Diva, manchmal regst du mich auf!

Alter! Auch nach zweimal drüber schlafen bin ich immer noch so sauer auf die Mannschaft, das gibt´s nicht. WIESO STELLT MAN DIESE ELENDIGEN SCHEIßFEHLER NICHT ENDLICH AB! Es kann doch nicht sein, dass sich fast alle Fehler in solch einer wunderbaren Regelmäßigkeit doppeln und wiederholen. UNFASSBAR! Was machen die Herrschaften eigentlich so unter der Woche? Ringelpietz mit Anfassen? Der Flumsack geht um? Mann, mann, mann.

Aber fangen wir vorne an. Zum Glück wurde nicht gestreikt, offensichtlich konnten die Mainzer nicht genug Geld für den Weselsky auftreiben, um ihn zu bestechen. So ging es mit der S-Bahn zur Auswärtsfahrt. Erlebt man so auch nicht jeden Tag. Hatte erst gemeinsam mit einem Kumpel überlegt, noch spontan als zwei der tausend Adler mit dem Schiff nach Mainz zu tuckern – doch die frühe Abfahrt schreckte 20150221_133308uns dann doch etwas ab. Also fuhren wir ganz entspannt um halb eins mit dem EFC Bergen-Enkheim mit der S8 ins benachbarte Bundesland. Am Hauptbahnhof Mainz angekommen, mussten wir das erste Mal – es wird nicht das letzte Mal auf diesem Trip gewesen sein – lauthals lachen. Schon bei der Einfahrt sahen wir die Hundertschaften der Polizei am Gleis stehen, notfalls dazu bereit auf alles einzuprügeln, was sich bewegte. Dementsprechend sprinteten auch gut zehn, fünfzehn voll gepanzerte Kollegen in grün los, als sich einige Bahnfahrer erdreisteten, als erste Amtshandlung in der fremden Stadt an der nächsten Hauswand ihr Revier zu markieren. Definitiv ne mutige Aktion. Von den Polizisten natürlich. Ich kann mir cooleres vorstellen, als auf zwanzig gezückte Pullermänner zuzurennen. Aber gut, jedem das Seine. Auf dem Bild sind übrigens nicht die grünen Robo-Cops zu sehen, sondern nur die schwarz gekleideten „Normalos“. Ja richtig, die standen da auch noch rum und vervollständigten so die Armee. Nachdem sich die Gemüter dann wieder etwas beruhigt hatten, galt es erst einmal, die nächste Runde Äbbelwoi zu genießen, der EFC hatte nämlich in weiser Voraussicht einige Kisten mitgenommen. Danke dafür!

VIP – Very important Pöbler

Nun standen wir also alle gemeinsam auf diesem Bahnhofsvorplatz zwischen Bahngleis und Straße, eingekesselt von freundlich lächelnden Gesetzeshütern. Langsam, aber bestimmt wurden wir in Richtung Straße gedrängt, von wo Shuttlebusse in schöner Regelmäßigkeit gen Stadion fuhren. Da von hinten regelmäßig Bahnfahrer auf den Platz nachströmten und es langsam immer enger wurde, stiegen wir in den Bus – Zeit, das wohl behütete Nest zu verlassen.

Im Bus dann der zweite Lacher. Mit VIP-Begleitschutz wurden wir im Bus in Richtung Stadion gekarrt – rote Ampeln interessierten uns dabei genauso wenig wie die vereinzelt gaffenden Mainzer, an denen wir mit Vollgas vorbei fuhren. So waren wir in Null-Komma-Nix am Stadion, mittendrin im Nirgendwo. Mitten auf dem Feld wurde da ein Stadion hingebaut, dass 20150221_135957ehrlicherweise von außen ganz schön anzusehen ist, aber komplett fehl am Platze wirkt. Dementsprechend hatte man auf dem Stadionvorplatz, wo uns der Bus rausschmiss, regelrecht den Eindruck, man befände sich als Schwein auf dem Vorplatz eines Schlachthofes. Eingeschlossen von meterhohen Zäunen, konnte man weder vor noch zurück. Als es dann auch noch anfing zu regnen, gab es nur zwei Chancen: entweder rein ins Klo, oder doch ins Stadioninnere. Da wir an diesem Tag unsere Erfahrungen mit gezückten Pullermännern  schon gemacht hatten, entschieden wir uns für Letzteres.

Also rein in die Arena, die man durch einen Tunnel erreicht, und rein in den Block, der trotz der frühen Zeit schon reichlich gefüllt war. Nur ein paar Mainzer Hansels standen bereits mit dem Stadionmagazin in der Hand auf dem Platz, von unseren Adlern fehlte noch jede Spur. Dafür füllten sich auch die angrenzenden Tribünen und Blöcke mit Adlerpullis und schwarz-weiß beschalten Massen. Konnte man vorher von einem Heimspiel in Mainz ausgehen, hatte man nun Geiwssheit. Nun erschienen auch die Adler auf dem Platz und beäugten das grüne Geläuf kritisch – zu Recht, wie sich später herausstellen sollte. Mehr als einmal rutschten die Spieler während des Spiels umher, ein Wunder, dass sich dabei niemand verletzte. Nach einigen Minuten verschwanden die Frankfurter wieder in den Katakomben des Stadi.. AUF EINMAL SCHRIE IRGENDEIN IRRER SO DERMAßEN LAUT, dass ich bestimmt einen Meter hoch hüpfte. Was war das denn? Jep. Leute, die schon einmal im Mainzer Stadion waren, werden ihn kennen – und fürchten. Klaus Hafner. Der Mann hat sein Stimmorgan und die exorbitant laute Stadionanlage auf seiner Seite, da ist kein Kraut gegen gewachsen. Kein Wunder, dass der Platz so schlecht ist. Wäre ich ein Grashalm, würde ich auch nicht aus der Erde kommen wollen, würde ich regelmäßig von so einem Knallkopp angeschrien. Schrecklich. Nicht nur der Typ an sich, sondern auch der Mist, den er verzapfte. Ja hallo, gegrüßt seist du Ortega-Tribüne und ach hallo, lauteste Haupttribüne der Welt. Sicher. Auch hier wieder.. jedem das Seine. Irgendwann ging das Spiel dann auch los. Ach halt, einen Lacher gab es ja noch – die berühmt-berüchtigten Klatschpappen. Habe bei den Kollegen von sge4-ever einen netten Kommentar gelesen – mehr muss man eigentlich nicht sagen. Man kann diese Pappenheimer nicht ernst nehmen. Und dass die YNWA als Vereinshymne haben, disqualifiziert sie sowieso für immer und ewig. Lächerliches Pack.

Mangelnde Qualität? Kopfsache!

Zum Spiel. Mir geht es so derartig auf den Sack, dass wir regelmäßig den Aufbaugegner für die größten Trümmer-Truppen der Liga spielen. Dabei ist es völlig wurscht, ob die jetzt Stuttgart, Freiburg oder Mainz heißen. Jedes mal aufs Neue! Eigentlich kann das ja nur eine Kopfsache sein. Gegen die Großen halten wir gut mit oder dominieren, spielen unentschieden (Schalke, Leverkusen, zwei mal Wolfsburg) oder gewinnen sogar (Dortmund, Gladbach, Schalke) – und gegen die Kleinen fressen wir jedes mal so viele Gegentore, so viel20150221_150016 kann man gar nicht kotzen. Stuttgart haut uns fünf Dinger rein, die Hertha mal eben vier, genau so wie Freiburg, und der selbsternannte Karnevalsverein darf auch drei mal netzen. Unfassbar! Wir haben doch die Qualität. Aber wir rufen sie nicht konstant ab. Und das kann eigentlich nur Kopfsache sein. Fehlende Motivation, ein Hauch von Übermut, ja sogar Arroganz – und schon holst du in der Bundesliga keinen Punkt mehr. Das muss einfach in die Köpfe der Spieler rein. Und auch in den von Schaaf. Wie man nach der äußerst schmeichelhaften Führung wenige Sekunden später durch das eigene hektische Spiel so dumm in einen Konter laufen kann, erschließt sich mir einfach nicht. Du machst zehn Minuten vor der Pause den Führungstreffer. Dann ist es doch PFLICHT, ruhig und sachlich weiterzuspielen, das Tempo und die Emotionen aus dem Spiel zu nehmen – gerade gegen einen Gegner, der sich seit Jahren nur durch den Kampf und diese Emotionalität in der Liga hält –  und mit dem 1:0 in die Halbzeit zu gehen. Doch das war nicht drin.

Doch nicht nur das. Anstatt sich in der Halbzeitpause wenigstens darauf zu fokussieren, konzentriert weiterzuspielen, verpennt die gesamte Mannschaft den Start und liegt fünf Minuten später 3:1 hinten. Trappo mache ich da nicht einmal einen großen Vorwurf – der Geis kann halt leider schießen. Aber das 3:1, an Naivität nicht zu überbieten. Dass Carlos am Ende dann auch noch die Nerven verliert, passt ins Bild. Genauso wie die fünfte Gelbe von Haris. Vielleicht ist es aber nicht schlecht, dass er jetzt mal eine Zwangspause erhält. Er wirkt einfach überspielt, fahrig, unkonzentriert. Dass er dann am Abend nach diesem Drecks-Spiel im Travolta seinen Geburtstag feiert, muss aber eigentlich auch nicht sein. Trotzdem noch alles Gute nachträglich, Haris!

Was bleibt nach diesem verkackten Samstag? Weiterhin zwei Punkte Rückstand auf Platz sieben, sechs Zähler bis zum Relegationsplatz. Am Samstag kommt der HaHaHsv nach Frankfurt. Noch so ein Team, dass eher über den Kampf kommt. Sollte sich an der Einstellung der Mannschaft nichts ändern, wird auch das ein Spiel, das man mal locker verlieren kann. Es wird sich am Samstag zeigen. Wenigstens kehrt unser Denker und Lenker Hase B zurück. Das stimmt mich etwas hoffnungsvoller, denn er ist einer, wenn nicht der einzige, der die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive auf dem Platz findet und auch mal etwas Ruhe in ein Spiel bringen kann. Hoffen wir das Beste! In diesem Sinne,

Eintracht! (mak)

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