Fehlentscheidung Nummer 1.Idiot! Die zweite Halbzeit war dann einfach nur klasse. Die Eintracht versuchte alles, kam mit der herausragenden Unterstützung der Fans auch zu sehr guten Chancen. Doch Inui, Lakic und Meier konnten den Ball nicht im Kasten von Neuer, dem Hund, nicht unterbringen. Der Hund ist keinesfalls beleidigend gemeint. Neuer ist für mich einfach wie ein Hund mit verspielt-treudoofen Blick. Denn sobald der Ball auf ihn zukommt, rennt er wie ein verspielter Hund mit hechelnder Zunge eben jenem Ball entgegen und rennt dabei alles über den Haufen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dieses Schauspiel konnte man in letzter Zeit häufig beobachten. Und dass er während dem Fallen (in der Tat, Lakic hat ihn leicht touchiert, allerdings 354725458 Meter vor dem Sechzehner) bereits lamentiert und kreischt, passt zu dem allgemein arroganten Gehabe der Bayern. Idiot! Ja, das ist jetzt beleidigend gemeint.

Und dann, in der Nachspielzeit, sollte Schiri Gagelmann seinen Auftirtt bekommen. Langer Ball, Meier nimmt ihn stark mit und dringt in den Strafraum ein. Dante und Boeteng nehmen ihn von hinten in die Zange, Boateng schubst ihn dazu auch noch. Und Gagelmann, der Hampelmann? Entscheidet in einem Anfall von Bauern-Verliebtheit auf Weiterspielen. Jo, für was dann überhaupt noch einen Schiri aufs Feld schicken? Wir bilanzieren: Fehlentscheidung Nummer 2. Idiot! Ich will mir nicht vorstellen, wie die beiden Steuerverbrecher (Ullrich Hoeneß und Karl-Heinz-Rummenigge, Anm.d.Red.) losgelegt hätten, wäre diese Entscheidung auf der anderen Seite des Spielfeldes gegen die Bayern gefällt worden. Alles Idioten! Aber was will man machen, gegen diese Truppe muss man halt gezwungenermaßen mindestens zwei mal die Saison spielen. Aber egal, das Spiel ist abgehakt.

Was war noch? Achja. In der 2. Runde des DFB-Pokals trifft die Eintracht am 25.09 auf den VFL Bochum. Das Spiel wird um 19 Uhr im Waldstadion angepfiffen. Ist denke ich ein machbacher Gegner. Doch das ist erst einmal nur Zukunftsmusik. Heute dreht sich alles um das Spiel am Abend. Also, auf gehts Eintracht!

Auswärtssieg!

BlogLightOn ist zurück aus der Sommerpause!

Endlich. Es geht wieder los! Die Sommerpause – die mir dieses Jahr komischerweise gar nicht so lange vorkam – ist vorbei. Will jetzt hier keine großen Reden schwingen, sondern zum Wesentlichen kommen, denn..

..die Eintracht ist in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen. Mit 2:0 besiegte man in einem relativ müden Kick den 4.Ligisten FV Illertissen im Stadion des FC Augsburg. Dass die Illertissener durchaus eine bundesligataugliche Fanszene mitbringen, kann man sich unter folgendem Link anschauen. Vielleicht sollte Onkel Dietmar die Schatulle öffnen und ne ordentliche Ablöse zahlen, denn so treue Anhänger könnte den Hoppis gut zu Gesicht stehen!

Das „erlösende“ 1:0 erzielte Neuzugang Joselu, der im Sommer von eben jenen Hoppis ausgeliehen wurde. Das 2:0 besorgte Seppl Rode mit einem famosen Schuss in den Winkel. Hätte nicht gedacht, dass der Kerl nochmal das Tor trifft. Denn er kann einiges bzw. alles. Außer den Torabschluss eben. Aber vielleicht hat er im Training ein paar Extraschichten eingelegt, sodass er in Zukunft häufiger netzen wird. Würde mich definitiv freuen. Die Auslosung für die nächste Runde findet übrigens heute abend um 21 Uhr in der Sportschau statt.

Doch heute gibt es sicherlich ein etwas wichtigeres Ereignis. Die Eintracht gastiert zum Auftakt der 51. Bundesligasaison beim Aufsteiger aus Berlin. Die Hertha hat wie die Eintracht vor zwei Jahren den direkten Wiederaufstieg geschafft und ist sicherlich motiviert, besser dazustehen als die Fürther letzte Saison. Und ich bin mir sicher, das werden sie schaffen. Schlechter als Fürth kann man ja kaum abschneiden. Dennoch werden sie mit einem Dämpfer in die neue Saison starten, denn heute wird es im Olympiastadion ein souveränes 4:0 der Adlerträger zu bestaunen geben. Was gibt es sonst so groß zur Hertha zu sagen? Mit Maik Franz steht ein ehemaliger Frankfurter im Kader, der sich sicherlich auf das Wiedersehen freut. Allerdings wird sich das Wiedersehen auf die Tribünenregionen beschränken, denn der liebe Maik ist doch tatsächlich nach seiner roten Karte am letzten Spieltag der 2.Liga gegen Cottbus noch gesperrt. Ein Unding, wirklich! Ansonsten haben sie noch den dicken Ronny im Team. Der dicke Ronny war der Überflieger schlechthin in der vergangenen 2.Liga-Saison, denn mit 18 Toren und 14 Vorlagen war er maßgeblich am Aufstieg beteiligt. Witzigerweise ist der dicke Ronny nicht grade der laufstärkste Spieler, wie der Name schon vermuten lässt. Man munkelt, dass Caio sein großes Vorbild ist. Dafür hat er einen gewaltigen Bumms. Deshalb schweige ich nun auch lieber, sonst liest er hier noch mit, fühlt sich angegriffen und haut uns aus Rache fünf Dinger rein. Ronny, du bist cool. Ich mag dich. Trotzdem mache ich auf meinem Weg von der Couch zum Kühlschrank mehr Meter als du, du Lappen. Ach Quatsch mein Dicker, war nur Spaß. Wirklich. Nicht.

Einen ausführlichen Spielbericht sowie meine Einschätzungen zu der Auslosung von DFB-Pokal und Eurobba-Pokaaaal gibt es in den nächsten Tagen.  Ich freue mich, dass es wieder losgeht! Und in diesem Sinne..

Eintracht, Auswärtssieg!

Europacup… in diesem Jahr?

Morgen sind wir schlauer. Da ist es. Das Spiel. 90 Minuten. Die darüber entscheiden, ob und in welchem Maße die Eintracht nächste Saison europäisch spielt. Von Champions-League Quali, Euro League oder dem „Dumm-In-Die-Röhre-Gucken“ sind alle Szenarien noch möglich.

Doch wie kam man eigentlich in den vergangenen Wochen in diese Position? Blicken wir einmal zurück.

Nach dem fast schon blamablen Auftritt in Augsburg stand am 30. Spieltag das Heimspiel gegen Schalke 06 an. Die Mannschaft stand vor einer Reifeprüfung. Konnte und wollte man trotz der unbefriedigenden Ergebnisse der letzten Wochen den Europa-League Platz halten und verteidigen, oder würde man langsam aber sicher ins „Niemandsland“ der Tabelle abrutschen? Als Aufsteiger wäre selbst diese Platzierung am Ende der Saison ein Erfolg. Gegen den direkten Konkurrenten aus dem Ruhrpott war die Personalsituation zu allem Überfluss noch ziemlich bescheiden. Mit Schwegler, Meier, Trapp und Jung fielen gleich vier wichtige Säulen aufgrund von Verletzungen oder Sperre aus. Es musste also mit Russ, Celozzi, Oka und dem gerade mal 17-jährigen Marc Stendera die 2. Garde ran. Und diese war maßgeblich am 1:0 Heimsieg beteiligt. Oka erwischte einen Sahnetag, hielt alles was auf den Kasten kam, inklusive einen Elfmeter von Bastos. Vorne zirkelte Stendera einen Freistoß auf den Kopf von Russ, der stark vollendete. Die Sensation war geschafft, der Euro-League Rang behauptet.

Mit dem 0:0 eine Woche drauf in Mainz konnte man sich einen weiteren Konkurrenten um Europa auf Abstand halten und die Europa-Träume der Mainzelmännchen endgültig zerschlagen. Das Spiel war ein typisches 0:0 Spiel, es wurden kaum klare Torchancen erarbeitet. Die wenigen die man hatte, wurden mehr oder weniger kläglich vergeben. Überraschenderweise hatten sich die Eintracht-Anhänger wirklich unter Kontrolle, sodass Ausschreitungen bei diesem „Derby“ glücklicherweise ausblieben.

Am 32. Spieltag war der nächste Karnevalsverein zu Gast in Frankfurt. Das Düsseldorfer Schauspielensamble gab sich die Ehre und trat im Waldstadion auf. Nach der 0:4 Hinspiel-Schmach (beschissenste Auswärtsfahrt meinerseits bis hierhin!) war die Eintracht auf Revanche aus. Und die gelang! Mit 3:1 katapultierte man die Düsseldorfer dahin, wo sie hingehören: In den Abstiegskampf. Wie ihr vielleicht gemerkt haben dürftet, kann ich diese Truppe 0,0 leiden. Sollten eines Tages „Trainer“ Norbert Meier und dieser senile Wolf Werner verschwinden, wird mir der Verein eventuell wieder sympathisch. Ich kann allerdings für nichts garantieren!

Durch diesen Sieg war eines klar: Zwei Punkte aus den kommenden zwei Spielen gegen die Fischköppe aus Bremen und die Polos aus Golfsburg würden sicher für die Qualifikation für die Europa-League reichen. Und mit ein wenig Glück wäre sogar noch der 4. Platz drin, der zur Qualifikation für die Champions-League berechtigt. Das war zu diesem Zeitpunkt einfach nur unfassbar und unglaublich.

So ging man also in das Spiel gegen Bremen. Das Resultat ist bekannt. Dank dem 1:1 langt uns morgen ein Unentschieden gegen die Wolfsburger zur sicheren Teilnahme an der EL-Quali. Sollte der HSV gegen Leverkusen nicht gewinnen, dürften wir uns sogar eine Niederlage erlauben. Doch darauf sollten wir es nicht wirklich ankommen lassen. Achso, wo wir schon beim HSV sind. Habe selten eine so peinliche Aussage eines Trainers aus der Bundesliga gehört. Herr Fink ist der Meinung, die Eintracht habe den Druck, die Euro-League erreichen zu MÜSSEN, weil sie ja ab Spieltag Nummer Eins nie schlechter platziert war als Rang Sechs. Der HSV könne dagegen ganz befreit aufspielen, weil sie ja sowieso nichts zu verlieren habe. Ja Herr Fink, mit Sicherheit, der Druck liegt ganz alleine bei der Eintracht. Wir sind Aufsteiger, wir müssen also zwingend nach Europa. Ich glaub der Typ hat den Schuss nicht gehört! Wessen Verein spielt seit einigen Jahren einen so grottigen Fußball?  Wessen Verein hat in den vergangenen Jahren einen Schuldenberg angehäuft, der größer ist als der momentane Etat der Eintracht? Da bleibt mir echt die Spucke weg bei solchen Aussagen. Und Torwart Rene Adler bläst ins gleiche Horn. Wie kann jemand mit solch einem schönen Nachnamen nur so ein verdorbenes Zeug von sich geben. Komisch.

Zurück zum Spiel. Dank der Resultate vom vergangenen Spieltag braucht es schon ein mittleres Fußballwunder, um noch den 4. Platz zu erreichen. Zuerst einmal müssten wir morgen mit wenigstens fünf Toren Unterschied gewinnen. Das bereitet mir keine Sorge, ich tippe morgen auf ein souveränes 9:1. Das eigentliche Problem ist, dass sich Schalke und Freiburg unentschieden trennen müssten. Und das wird leider nicht geschehen. Hat mir ein Vögelchen gezwitschert. Naja, warten wir es einfach ab. Ich kann sagen, dass ich jetzt schon ganz hibbelisch bin. Das werden nervenaufreibende 90 Minuten.

Doch das Spiel gegen Wolfsburg ist auch noch aus einem anderen Grund etwas Besonderes. Es wird für lange, lange Zeit das letzte Spiel der Eintracht sein. Wer hat sich diese dämliche Sommerpause eigentlich ausgedacht? Nicht umsonst gibt es derzeit Überlegungen, den Bundesliga-Spielplan in dieser Hinsicht etwas zu optimieren. Doch bis sich da etwas tut, ist Uli H. mit Sicherheit schon längst wieder aus dem Knast draußen. Die U-21 EM in Israel schafft da etwas Linderung, sind doch mit unseren beiden Sebastians zwei Adler mit dabei.

Dennoch, morgen gilt es. Volle Unterstützung für den großen Traum! Alle Zusammen!

Eintracht!

Etwas Erwähnenswertes noch zum Schluss. Fernando Torres und Juan Mata sind amtierende Weltmeister, Europameister, Champions-League Sieger und Europa–League Sieger! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Mehr geht wirklich nicht.

 

Von guten und schlechten Nachrichten

Eine ereignisreiche Länderspielpause liegt hinter uns. Zuerst die schlechten Nachrichten. Trappo bricht sich bei einem Werbedreh für Mercedes (!) im Rahmen der U-21 die Hand. Angeblich ist er mit Stollenschuhen auf einem glatten Boden ausgerutscht. Manno Mann. Damit rückt unser ewige Oka mal wieder in den Vordergrund. Und vielleicht macht er sich selbst und ganz Frankfurt ja ein außergewöhnliches Geschenk. Eurokacup, Eurokacup, im nächsten Jaaaahr!

Jetzt aber das Positive aus den letzten 14 Tagen. Armin bleibt! Nach gefühlt 452745 Wochen voll von Gerüchten, Meinungen und angeblich fixen Entscheidungen (A.Draxler von der Bild, du bist ein echter Held und ein journalistisches Vorbild der Extraklasse) hat er sich nun klar zur Eintracht bekannt. Mich hat diese Nachricht wirklich gefreut. So wird der offensive und spielfreudige Weg mit großer Wahrscheinlichkeit weiter gegangen. Zudem konnte die Eintracht einen neuen Trikotsponsor für die kommenden 3 Jahre präsentieren. Ab nächster Saison wird der italienische Autohersteller Fiat die Eintracht mit geschätzen 6 Millionen Euro pro Jahr sponsern. Das lässt Platz für muntere Wortspiele und Wunschdenken für die kommende Saison. Etwa solche  wie „Frankfurt International Auf Tour“ oder „Fußball In Atemberaubendem Tempo“. Man kann aber auch erfreuliche Fakten basteln: „Frankfurt Ist Armins Team!“

Über den letzten Bundesliga-Spieltag möchte ich an dieser Stelle den Mantel des Schweigens hüllen. Es tut einfach noch zu weh.. Der BVB konnte sich gestern ja ebenfalls davon überzeugen, was für eine freundliche und ehrenhafte Truppe der VFB Stuttgart doch hat.

Heute geht es dann also endlich in der Bundesliga weiter. Gegner ist die Spielvereinigung Greuther Fürth. Ich hab da irgendwie kein gutes Gefühl. In den letzten Spielen gegen die, auch in Liga 2, haben wir uns doch eher schwer getan. Hoffentlich trügt mich mein Gefühl. Aber nun zu den Fakten. Die Fürther haben in ihrer ersten Bundesligasaison bisher keinen einzigen Heimsieg feiern können, schossen zudem nur magere vier Törchen. Spricht also eigentlich alles für einen Sieg der Eintracht, der so so so so wichtig und auch nötig wäre. Durch die Ergebnisse der Konkurrenz ist die Eintracht vorerst auf Rang 6 abgerutscht, hinter Schalke und MAINZ!!! Das geht schon mal gar nicht. Mit einem Sieg würde die Mannschaft mindestens auf Rang 5 klettern, bei einem Sieg mit 2 Toren unterschied würde man die punktgleichen Schalker von Platz 4 verdrängen.

Also Eintracht, Kämpfen und Siegen! Bringt die 3 Punkte mit zurück nach Frankfurt!

Eintracht!

Herzlichen Glückwunsch, Eintracht!

Unsere Diva vom Main wird heute sage und schreibe 114 Jahre alt! Das muss gefeiert werden, dachte sich wohl auch Sportdirektor Bruno Hübner. Denn mit Jan Rosenthal „schenkte“ er der Eintracht am heutigen Freitag den ersten Neuzugang für die kommende Saison. Der Mittelfeldallrounder, der ablösefrei vom SC Freiburg kommt und einen 3-Jahres-Vertrag erhält, ist wohl nicht als Stammspieler eingeplant. Dennoch ist er mit seinen 26 Jahren ein junger, deutscher Spieler, der hervorragend in Vehs Konzept passt und uns in der Breite super verstärkt. Bin übrigens felsenfest davon überzeugt, dass Armin Veh auch in der kommenden Saison unser Trainer ist. Nur mal so nebenbei.

Zum vergangenen Freitag will ich eigentlich nicht viel schreiben. Richtig unnötige Niederlage, Gladbach wie befürchtet mit fürchterlichem und hässlichem Fußball. In der 2. Halbzeit haben sie nicht mal VERSUCHT zu Kontern. Unfassbar, schön zehn Mann um den eigenen Sechzehner aufbauen und sich einigeln. Man man man. Dass die mit so einer Leistung so weit oben stehen, ist eigentlich eine Schande! Dennoch, wenn man die Tore nicht macht verliert man auch so Spiele. Inui und Aigner, ihr seid gemeint!

So, genug aufgeregt. Am Sonntag geht’s um 15:30 in Hannover gegen den nächsten Konkurrent um die Euro-League Plätze. Mit Huszti und (hoffentlich) Diouf fallen die beiden wichtigsten Spieler bei 96 aus. Dennoch ist die Mannschaft zu Hause bärenstark, von ihren zwölf Heimspielen haben sie acht gewonnen und nur zwei verloren. Es wird wohl erneut ein enges Ding werden. Es wäre einfach mal wieder schön, die Eintracht nach einem Treffer jubeln zu sehen. Bekanntlich ist man seit neun Halbzeiten torlos. Das muss geändert werden! Ärgerlicherweise kann ich das Spiel nicht live bestaunen, da ich parallel selbst das Fußballbein schwinge. Bitte liebe Mannschaft, lasst mich nach dem ersten Sieg (sorry Ostheim) auch ein zweites mal Jubeln. In der Vergangenheit sah die Eintracht übrigens alles andere als gut in Hannover aus, der letzte Sieg datiert vom 14.11.1987 (!). Es wird also durchausmal wieder Zeit.

Eintracht!

Zahl der Woche: 1000

Auch wenn er sich dieses Spiel sicher anders vorgestellt hat, müssen wir an dieser Stelle Ryan Giggs würdigen. Im Champions League Spiel gegen Real Madrid bestritt er das 1000. Pflichtspiel seiner Karriere. Umso trauriger, dass er in diesem Spiel mit ManU aus dem Wettbewerb aussschied. Dennoch herzlichen Glückwunsch, „Welsh Wizard“!

Heute Abend gibts Fohlen-Lasagne!

Zuerst einmal – um die Überschrift kam ich nicht herum. Dank des Pferdefleisch-Skandal-Gedöns derzeit war diese Überschrift ja quasi Pflicht. So, nun aber zu den ernsten Dingen des Lebens.

Abendspiel, Flutlicht, ein ausverkauftes Haus – Erinnerungen an Europa league und Champions League werden wach. Doch (leider) handelt es sich heute um keinen Auftritt auf europäischer Bühne, sondern „nur“ um tristen Bundesliga-Alltag. Zu Gast ist die Borussia aus Mönchengladbach. Moment mal. Gladbach, da war doch was…? Ganz genau! Diese Mannschaft hat uns am 7. Spieltag der laufenden Saison die erste Niederlage beigebracht. Das schreit ja förmlich nach Rache.

Das wird allerdings ziemlich schwer. Die Gladbacher sind diese Saison nicht gerade für ihre Offensivstärke bekannt, sie spielen viel eher ziemlich defensiv, ziehen sich mit zwei Viererketten bis an den eigenen Strafraum zurück. Kurzum, sie sind nicht darum bemüht, selbst das Spiel zu machen und Fußball zu spielen. Sie legen viel mehr den Wert darauf, das Spiel der gegnerischen Mannschaft zu Zerstören. Das man damit leider Erfolg haben kann, zeigt nicht zuletzt der Champions League Sieg des FC Chelsea letztes Jahr gegen die Bazis.

Man kann sich also auf ein zähes Spiel einstellen, gegen tief stehende Mannschaften tut sich das Team ja eher schwer. Vielleicht packt unser Armin aber ja auch so einen taktischen Kniff wie gegen Freiburg aus. Da zudem Inui nach gelb-rot Sperre und Lakic (hatte Rücken) wieder mit an Bord sind, kann der Trainer aus dem Vollen schöpfen. Wird also wieder das „bewährte System“ gespielt oder sehen wir was ganz Neues? Lassen wir uns also überraschen!

Vergangenen Freitag entführte man beim Tabellen-Fünften aus Freiburg einen Punkt. Dank der taktischen Umstellung mit einer Raute im Mittelfeld und zwei Stürmern überrumpelte man die Freiburger Mannschaft. So hätte man in der ersten Halbzeit durchaus in Führung gehen können, die Freiburger kamen mit unserem System gar nicht klar. In der zweiten Halbzeit hatten sie sich dann besser darauf eingestellt, die Eintracht konnte sich mit dem eingewechselten Occean keine einzige wirklich gefährliche Chance herausspielen. Viel eher hatten die Männer von Trainer Christian Streich mehrere Gelegenheiten zum Führungstreffer. Doch entweder waren Trappo oder Celozzi zur Stelle, der gleich zwei Mal innerhalb einer Minute auf der Linie klärte. So konnte man letzten Endes mit dem einen Punkt sehr gut leben, die Freiburger wurden auf Abstand gehalten. Da auch die Konkurrenz hinter uns nicht punkten konnte, bleib tabellarisch gesehen alles beim Alten. Das könnte also ein verdammt wichtiger Punkt gewesen sein!

Gelingt heute Abend im kalten Waldstadion (lange Unnerhos´ ist vorsorglich eingepackt) ein Sieg, würde man die berüchtigten 40 Punkte endlich vollmachen und dann auch offiziell neue Ziele anstreben. Außerdem würde der Abstand auf den Mitkonkurrenten Gladbach auf 10 Punkte anwachsen, man würde den 4. Tabellenplatz sichern. Und damit den Traum von europäischen Spielen im ausverkauften Waldstadion unter Flutlicht am Leben erhalten. Also, wenn das mal nicht genug Motivation ist.

Eintracht!