Auswärts in Augsburg

Es war angerichtet – die Aussicht, sich von den Konkurrenten um Europa etwas abzusetzen, dazu bestes Frühlingswetter. Selbstverständlich hatte ich mir Augsburg als zweite Auswärtsfahrt (nach Düsseldorf – ich hätte es ahnen können) vorgenommen. Zu dritt starteten wir am Samstagvormittag unsere Reise. Wir erkundeten die Stadt und das Augsburger Nightlife, übernachteten in einer sehr netten Pension und fanden uns am Sonntag pünktlich um 16.30 Uhr im Stadion ein. Das Stadion gefällt mir übrigens sehr gut, klein aber fein! Und das Alpenpanorama hat auch was Feines. Doch dann das! Chancenlos verlor man mit 2:0 beim abstiegsgefährdeten FC. Es war mit Abstand die traurigste Leistung dieser Saison. Keine Leidenschaft, kein Kampf, kein Nichts – es war zum Verzweifeln. Auch auf der Tribüne merkte man noch in der 1.Halbzeit, dass hier etwas komisches passierte. Wir wurden regelrecht vorgeführt! So konnte man sich noch bei den Augsburgern bedanken, dass wir lediglich zwei Gegentore fressen mussten. Es hätten leicht fünf oder sechs sein können.

Nach dem Spiel waren wir dann natürlich bedient. Auch Trainer Armin Veh mahnte an, dass man ab sofort nicht mehr von Europa sprechen dürfe. Mit dieser Leistung hätte es die Mannschaft auch definitiv nicht verdient! Die Rückfahrt war dementsprechend natürlich stimmungstechnisch kaum zu toppen. Nicht. Das einzig Positive an der ganzen Sache war, dass der FC Augsburg den Abstand auf Hoppenheim vergrößern konnte.

Lustige Begebenheit noch vor dem Spiel: Vor dem Block wurden meine Schuhe auf Pyro, Messer und Co. kontrolliert. Hat der etwas leidtragend ausschauende Ordner aber nicht gefunden. Scheint, als müsste ich mir neue Treter besorgen, wenn die schon so verdächtig aussehen!

Eintracht!  

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Soo, wieder ein Spieltag vorbei. Und was muss ich sehen? Die Eintracht auf Platz 4? Mei Nerve, wir werden langsam aber sicher durchgereicht. Und Leverkusen kommt auch immer näher… Oh mein Gott, alles geht den Bach runter!

Ok, jetzt mal ernsthaft. Mit einer richtig starken ersten Halbzeit hat sich die Eintracht ein verdientes Unentschieden auf Schalke erkämpft. Gut, dass Aigner einen ziemlich merkwürdigen Tag zwischen Genie und Wahsinn erwischt hat, ist bitter. Noch bitterer ist , dass der Schiri und der Linienrichter (Schalk!!) das klare Foul an Taka „übersehen“ haben. Am bittersten ist allerdings, dass dieser Käse-Bomber der Schalker ausgerechnet gegen uns seine Tor-Flaute beendet. Ich hätte darauf wetten können! Aber es ist wie es ist. Wer beim Champions League Achtelfinalisten einen Punkt holt, darf mehr als zufrieden sein. Und als Aufsteiger erst recht! Nach einer sensationellen ersten Halbzeit baute die Mannschaft in der zweiten Hälfte zwar etwas ab, dennoch konnten sich die Schalker kaum Tormöglichkeiten erspielen. Und die eine große Chance zum Siegtreffer, die sie dann in Person von Pukki (den ich übrigens gerne bei der Eintracht sehen würde) hatten, wurde von Trappo in bester Manier vereitelt. Wieder einmal. Danke Junge!

Doch es bleibt kaum Zeit, den Punktgewinn zu feiern. Bereits morgen gastieren die Bonbonschmeißer aus Mainz im Waldstadion. Ohne den gelb-rot gesperrten Matmour und den verletzten Bamba befürchte ich, dass das ein heißer Tanz wird. Bamba fällt übrigens voraussichtlich bis zur Rückrunde aus, hoffen wir dass er früher wieder auf die Beine kommt. Gute Besserung! Wer für die beiden in die Anfangsformation rückt, ist unklar. Occean ist im absoluten Formtief, kriegt auf Schalke nicht mal einen Befreiungsschlag hin (Sorry Mate). Sollte er spielen, ist es die Aufgabe der Kurve bzw. des gesamten Stadions, ihn zu seinen Toren zu „Brüllen“. Hat seinerzeit bei Arie van Lent auch geklappt. In der Innenverteidigung gibt es wohl zwei Optionen. Entweder wird Demidov rechtzeitig fit und spielt neben Zambrano. Oder der junge Kempf darf zeigen, was er draufhat. Ich bin bei beiden Varianten zuversichtlich. Da die Mainzer nicht in Top-Form anreisen, sind die 3 Punkte wirklich machbar.

Was gibt es sonst zu dem Spiel zu sagen? Es gibt wohl tatsächlich um die 2000 Mainzer, die die lange Anreise nach Frankfurt antreten werden. Volle Bahnen und eine halbe Weltumrundung zum Trotz. Respekt an dieser Stelle. Ansonsten ist zu erwähnen, dass die Kurve die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden des Spiels schweigen wird. Also nicht wundern. Grund dafür ist der bundesweite Protest der Fanlager gegen das DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“, dass am 12.12. verabschiedet werden soll. Dies würde die langsame Zerstörung der Fankultur bedeuten. Emotionale und treue Fans würden aus den Stadien vertrieben werden, damit Platz für Operettenpublikum und unkritischere Zuschauer frei wird. Stimmung und Atmosphäre wie in England wären die Folge. Ob dieser Boykott allerdings noch etwas Positives ausrichten kann, ist fraglich. Doch warten wir ab. Nach dem 12.12 sind wir schlauer.

Eintracht!

Weitere Infos zu der 12:12 Aktion unter: http://www.12doppelpunkt12.de/