Yes Baby!

Sieg! Und zwar ein verdammt wichtiger. Irgendwie benutze ich das Wort „wichtig“ sehr häufig in letzter Zeit im Bezug auf Siege der magischen Eintracht – es stimmt aber ja auch. Nicht auszumalen, hätten wir dem HSV geholfen, da unten ein bisschen rauszukommen. WICHTIG! Aber auch in Bezug auf die eigene Situation war dieser vierte Bwin-Topspiel-Sieg in Serie sehr geil. Mittlerweile sind es acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, weiterhin zwei auf Rang Sieben, der (sollten die Bauern den Pokal gewinnen (soll man denen jetzt deswegen eigentlich die Daumen drücken? Ist ja ekelhaft!)) wohl zur Teilnahme an der EL reicht. Aber so weit sind wir noch lange nicht.

Die Mannschaft hat am Samstagabend die richtige Antwort auf das Mainzspiel gefunden. Die Einstellung hat mal sowas von gestimmt, kämpferisch war sie voll da, und auch spielerisch war das ein gewaltiger Fortschritt zum Spiel beim Karnevalsverein. Da ich das Spiel dieses Mal mit Arbeitskollegen schaute und wir 20150228_181950auch einige HSV-Liebhaber (ja, sie stehen auf Schmerzen) dabei hatten, hatte ich das „Vergnügen“, das Spiel aus einer etwas anderen Position zu sehen. So konnte ich mich etwas mehr mit der taktischen Ausrichtung beschäftigen als sonst aus dem Steher – zur Abwechslung auch mal ganz nett. Trotzdem hatte dieser Platz ohne Wenn und Aber seine Schwächen. Zum einen die gefühlten 6194558105 Stufen bis zum Platz, die man in meinem Alter erst einmal bewältigen muss und zum anderen diese unsäglichen HSV-Fans, die in unserem Block zu Hauf vertreten waren. Zum Glück waren die nach zehn Minuten still. Weiß nicht, ob ich das ein ganzes Spiel ausgehalten hätte.

Zwei Japaner drehen auf

Rein ins Spiel. Es begann typisch – hin, her, hin, her. Der HSV hatte die erste Chance nach zwei Minuten, die Eintracht die ihre nach vier – und ab da hätten die Hamburger eigentlich zu zehnt weiterspielen müssen. Im Stadion sah das ganze gar nicht so wild aus, als ich später dann die Szene nochmal im TV sah, revidierte ich meine Meinung. Ostrzolek schiebt Aigner knapp vor dem Sechzehner und nimmt ihm so die Chance, aus sehr guter Position zum Abschluss zu kommen – Freistoß und eigentlich auch ne rote Karte. Naja. Die Eintracht und die Schiedsrichter. Kennt man ja diese Saison.

Nach dieser Aktion war die Eintrachrt drin im Spiel, setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest. Inui, Meier, Piazon und Aigner waren vorne sehr beweglich, wechselten oft die Positionen – besonders Inui gefiel mir als Haris-Ersatz gut da vorne drin. Schnell, wuselig, wendig. Er rannte sich zwar auch oft fest, aber trotzdem war er ein steter Unruheherd. Im Mittelfeld zog unser zweiter Japaner die Fäden, kontrollierte das Spiel. Und wie. Ruhig, unaufgeregt, gelassen. Machte das Spiel schnell, nahm aber auch mal das Tempo raus, wenn es sein musste – ein idealer Stratege. Behält er diese Form bei, weine ich Pirmin keine Träne nach.

Oh Wunder – Meyer hat die Eier

Dann die elfte Minute. Schiri Meyer hatte wohl noch ein schlechtes Gewissen wegen der ominösen vierten Minute – Blauschwarze_Fahnen HSVnach einem äußerst zweifelhaften Foul von Djourou an Piazon zeigte er auf den Punkt. Der Fußballgott ließ sich das Geschenk nicht nehmen und verwandelte sicher. Dann wie gesagt, endlich Ruhe von diesen blau-weiß-schwarzen Hansels um uns herum. Apropos blau-schwarz: Wusste gar nicht, dass am Samstag ein Stadtderby gegen den FSV anstand. Die Fahnen im HSV-Block ließen das zumindest vermuten. Und die Lautstärke der Auswärtsfans eigentlich auch. Gut, nach dem Ausgleich waren sie logischerweise wieder voller Hoffnung und dementsprechend für kurze Zeit etwas lauter, trotzdem war ich von dem Auftritt eher enttäuscht.

Achja, der Ausgleich. Da war sie wieder, die berühmte Frankfurter Schlafmützigkeit. In Mainz noch nahm sich die Mannschaft kurz nach der Halbzeit eine Auszeit, diesmal nahm man sie sich unmittelbar (45.+2) vor der Halbzeit. Chandler liefert dem Gouaida erstklassigen Begleitschutz, anstatt ihn mal (optimalerweise mit dem Ball zusammen) gepflegt über die Auslinie zu befördern. Madlung kann das Foul da nicht ziehen, da er bereits die Gelbe gesehen hatte. Und dann stehts halt wieder 1:1. Zum Kotzen. Doch glücklicherweise ließ sich die Eintracht davon nicht beeinflussen.

In der zweiten Halbzeit kann man der Eintracht dann nur einen Vorwurf machen: Normalerweise musst du so ein Spiel 5:1 gewinnen. Nachdem erneut Meier zur 2:1-Führung überlegt eingeschoben hatte, war es Aus mit dem HSV – vor allem nach der überfälligen gelb-roten gegen Ostrzolek. Beide gelbe Karten übrigens herausgeholt von Aigner, der ein super Spiel machte und nach seiner Auswechslung etwas angefressen reagierte und die Trinkflasche per lehrbuchmäßigem Vollspannstoß wegschoss, allerdings niemanden auf der Bank traf. Nach dem Spiel entschuldigte er sich und lud die Mannschaft zum gemeinsamen Schnitzel-Essen ein – guter Mann. Gerade jetzt wo ich das schreibe wird mir aber auch klar, warum Schaaf in den letzten Minuten des Spiels nicht wechselte, um Zeit von der Uhr zu nehmen – er wollte keine Verletzung durch weitere umherfliegende Trinkflaschen riskieren. Ebenfalls guter Mann.

Die Heimbilanz stimmt

Wo waren wir? Achja. Der HSV hatte wie gesagt nichts mehr zu bieten und die Eintracht versäumte es, den sich nun bietenden Raum sinnvoll zu nutzen. Viele Konter wurden schwach ausgesspielt, teilweise nicht mal abgeschlossen. Das muss besser werden. So wurde es am Ende dann doch noch mal unnötigerweise eng, als der HSV durch meinen Liebling Beister (2. Liga, Düsseldorf, eine Millionen Elfmeter undso.. schöner fliegen als er kann er aber trotzdem nicht) zur Ausgleichs-Chance kam. Trappo war jedoch auf dem Posten und hielt die drei Punkte fest. Den hätte Meier mit seinem zweiten Elfmeter (Ja wo sind wir denn? Zwei Elefmeter für die Eintracht – und das in einem Spiel?) dann endgültig sichern können, doch er hatte scheinbar keine Lust und hämmerte den Ball an die Latte. Seis drum, einige Sekunden später war dann Schluss. Uff.

So konnte man also den vierten Sieg aus den letzten sechs Spielen im heimischen Waldstadion feiern. Die anderen beiden Spiele (Hertha, Golfsburg) gingen bekanntlich unentschieden aus. Heimbilanz läuft also. Heimbilanz läuft nicht so bei dem kommenden Auswärtsgegner, dem 1. FC Köln. Ich glaube, die haben erst einen Sieg daheim geholt. Wir aber nur zwei auswärts. Na, wenn das mal nicht nach dem Aufbaugegner Eintracht schreit. In den kommenden Tagen werde ich eine kleine Spielvorschau schreiben. Bis dahin,

Eintracht! (mak)

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