Was geht denn ab?

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle auf die Geschehnisse rund um das mega geile Spiel gegen Leverkusen eingehen, aufgrund der aktuellen Ereignisse rückt dies für den Moment leider in den Hintergrund. Mit dem Rücktritt von Thomas Schaaf tritt das ein, was ich vor einigen Tagen schon befürchtet hatte. Super große Klasse. Bleibt die Frage: Wem hat man das Ganze jetzt zu verdanken?

Ein reiner Albtraum

Fakt ist: Die Berichterstattung diverser Frankfurter Medienhäuser in den letzten Tagen und Wochen scheint doch nicht ganz aus den Fingern gesaugt zu sein, es muss intern irgendetwas vorgefallen sein, das nicht jedem geschmeckt haben dürfte. In die Kritik ist nun vor allem Finanzvorstand Axel Hellmann geraten, der hinter dem Rücken mit Ex-Leverkusen-Trainer Sascha Lewandowski verhandelt haben soll. Sollte dies tatsächlich stimmen, schäme ich mich als Eintracht-Fan zutiefst und fühle mich an die Spielchen des Hamburger SV erinnert – Machtkamf, Reibereien im Vorstand, überstürzte Handlungen – kurz, das Chaos. Ein reiner Albtraum.

Klar, Thomas Schaaf und die Eintracht – das passte auf Anhieb nicht so richtig. Doch das kann es in Jahr Eins nach dem vielzitierten „Umbruch“ auch nicht. Zahlreiche Spieler und das Trainer-Team verließen den Verein, es wurde quasi alles neu gemacht, die Saison wurde sportlich dennoch mehr als zufriedenstellend beendet. Doch scheinbar war das alles nicht genug für die hohen Herren im Vorstand und Aufsichtsrat. Ich verstehe es einfach nicht. Bei allen Reibereien, die während der Saison auftauchten und den manchmal kuriosen Entscheidungen Schaafs (Aufstellungen, merkwürdige Wechselentscheidungen etc.), das hat er nicht verdient. Und ich kann ihn absolut verstehen, da zu sagen:“ Sorry, aber ebbe langts!“.

Zurück auf Anfang

Die Eintracht geht also wie vergangene Saison mit einem neuen Trainer in die Saison. Der gehandelte Sascha Lewandoskwi wäre, abgesehen von den Umständen, eine für mich sehr gute Lösung. Aktuell ist er noch bei Leverkusen als Jugendkoordinator angestellt, besitzt bei Bayer noch einen Vertrag bis 2016. Lewandowski führte die Werkself drei Mal nach Europa, zweimal davon als Feuerwehrmann in den letzten Spielen. Dass er mit Druck umgehen kann, hat er also bereits mehrmals unter Beweis gestellt. Allerdings wechselte er danach zurück in den Leverkusener Jugendbereich, da ihm die mediale Aufmerksamkeit in der Bundesliga zu groß sei. Vor dem Hintergrund des Schaaf-Rücktritts dürfte er sich fünf Mal überlegen, ob er sich das mediale Kuddel-Muddel in Frankfurt antun würde. Er selbst sagte aber heute Vormittag aus, dass es bisher noch keinen Kontakt zur Eintracht gegeben habe. Wie viel diese Aussage im heutigen Fußball-Business wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wer stünde denn eigentlich sonst in der Verlosung? Der Ex-Schalker di Matteo, vor der Saison auch bei Eintracht Frankfurt heiß gehandelt, ist seit dieser Woche wieder auf dem Markt. Seine Performance auf Schalke allerdings war wenig berrauschend, das müssten auch die Entscheider der Eintracht mitbekommen haben. Er dürfte nicht in Frage kommen. Ein weiterer Ex-Schalker und Ex-Adlerträger wäre Jens Keller. Auf Schalke hat er eigentlich einen recht souveränen Job gemacht, zudem hat er sich aufgrund der ständigen Unruhen in Gelsenkirchen ein recht dickes Fell angeeignet, was ihm auch hier in Frankfurt zu Gute kommen würde. Er wäre eine Möglichkeit, die nicht allzu sehr an den Haaren herbeigezogen wäre. Wunschdenken von vielen ist wohl die Verpflichtung Jürgen Klopps – doch darum muss man sich denke ich keine ernsthaften Gedanken machen.

Trauriger Saisonabschluss

Wie auch immer sich das Ganze in den kommenden Tagen und Wochen entwickelt: Es ist einfach schade, dass eine am Ende doch recht ordentliche Saison so zu Ende geht. Man kann Schaaf wie oben erwähnt einiges vorwerfen, dennoch, so einen Abschied hat er nicht verdient. Auch das Umfeld hat sich sicher einen anderen Saisonabschluss gewünscht. Anstatt die positive Stimmung mitzunehmen, die der 2:1-Sieg gegen Leverkusen ohne Frage erzeugt hat, und positiv in die lange Pause zu gehen, schafft man sich neben den benötigten neuen Spielern eine weitere Baustelle und sät in den Reihen zahlreicher Anhänger Unzufriedenheit.

Darüber hinaus halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass (Noch)Vorstandsboss Heribert Bruchhagen ebenfalls ein Jahr vor Vertragsende hinschmeißen will. Dies verneinte er zwar auf einer Pressekonferenz vor wenigen Minuten, doch auch hier gilt: Was bockt mich mein Geschwätz von gestern. Viele befürchten ohne Bruchhagen einen Rückfall in alte Zeiten. Eines ist sicher: Es stehen der Eintracht und seinen Fans nervenaufreibende Wochen bevor, wo das ein oder andere böse Wort fallen wird. Dennoch, man darf nicht vergessen, zu wessem Wohl man den ganzen Terz veranstaltet. Letzten Endes gehrt es immernoch um die Eintracht, und nicht um irgendwelche Einzelschicksale.

Zum Ende bleibt nur noch zu sagen: Danke Thomas Schaaf, für deine erfolgreiche Zeit bei unserer

Eintracht! (mak)

Zweifacher Jubel erwünscht!

Schande über mich. Das erste Mal, seit ich stolzer Besitzer eines Sky-Abos bin, habe ich mich an einem Samstagnachmittag nicht für das Einzelspiel der magischen SGE entschieden. Sorry, echt. Ich habe mir die ersten zehn Minuten angeschaut, gemerkt, dass das ein ganz müder Kick werden wird, und zur Konferenz gewechselt. Vergebt mir, aber es war einfach zu langweilig. Hinterher betrachtet scheint das auch die richtige Entscheidung gewesen zu sein, zumal die Konferenz echt einiges zu bieten hatte. Das fade Ergebnis sowie die Tatsache, dass während der Konferenz geschätzt null mal nach Berlin geschaltet wurde, unterstützten mich in der Überlegung, das Spiel auch nicht in der Wiederholung auf EintrachtTV anzuschauen. Vergebt mir. Wie gesagt, dafür war in der Abstiegskonferenz ganz schön was los. Ziemlich gut, dass die Eintracht dieses Jahr damit nichts am Hut hat. Das ist dann halt das Gute an dem „Kick-um-die-goldene-Ananas“.

Ein letztes Mal

Und jetzt, am heutigen Samstag, ist es also so weit. Ein letztes Mal im Herzen von Europa, ein letztes Mal Gänsehaut, ein letztes Mal die Eintracht, bevor es in die endlos lange Sommerpause geht. Ein bisschen wehmütig werde ich ja schon. Aus den verschiedensten Gründen kann ich heute das erste Mal seit dem Heimsieg gegen den HSV ins Waldstadion – und das war’s dann auch schon wieder für drei Monate. Blöd, aber man kann es nicht ändern. Vor ausverkauften Haus bekommt die Eintracht die Chance, bestenfalls auf Platz acht zu klettern, und so noch etwas TV-Kohle in die Tasche zu scheffeln – Bruno würde es sicherlich freuen.

Grund genug also, dass sich die Mannschaft nochmals so richtig reinhängt. In den Heimspielen funktioniert dies ja merkwürdigerweise. Klar, der Gegner aus Leverkusen ist kein kleines Kaliber, aber für die geht es um nix mehr. Die werden die Saison auf Rang vier beenden, es geht nix nach oben und nach unten. Hoffentlich wollen die einfach nur noch in den Urlaub, denn sind wir mal realistisch: Einen guten Ball haben die definitiv drauf. Doch auf der anderen Seite hat die Eintracht hier auch schon ganz anderen Kalibern Paroli geboten, ich denke da an Wolfsburg und Gladbach in der Rückrunde. Man kann sich also auf ein gutes Spiel freuen.

Zwei fromme Wünsche

Zwei Wünsche habe ich dann auch noch zum Saison-Abschluss. Zum einen soll unser Fußballgott für seine errungene Torjägerkanone gefeiert werden bis zum geht nicht mehr. Ich würde mich sehr für ihn freuen, er hat es wirklich verdient. Ich durfte ihn im Rahmes eines Praktikums persönlich kennen lernen und habe einen durchweg positiven Eindruck von ihm gewonnen. Ein wirklich bescheidender und anständiger Mensch, kein abgehobener Möchtegern-Star. Zum Friseur kann er trotzdem mal wieder gehen, die Qui-Gon-Jin Gedächtnisfriese hat dann auch mal ausgedient. Auf der anderen Seite ist sie natürlich mittlerweile Kult. Ach, soll er machen was er will.

Wunsch Numero Zwei ist dann eher weniger realistisch. Neuverpflichtung Stefan Reinartz (geil, Bruno!) zeigt seinem alten Arbeitgeber mal wo der Hammer hängt und erzielt einen lupenreinen Eigentor-Hatrick. Nach dem Spiel lässt er sich wie selbstverständlich vor der Nordwest feiern. Das wäre mal ein Einstand nach Maß. Spaß beiseite. Ich denke, da ist der Eintracht ein brutal guter Transfer gelungen. Er kennt die Liga wie seine Westentasche, ist mit seinen 26 Jahren im besten Fußballeralter, kann kicken und ist wohl auch menschlich ein feiner Kerl, dazu kommt er ablösefrei – besser geht es fast nicht. Zumal Verpflichtungen aus Leverkusen bei uns eigentlich immer eine gute Rolle gespielt haben bzw. noch immer spielen, spontan fallen mir da jetzt Pirmin und Oczipka ein. Sollte jetzt noch Reinhold Yabo vom KSC als Rode-Verschnitt der Marke „bissiger Kettenhund“ kommen, kann man die „Baustelle defensives Mittelfeld“ getrost als geschlossen betrachten.

Doch das ist noch Zukunftsmusik, wenn auch nicht allzu ferne. Nun zählt erstmal das Spiel gegen Leverkusen, zu dem ich mich langsam auf den Weg mache. Ich hoffe, wir alle haben nach dem Spiel was zu feiern – wenn möglich mit einem Sieg und der Torjägerkanone in doppelter Hinsicht. In diesem Sinne,

Eintracht! (mak)

Was hat Schaaf nur verbrochen?

Das ist wohl die große Frage, die derzeit in Frankfurt umhergeistert. Doch zuerst einmal zum Sportlichen: Die Eintracht gewinnt am Samstag nach einer Vielzahl ganz schwacher Spiele in der Rückrunde hochverdient und sehr überlegen gegen die TSG Hoffenheim, macht somit den nie gefährdeten Klassenerhalt bereits zwei Spieltage vor Ende der Saison fix. Geil! Mit Oczipka und Chandler erzielen dabei zwei Verteidiger die Tore zum 1:0 und 3:0, Haris erzielt zwischendurch aus leichter Abseitsposition das 2:0. Wie bereits erwähnt, konnte ich das Spiel nicht sehen, Paul auch nicht – scheint ein gutes Omen zu sein. Aus diesem Grund können wir auch nicht viel zum Spiel schreiben – doch das taten die hiesigen Medien auch nicht wirklich.

Schaaf in der Schusslinie – doch in welcher eigentlich?

Statt den Sieg gegen Hoppenheim und den frühzeitigen Klassenerhalt zu würdigen, beschäftigen sich die meisten Medien aus Frankfurt in den vergangenen Tagen mit einem möglichen Schaaf-Rauswurf im Sommer. Bereits am Freitag sprach Torhüter und Kapitän Trapp auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Pirmin und Co. über die Situation – mit der niemand zufrieden war – und kritisierte dabei unter anderem die Medien. Diese schien das nur bedingt zu interessieren, sie machten lieber ein großes Tamtam darum, dass Trapp während seiner zehnminütigen Rede kein einziges Mal den Namen „Schaaf“ erwähnte. Dies nahmen besagte Medienvertreter zum Anlass, die Schlagzeilen von vergangener Woche (Schaaf kommuniziert zu wenig mit dem Team, Unzufreidenheit in weiten Teilen der Mannschaft etc.) erneut auszupacken. Der Tenor: Schaaf und die Eintracht passen nicht zusammen, der Führingsstil stimme nicht, es rumore innerhalb der Mannschaft – kurz: bei Schaaf stimme es im zwischenmenschlichen Bereich nicht. Es gebe laut den Meiden gar die Überlegung, Schaaf im Sommer rauszuwerfen. Die Frage, die sich nicht nur uns stellt: Auf welche Aussagen berufen sich die Medien? Woher nehmen sie ihre Informationen? Ist da überhaupt was dran?

Klar ist: Innerhalb des Teams funktionierte im Laufe der Saison nicht alles, wie es hätte sein sollen (zum Beispiel die Russ-Kritik an Gabrowski nach dem 4:5 gegen Stuttgart, Meier vs. Hübner Mitte der Rückrunde). Klar ist auch, dass kein Ersatzspieler der Welt glücklich mit seiner Rolle ist und es logisch ist, dass er im Laufe einer ganzen Saison das ein oder andere eher weniger nette Wort über den Trainer verliert. Doch mal ehrlich: Ist das Grund genug, den Trainer in dieser Heftigkeit zu kritisieren und als Schuldigen des Ganzen darzustellen? Eher nicht. Zumal diese Vorfälle schon mal vorkommen können. Höhepunkt dieser, nennen wir sie mal „merkwürdige Berichterstattung“, war dann, dass eine Pressemitteilung der Eintracht, in der bekanntgegeben wurde, dass der gesamte Aufsichtsrat der Eintracht hinter Schaaf stehe, von der hiesigen Presse als „Erklärung“ und nicht als Bekenntnis für den Trainer aufgefasst wurde. Es wurde sich darüber mokiert, dass bisher noch niemand gesagt habe, dass Schaaf auch in der kommenden Saison Trainer ist… Was hat der Mann euch getan?

Interessantes im Doppelpass

Am vergangenen Sonntag hatte es sich seit langer Zeit mal wieder gelohnt, die Bayern-Sendung „Doppelpass“ auf Sport1 zu verfolgen. Nach der üblichen einstündigen Hofberichterstattung des großen FCB ging es ans Eingemachte: Ein Redakteur der „Frankfurter Rundschau“ konfrontierte den anwesenden Schaaf direkt mit den bekannten Vorwürfen. Auch er bezog sich auf Informanden aus Mannschafts- und Aufsichtsratkreisen. Ob das auch nur die Aussagen einiger unzufriedenen Ersatzspieler waren? Das wäre in der Tat etwas schwach und dünnhäutig.

Worauf wir hinauswollen: Es gibt einiges, was man Schaaf diese Saison vorwerfen könnte: Zum Beispiel, dass er es vor allem in der Rückrunde nicht geschafft hat, eine gewisse Konstanz ins Eintracht-Spiel zu bringen, einen Plan B. Zum anderen kann man ihm die teils merkwürdigen Wechsel vorwerfen, die unserer Meinung nach einige Punkte gekostet haben. Und auch die vielen Gegentore sind nicht ohne. Klar, die Offensive ist top in der Liga, von der kleinen Durststrecke in den letzten Wochen mal abgesehen – aber die Gegentorflut ließ dann doch berechtigte Kritik aufkommen. Schaaf reagierte darauf wie in Bremen: muffelig, wortkarg – so wie es halt seine Art ist. „Leider“ versteckt er sich oftmals hinter Phrasen. Auch am Sonntag im Doppelpass vermied er es, klare Worte zu finden, verstrickte sich lieber in kleinen Spielchen mit Moderator Wontorra – souverän ist anders, sagen die einen; abgebrüht und cool, sagen die anderen.

Quo Vadis, Eintracht?

Und dennoch, Schaaf und die Eintracht sind zumindest momentan keine Traumpartner. Vieles läuft nicht allzu gut, vor allem im sportlichen Bereich. Und das kann man Schaaf auch gerne vorwerfen. Trotzdem, das ausgegebene Ziel, nämlich den Klassenerhalt zu packen, wurde mit Bravour gemeistert. Und klar, die Ausreißer nach oben mit den fast schon fantastischen Auftritten gegen bspw. Wolfsburg und Gladbach in der Rückrunde zeigen, welches Potenzial in dieser Mannschaft steckt. Auch wir wurden zwischendurch durch diese guten Leistungen geblendet, dachten, dass die das jetzt jede Woche abrufen können. Die Erwartungshaltung steig, die Sehnsucht nach Europa wuchs. Dass es am Ende nicht geklappt hat, dürfen die Medien allerdings auf keinen Fall dazu veranlassen, Schaaf für seine solide Arbeit und seine mundfaule Art und seinen generellen Charakter zu kritisieren. Denn dass er ein eher ruhiger, gelassener, fast schon stoischer Zeitgenosse ist, ist nun wahrlich keine Überraschung mehr. Lass ihn nächste Saison mal zwei, drei Wunschspieler verpflichten, die Mannschaft sinnvoll verstärken – wir freuen uns auf das, was dann möglich ist. Doch vielleicht ist Schaaf bald ja wirklich Vergangenheit in Frankfurt. Allerdings nicht auf Drängen des Aufsichtsrates oder des Vorstandes oder gar der Medien, nein. Sondern aus freien Stücken. Denn wer will sich diesen allgegenwärtigen Gegenwind auf Dauer antun.

Nun stehen also noch zwei Spiele an, bevor der lange und fußballlose Sommer beginnt. Nächsten Samstag reist die SGE in die Hauptstadt zur Hertha, während eine Woche später die Werkself aus Leverkusen zum Saisonausklang in Frankfurt gastiert. Für beide Spiele sehen wir eher schwarz, geht es doch für beide Teams wahrscheinlich noch um etwas (Abstieg bzw. direkte CL-Quali). Die Eintracht wird, so legt auch die peinliche 0:2-Niederlage gegen Fünftligist Alzenau am Dienstag nahe, die Saison locker ausklingen lassen. Gemäß dem Motto: Das Ziel ist erreicht, für was also noch Anstrengen? Man kennt das ja bereits bei unserer Eintracht, es ist ja quasi zur Gewohnheit geworden. Dass dabei Jahr um Jahr zig Millionen an möglichen TV-Einnahmen flöten gehen, muss hier denke ich nicht mehr erwähnt werden. Umso schöner wären zwei erfolgreiche Spiele – denn dann hätte auch Thomas Schaaf einen Grund mehr, Trainer der wundervollen Eintracht vom Main zu bleiben.

Eintracht! (mak & pasch)

Bremen? Ernsthaft?

Jetzt verlieren wir sogar schon gegen die Fischköpp aus Bremen. Gegen die einzige Mannschaft, die defensiv wohl noch schlechter aussieht als wir. Und wir schaffen es nicht, auch nur ein lumpiges Tor gegen diese Eumels zu erzielen. Und das, obwohl Casteels die angesprochenen sieben Patzer gefühlt nach einer halben Stunde voll hatte. Es ist einfach nur traurig. So weit ist es also schon gekommen. Europa ist damit endlich endgültig zu den Akten gelegt. Ich will dieses Spiel jetzt nicht groß analysieren, dazu ist es Gott sei Dank schon wieder zu lange her und zum Großteil vergessen. Trotzdem, ein paar Worte muss ich einfach loswerden.

Wie viel Pech kann man nur haben?

Zuerst einmal natürlich: Gute Besserung Sonny Kittel! Es ist einfach nicht zu glauben, wie viel Pech der Junge hat. Unfassbar. Dieses Phänomen trifft aber merkwürdigerweise so gut wie alle jungen Spieler unserer Eintracht, die Ambitionen auf Bundesliga-Einsätze haben. Neben Kittel hat auch Stendera bereits einen Kreuzbandriss in seiner Verletztenhistorie stehen, dahinter reiht sich Joel Gerezgiher mit einigen Muskelfaserissen ein, gefolgt von Gian-Luca Waldschmidt, der mit einer Leistenverletzung mehrere Monate ausfiel. Letzterer ist nach langer Reha-Zeit endlich mit an Bord, bekam auch gegen Bremen seine Minuten. Hoffentlich bleibt er in Zukunft vom Verletzungspech verschont.

Zurück zum Spiel. Kittel war es, der die ersten beiden dicken Chancen für die Eintracht hatte. Und ehrlich gesagt, mindestens einen davon kann, wenn nicht sogar muss er machen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie ein Alex Meier in diesen Situationen gehandelt hätte. Ärgerlich. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, auch wenn beide Mannschaften zu fahrig spielten, zu unkonzentriert. Es wurde versucht, schnell das Mittelfeld zu überbrücken, um beide schwachen Defensiv-Reihen unter Druck zu setzen. Das gelang beiden eher mittelmäßig, es gab auf beiden Seiten zu viele einfache Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Besonders negativ fiel dabei auf Seiten der Eintracht Slobodan Medojevic auf. Wie man solch einfache Pässe über fünf, sechs Meter als Profi nicht an den Mann bringen kann, ist mir einfach unverständlich. Erst erobert er den Ball stark, dann rennt er unmittelbar danach in einen Gegner und verliert ihn wieder. Einfach nur dumm. Wenigstens bildete er im Defensiv-Verbund mit Hasebe eine stabile Doppel-Sechs, unterstützt von Bamba und Russ, die eine solide Partie in der Innenverteidigung zeigten. Noch eins weiter hinten zeigte Trappo eine brutal gute Partie, vor allem bei hohen Bällen ließ er nichts anbrennen.

Flipper-Tor setzt allem die Krone auf

In der zweiten Halbzeit dann zu Beginn ein Spiel, dass nur wenig mit Bundesliga-Fußball zu tun hatte. Beide Mannschaften offenbarten so große Löcher im Mittelfeld, dass man den Eindruck gewann, dass hier nicht Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt, sondern die 7a gegen die 7b des Gymnasiums aus dem Nachbarkaff auf dem Pausenhof kickte. Ich wusste bisher gar nicht, dass einem das Verteidigen so sehr am Arsch vorbei gehen kann. Hin, her, hin, her. Für den neutralen Zuschauer natürlich sehr unterhaltsam, für die Anhänger beider Klubs einfach nur zum Vergessen. Dass dann der zukünftige Mateschitz-Jünger Selke noch so ein scheiß Flipper-Tor macht, ist dann halt einfach ätzend. Und dass Inui wenige Sekunden vorher den Führungstreffer auf dem Fuß hatte, mit einer Rückgabe der allerfeinsten Sorte allerdings kläglich scheiterte, setzt dem ganzen die Krone auf.

So war es dann geschehen, Bremen katapultierte sich mit dem Sieg auf Rang sieben, während die Eintracht auf Platz 12 abrutschte und theoretisch sogar noch absteigen kann. Klasse. Ginge die Saison noch zwei, drei Spieltage länger, würde ich mir ernsthafte Sorgen machen. So aber muss man sagen, dass uns das starke Hinrunden-Ende wohl vor dem Abstieg bewahrt hat. Denn bei den vielen unzähligen Duellen da unten dürfte es sehr sehr sehr sehr sehr unwahrscheinlich sein, dass noch drei Teams von hinten an uns vorbeiziehen.

Verletztenpech hält an

Am Samstag steht im heimischen Waldstadion das Spiel gegen Hoppenheim an. Ich werde es mir nicht anschauen können, da ich in der Uni bin. Ehrlich gesagt bin ich da nicht wirklich böse drum. Auch die Eintracht hat Ausfälle zu beklagen. So muss Bamba wegen eines Knorpelschadens am rechten Knie operiert werden, steht diese Saison nicht mehr zur Verfügung. Auch Stendera verletzte sich heute beim Training, es ist fraglich, ob er für Samstag eine Option ist. Selbes gilt für Rechtsaußen Aigner, dessen Rückkehr wohl einiges in der Offensive bewirken würde. Doch auch sein Einsatz steht noch auf der Kippe.

Welche Mannschaft auch immer Schaaf ins Rennen schicken wird, eines ist gewiss: Sollte es gegen die Hopps eine Niederlage geben, dürfte es hässlich im Stadion werden. Gelingt allerdings ein Sieg, sind auch die allerkleinsten Abstiegssorgen aus den Köpfen der Fans und der Spieler verschwunden. Und wer weiß, vielleicht gelingt ja dann doch noch ein versöhnlicher Saisonausklang. Zu wünschen wäre es jedem, der mit der magischen Diva vom Main mitfiebert.

In diesem Sinne,

Eintracht! (mak)

Die Eintracht und die Frühjahrsmüdigkeit

Die Saison neigt sich dem Ende zu – und der Eintracht geht die Puste aus. Vier Spiele noch, dann stellt sich wieder einmal für eine lange Zeit die Frage, was man Samstag für Samstag mit seiner Zeit anfangen soll. Doch soweit sind wir noch nicht. Vier Spiele, vier mal 90 Minuten. Vier mal hat man also noch die Chance, eine ziemlich merkwürdige Saison versöhnlich zu Ende zu bringen.

Gegen Dortmund kann man mal verlieren

Doch bevor wir nach vorne schauen, erst noch der obligatorische Blick zurück. Das 0:2 gegen den Pokalfinalisten aus Dortmund war irgendwie zu erwarten, zumindest für mich. Aber mal ehrlich: Es ist auch keine Schande, gegen den BVB auswärts zu verlieren. Dennoch, die Art und Weise war mal wieder grenzwertig. Es war zwar eine minimale Steigerung von Willen und Einsatz gegenüber dem letzten Auswärtsspiel gegen die Seifen-Bauern aus München auszumachen, aber trotzdem – für die Bundesliga langt das einfach nicht. Wenn du eine Woche zuvor daheim gegen den CL-Anwärter aus Gladbach einen Punkt holst, trittst du im nächsten Spiel doch nicht so auf. Irgendwas läuft da fasch. Die Eintracht geht am Stock – zumindest auswärts.

So musste man das Spiel ohne Meier, Aigner, Bamba, Russ und Oczipka bestreiten. Dass in Dortmund also nicht die Bestbesetzung auf dem Platz stand, war klar. Dennoch darf man etwas mehr als einen mickrigen Torschuss erwarten. Valdez und Haris haben vorne zwar vorbildlich gerackert, wenn allerdings das Fußballspielen angesagt war – hier schweige ich lieber. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Eintracht von der alljährlichen Frühjahrsmüdigkeit gepackt wurde, die uns in schöner Regelmäigkeit am Ende der Saison einige Tabellenplätze kostet.

Die offensive Harmlosigkeit

Also, wäre auch das Dortmund-Spiel quick and dirty abgehandelt. Viel mehr gibt es dazu halt auch nicht zu sagen. Von meiner Seite jedenfalls. Ich hoffe, dass wenigstens der Trainer den Jungs danach ordentlich den Kopf gewaschen und die richtigen Schlüsse daraus gezogen hat. Denn sonst sehe ich auch für die vier ausstehenden Spiele gegen Bremen, Hoppenhein, Berlin und Leverkusen schwarz. Und wenn unsere Tormaschinerie da vorne nicht bald wieder den Motor anwirft, ist sowieso alles zu spät. Ohne Meier und Aigner läuft da vorne bisher nicht viel zusammen. Das Spiel in Dortmund war nach München und Gladbach das dritte Spiel ohne Torerfolg hintereinander. Gut, alle drei Mannschaften haben auch nicht gerade Kreisklasse-Kicker da hinten drin stehen, aber trotzdem darf es da vorne ruhig mal wieder scheppern.

Die nächste Möglichkeit dafür bekommt die Eintracht am morgigen Samstag in Bremen – und die Chancen, dass es tatsächlich vorne scheppert, stehen gar nicht mal so schlecht. Die Bremer stellen mit 59 Gegentoren mit uns gemeinsam die schlechteste Abwehr der Liga. Wäre doch gelacht, wenn wir uns diesen Titel am Ende der Saison teilen müssen. Den gönne ich mal ganz bescheiden den Bremern. Leider steht einer der Hauptgründe für deren mangelhafte Verteidigung morgen wohl nicht auf dem Platz – Raphael Wolf. Bei allem Respekt, aber der Typ ist der größte Fliegenfänger, den ich seit langem gesehen habe. Diese Erkenntnis scheint wohl auch Werders Trainer Viktor Skripnik erreicht zu haben, denn seit zwei Spielen darf sich die Golfsburger Leihgabe Koen Casteels im Tor beweisen. Er wird wohl auch morgen zwischen den Pfosten stehen.

Hinspiel reloaded? Wäre geil!

Das Hinspiel gegen die Fischköpp war wohl das entspannteste der Saison – ich befürchte allerdings nur, dass es morgen leider nicht so einfach wird. Unter Skripnik haben die sich echt gefangen und stehen in der Tabelle mittlerweile sogar drei Punkte vor uns. Sollten sie das Spiel morgen tatsächlich gewinnen, stünden sie im Kampf um die Europa-League ziemlich gut da. Apropos Europa-League. Ich weiß, ich kann dieses Gefasel eigentlich selbst nicht mehr hören. Aber dennoch: Verlieren wir morgen, sind wir endgültig raus. Gewinnen wir allerdings, gibt es immer noch ein Fünkchen Hoffnung. Da ich davon ausgehe, dass sich Dortmund noch unter die ersten Sechs der Tabelle schieben wird, spielt dank des günstigen Pokalfinales auch der Siebtplatzierte europäisch. Und auf eben jenen siebten Platz haben wir derzeit halt einfach nur vier Punkte Rückstand. Vier Punkte in vier Spielen aufholen? Es hat schon krassere Dinger gegeben. So lange also rechnerisch die Chance besteht, sollte man das auch noch als Ziel haben und anpeilen. Was dann hinterher daraus wird, wird man sehen.

Doch was kann man morgen erwarten? Russ feiert wohl überraschenderweise sein Comeback, während Aigner nach wie vor ausfällt. Das verleiht dem guten Gefühl direkt wieder einen Dämpfer. Dennoch glaube ich, dass da morgen was zu holen ist. Sonny tut jede Spielminute gut, und auch das Debüt von Luca Waldschmidt hat mich irgendwie euphorisiert. Vielleicht erhält er morgen ja eine weitere Chance. Würde mich auf jeden Fall freuen. Kurz gesagt: Spielen wir so wie gegen Gladbach, sind die Bremer fällig. Spielen wir wie gegen München und Dortmund, sind wir fällig.

Casteels, der Held

Zum Schluss noch mein Tipp: Wird ein knappes 8:1 für unsere SGE. Vier Mal Haris, zwei Mal Stendera und je einmal Russ und Sonny. Das Tor für Werder erzielt Kasteels, der zuvor sieben Mal patzte. Dafür ist sein Tor schön anzusehen, bei einer Ecke in der 92. Spielminute eilt er nach vorne und erzielt per Seitfallzieher den 1:8-Endstand aus Bremer Sicht. Das wäre, im Gegensatz zu den Geschenissen in Leipzig vergangene Woche, ein Torwarttor, das mich nicht maßlos aufregen würde. Casteels wird sich selbst nach dem Spiel übrigens noch als „Spieler des Spiels“ sehen und feiern lassen. Dass nur die Frankfurter mit ihm feiern, realisiert er erst kurze Zeit später. Ihr merkt, auch ich bin langsam reif für die Sommerpause. In diesem Sinne,

Eintracht!

PS: Erneut wurden streng vertrauliche Internas beim HSV ausgepackt! Nachdem die Mannschaft vergangene Woche durch ihre drei erzielten Treffer gegen Augsburg mit Alex Meier an der Spitze der Torjägerkanone gleichzog, erhalten die nun folgerichtig aufkommenden Champions-League-Träumereien beim Nordklub direkt einen harten Dämpfer. (mak)