Weiter geht’s!

Yo. Bin da. Fangen wir beim weniger erfreulichen Spiel der Woche an.

Zum Rückrundenauftakt war die magische SGE im Schwarzwaldstadion in Freiburg zu Gast – auf dem Papier ein machbarer Gegner, stand der SC doch zu diesem Zeitpunkt auf dem 18. Tabellenplatz. Problem dabei: Kein anderer Verein baut das Tabellenschlusslicht so oft auf wie die Eintracht, ganze 38-mal verlor man gegen den Letzten der Tabelle. Wiederum kein Problem: Vor dem Spiel kannte ich die Statistik nicht. Also alles easy.

Samstag früh ging es mit zwei Kumpels nach Freiburg, um den glorreichen Sieg der Eintracht zu feiern. In Freiburg angekommen machten wir Zwischenhalt bei einem weiteren Kumpel, der vor einigen Monaten studienbedingt  dorthin ziehen „musste“ – quasi ein Exil-Frankfurter. Ihn also abgeholt, und zack ab ins Stadtgetümmel. In der Straßenbahn wurden wir dann erstmal von zwei älteren Damen angequatscht mit der Frage, ob denn heute der SC spiele. Wir bejahten und gaben energisch zu Protokoll, dass wir zu den „Annern“ gehören würden. Den Damen war dies allerdings herzlich egal, sie wünschten uns ein gutes Spiel und ließen uns einigermaßen perplex zurück. Als wir uns wenig später im Supermarkt etwas zu Essen besorgten: das selbe Spiel. Auch hier wusste die Verkäuferin nicht, dass heute ein Bundesligaspiel stattfinden sollte. Sehr sehr merkwürdig. Wie auch immer.. Nach den ersten paar Bierchen in der wirklich schönen Freiburger Innenstadt beschlich mich dennoch ein merkwürdiges Gefühl (nein, hatte nichts mit den Bierchen zu tun). Irgendwie ahnte ich, dass da etwas Böses auf die Eintracht zukommen sollte.

Im wirklich schmucken Stadion angekommen, gleich der nächste „Schock“. Obwohl wir Karten unmittelbar neben dem Gästeblock hatten, waren wir quasi umzingelt von Freiburgern. Zwar waren alle wirklich freundlich und echt locker drauf, aber mit Gleichgesinnten lässt sich ein Spiel dann halt irgendwie doch besser gucken. Die Freundlichkeit verging ihnen dann allerdings kurz beim 1:0 durch Russ, witzigerweise aber nicht wegen dem Tor, sondern wegen der Bierdusche, die sie dank unseres überschwinglichen Jubels über sich ergehen lassen mussten. Egal, war ja warm. Ist also schnell getrocknet. Zum Spiel sei gesagt: Gute erste Halbzeit der Eintracht, gut gepresst, stark kombiniert, nur blöderweise kein Tor gemacht – die Chancen waren durch Taka und Haris durchaus da.

Schwarzwaldstadion

Zweite Halbzeit war dann halt bitter. Dass ausgerechnet dieser Piels Nedersen drei Dinger macht, der bei Bremen in der Hinrunde gerade mal drei gefühlte Minuten überhaupt auf dem Platz stand, ist blanker Hohn. Update von den höflichen Freiburgern: Nach jedem Tor haben sie sich für ihren Torjubel bei uns entschuldigt – Sachen gibts.

So ging es dann nach dem Spiel mit ner 1:4-Klatsche zurück in die Innenstadt, wo wir dann dennoch einen netten und langen Abend verlebten. Mit einem Sieg wäre er wahrscheinlich noch netter und noch länger geworden – aber hätte hätte Fahrradkette, ne?!

Gestern ging es dann auch schon direkt weiter. Die Mitarbeiter des VW-Werkes aus Wolfsburg waren zu Gast im Waldstadion. Und die kamen mit breiter Brust, hatte man doch den Branchenprimus aus München vier Tage zuvor mit 4:1 nach Hause geschickt. Zusammen mit unserem Auftritt in Freiburg betrachtet also wahrhaftig keine guten Vorzeichen. Doch es sollte anders kommen.

Zuerst einmal die beste Nachricht der letzten Wochen: Der Kapitän bleibt drei weitere Jahre an Bord! Trappo, du bist ein Ehrenmann! Ganz großer Coup, der den Verantwortlichen da gelungen ist – Chapeau. Mit diesem Elan ging die Eintracht das Spiel dann auch an, es schien, als würde die Verlängerung ihres Rückhalts die gesamte Mannschaft beflügeln. Sie zeigte eine engagierte Leistung, Zambrano feierte ein wirklich starkes Comeback (du verlängerst als Nächster!) und spielte zwischendurch Innenverteidiger UND rechter Außenverteidiger, da der junge Kinsombi leider haarsträubende Stellungsfehler drin hatte. Trotzdem, aus ihm wird was, zumal er eigentlich linker Außenverteidiger ist – die pure Not (Chandler Gelbsperre, Iggy krank) veranlasste Schaaf, ihn dort aufzustellen.

Nach der Halbzeit der Führungstreffer durch Aigner, nach hervorragender Vorarbeit von Takashi. Wenige Minuten später hätte Marco Russ aka „Lionel Lucio“ das 2:0 erzielen können, als er sich im Zusammenspiel mit Haris energisch nach vorne kombinierte und nur von Rodriguez aufgehalten werden konnte, der den Ball per Fallrückzieher gerade noch so von der Linie kratzte. Das Ding wäre definitiv das Tor des Jahrtausends geworden. Shit. Mit der Zeit baute die Eintracht dann leider immer mehr ab, bereits zehn Minuten vor Schluss waren Meier, Seferovic, Kinsombi und Russ sichtlich am Ende ihrer Kräfte. Und hier kommt der einzige Punkt, den man Schaaf bei diesem Spiel vorwerfen kann: Wieso zur Hölle hat er nicht gewechselt?? Nicht nur, um Zeit von der Uhr zu nehmen, sondern auch um den armen Kinsombi, der sich mit Krämpfen plagte, zu erlösen. Madlung in die Innenverteidigung und Bamba nach außen, fertig. Gut, hinterher ist man immer schlauer, aber dass der beschissene Ausgleichsstreffer dann über Kinsombis Seite fiel, ist dann halt bitter und wäre eventuell vermeidbar gewesen.

Am Ende stand also das 1:1 auf dem Videowürfel. In der Halbzeit hätte ich das Unentschieden unterschrieben, nach dem Spielverlauf ist es dann halt schade. Aber egal – wir haben die selbe Bilanz wie der große FCB. Und darauf kann man sich schon was einbilden. Oder auch nicht. Am Sonntag geht es direkt weiter, die Eintracht hat in Augsburg die nächste Aufgabe vor der Brust. In diesem Sinne,

Eintracht! (mak)

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