Wildes Offensivspiel – taktische Defizite bei Hasebe

Nach vielen guten Spielen hat die Eintracht – verdientermaßen – knapp mit 2:3 gegen die TSG Hoffenheim verloren. Ein teilweise wildes Offensivsspektakel, mit Hildebrand im Tor der Frankfurter, das die Kraichgauer für sich entscheiden konnten, weil sie konsequenter ihre Konter ausspielten und mehr Qualität im Sturm hatten. Die Frankfurter hingegen waren in der Defensive teilweise nicht eng genug an den Gegenspielern, ließen sich zu einfach auskontern und einige Spieler erreichten nicht das Niveau der vergangenen Spiele: Inui, Stendera oder Oczipka. Felsen in der Brandung nach bestem Bemühen waren die Innenverteidiger Russ und Anderson.

Hoffenheim war besser vor der Pause, vermehrte gefährliche Angriffe kündigten eine verdiente Pausenführung an: Hildebrand kam zwar zu früh raus, den entscheidenden und viel ärgerlicheren Fehler allerdings beging der Japaner Hasebe: Beim Frankfurter Angriff stand er als nicht mehr gebrauchter Offensivantreiber vorne zentral, ein Stellungsfehler, der die Eintracht in Rückstand brachte. Die Rückwärtsbewegung auf seine eigentliche Position im zentralen, defensien Mittelfeld, rechts, kam zu spät von ihm, ein versuchtes Foulspiel misslang.

Nach der Pause übernahm Frankfurt zwar das Kommando, zweimal gelang der Ausgleich in einem ebenbürtigen Wechsel an Chancen, doch Hoffenheim zeigte mehr Qualität und setzte nach dem 2:2 die Eintracht derart unter Druck, dass viele Chancen heraussprangen, so auch das Tor nach chaotischen Zuständen im Strafraum – warum geht Oczipka nicht weg vom Pfosten nach der Ecke, dann fällt das Tor auch nicht!
Fehlentscheidungen (Abseits beim Hoffenheimtor) oder ein möglicher Elfmeter nach Foul von Baumann an Seferovic waren vorhanden, die Schiedsrichterleistung für mich aber nicht wirklich als schlecht einzustufen!

Unterhaltsam war für mich das kleine Privatduell des starken Südkoreaners Kim, der es mit der gesamten rechten Seite der Eintracht aufnahm, sich meist auch durchsetzen konnte, oder Freistöße bekam…
Ob ein Unentschieden gerechter als der knappe Hoffenheimsieg gewesen wäre, zweifle ich aufgrund der zu klaren Qualitätsunterschiede an, Fakt bleibt aber: Frankfurt kann (bis auf Bayern) gegen jede Mannschaft der Bundesliga gewinnen, kann jedem Team das Leben schwer machen. (pasch)

Hinterlasse einen Kommentar