Reise ins Ungewisse

Vor dem Bundesligaspiel der Eintracht gegen Mainz am morgigen Samstag steht diese Überschrift in gewisser Art stellvertretend für zwei Reisen, die am Wochenende angetreten werden –  obwohl es sich dabei prinzipiell um ein und die selbe handelt. Zum einen ist unklar, auf welchem Wege die erwarteten 6000 Frankfurter in die Karnevalsstadt Mainz einfallen werden. Da dieser Weselsky immer noch nicht entschieden hat, ob seine streikgeile GDL wieder einmal die Beine hochlegt oder nicht, wird das eine spannende Angelegenheit. Auch für mich, da ich (tinnitusgeheilt) den Weg nach Mainz mit der Bahn antreten will. Man munkelt, dass die Mainzer, die sich traditionell vor den plündernden Frankfurter Horden fürchten, dem Weselsky einen dicken Batzen geboten haben, damit er den Streik durchzieht. We will see. Sollten die Bahnen tatsächlich nicht fahren, düfte es ein gutes Abenteuer werden, nach Mainz zu kommen – ist doch der Verkehr in der Mainzer Umgebung durch die Vollsperrung der Schiersteiner Brücke eh etwas beeinträchtigt.

Doch auch für die Mannschaft ist der Ausflug nach Mainz eine Reise ins Blaue. Nach der Entlassung dieses Kaspers und dank des neues Schreihals-Trainers der Mainzer ist dort alles möglich – man weiß ja, was für Effekte diese Trainerwechsel ab und an mit sich bringen. Obwohl dieser Möchtegern-Tuchel viel Rummel in Mainz veranstaltet, bin ich zuversichtlich, dort den ersten Dreier der Bundesligageschichte zu feiern. Das muss man sich mal vorstellen: Noch nie konnte unsere Eintracht von dort drei Punkte entführen – eigentlich unfassbar, es wird Zeit!

Zambrano und Bamba machen dicht

Bei dieser Mission helfen werden, so denke ich, Carlos und Bamba. Die beide dürften nach Gelbsperre und Krankheit zurückkehren und die Innenverteidigung bilden – auch wenn Russ mich in den letzten Spielen echt beeindruckte. Da dieser aber auf der Sechs gebraucht wird, ist der Weg für Zambamba frei. Obwohl ich persönlich auch gerne Flum mal wieder sehen würde, am liebsten auf der Sechs. Aus unserem Kader kann am ehesten er den spielstarken Hasebe ersetzen, der wegen seiner fünften Gelben aus dem Schalke-Spiel fehlt. Doch wohin dann mit Stendera? Und wer darf auf links ran – Sonny, Lucas und Takashi sind in der Verlosung. Fragen über Fragen.

Wie auch immer Schaaf aufstellen wird – dieses Spiel dürfte zum Großteil über den Kampf entschieden werden. Die Mainzer werden rennen, rennen und nochmal rennen, um ihrem neuen Trainer zu zeigen, dass sie wenigstens das können. Da haben sie ihrem neuen Trainer einiges voraus, hat er den Dreh mit dem Laufen scheinbar ja nicht wirklich drauf. Spaß beiseite, so eine Verletzung wünscht man niemandem, auch keinem Mainzer. Deswegen würde ich den kampfstarken Russ mit dem eher spielstarken Stendera auf die Doppel-Sechs stellen, Sonny und Aigner auf den Außen und Alex und Haris im Sturm auflaufen lassen. Dann läuft das. Von Beginn an sollte man den Mainzern klar machen, dass man hier nicht hingefahren ist, um dem neuen Coach ein Einstandsgeschenk zu machen. Dann klappt das auch mit dem ersten Dreier in Mainz!

Das war es soweit erstmal von mir – mein Tipp für morgen: 3:1-Auswärtssieg für unsere Eintracht! Haris, Meier und Sonny werden netzen – auf Mainzer Seite dieser fies-aussehende Japaner Okazaki. Oder Malli. Ist aber auch scheißegal.

PS: Persönliche Leseempfehlung von mir: 11Freunde hat ein Interview mit unserem ehemaligen „Bad Boy“ Maik Franz geführt. Da sind ein paar interessante Aussagen dabei, auch Peniel Mlapa bekommt sein Fett weg. Wirklich lesenswert!

PPS: Die Kadlec-Ausleihe nach Prag finde ich eher so lala. Lass sich Meier oder Haris mal verletzen, dann sieht es schonmal eher schmal aus. Klar, Valdez kommt nach seinem Kreuzbandriss bald zurück und auch Aigner kann man vorne in den Sturm stellen – trotzdem hätte ich mir weiterhin Kadlec im Kader gewünscht, der etwas Druck macht. Auf der anderen Seite ist es für Kadlec persönlich sicherlich nicht schlecht. In Prag wird er Stammspieler sein und Praxis sammeln – was sich ab Sommer dann auch wieder für die Eintracht bezahlt machen könnte. Denn das Kadlec was drauf hat, hat er durchaus schon gezeigt. Unter dem Strich ist das also wohl so eine Leihe, wo man erst hinterher sagen kann, ob bzw. was sie gebracht hat. In diesem Sinne, Daumen drücken, dass sich bei der Eintracht niemand verletzt und sich Kadlec in Prag den Frust von der Seele ballert. (mak)

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